(Bildquelle: daniel stricker  / pixelio.de)

Um als Athlet zu wachsen und einen starken Körper mit einem ebensolchen Charakter erfüllen zu können, um selbstbewusst, zielstrebig, diszipliniert sein und an unsere eigene Stärke voller Überzeugung glauben zu können, müssen wir uns ständig neu herausfordern, unsere Grenzen austesten und zuweilen auch überwinden.

Rein theoretisch ist jede einzelne Trainingseinheit eine solche Herausforderung. Jede einzelne Mahlzeit, die man sich schließlich auch am Imbiss in der Nähe besorgen könnte, ist eine Herausforderung. Jede Alltagssituation, in der wir mit Trägheit und Passivität konfrontiert werden, ist eine Herausforderung. Wer suchet, der findet – Herausforderungen gibt es überall.

Das Problem ist, dass es schnell in krankhaftem Verhalten ausarten kann, wenn man an jeder Ecke eine Herausforderung, in jeder Situation einen Kampf sieht. Vor dem Fernseher oder auf der Sonnenliege im Garten zu entspannen ist ebenso wie eine gelegentliche Genussmahlzeit in entspannter Gesellschaft für ein erfülltes Leben von großer Wichtigkeit, denn das Leben ist ein Balanceakt, bei dem sich Spannung und Entspannung in gesunder und nachhaltiger Art und Weise abwechseln sollten.

Deshalb halte ich es für wichtig, den Einsatz von Challenges in kontrollierte Bahnen zu lenken, um seine Grenzen kennenzulernen und sie gelegentlich zu überwinden, ohne dabei Entspannung und somit Regeneration zu vernachlässigen. Sinnvoll eingesetzt können Challenges deine Entwicklung enorm vorantreiben und dein Leben bereichern. Aus der regelmäßigen Konfrontation mit smarten Challenges ergibt sich eine Reihe von Vorteilen. Das sind im Wesentlichen:

  • Überwinden der eigenen Trägheit
  • Etablieren gesunder Verhaltensweisen
  • Selbstbewusstsein und -vertrauen

Die eigene Trägheit überwinden

Ich sagte schon, dass ein gesunder Mensch eine für ihn passende Mischung aus Spannung und Entspannung finden muss. Theoretisch ist dafür deshalb auch die Trägheit wichtig, um nicht zwanghaft aktiv sein zu müssen und zum Workaholic zu werden. Warum rede ich also davon, die eigene Trägheit zu überwinden? Weil bei vielen Menschen in der modernen Zivilisation das Verhältnis von Trägheit und Aktivität vollkommen gestört ist. Sie sitzen und liegen die meiste Zeit des Tages, ernähren sich zu 80% oder mehr von Fast-Food, fordern ihren Körper höchstens, um noch einen Zug zu erwischen, schauen, lesen und hören sich größtenteils oberflächlichen Müll an und lassen sich eine wertvolle Chance nach der anderen entgehen, um stattdessen in Sicherheit und Ruhe leben zu können.

Gesunde, erfüllende Entspannung kann es aber nur mit Spannung geben! Um wieder in ein solch gesundes Verhältnis von Spannung und Entspannung zu gelangen, muss die Trägheit zunächst überwunden werden, ehe sie dann auf kontrollierte Weise wieder ihren Platz im Leben finden kann und sollte.

Wille zur Kraft

(Bildquelle: Flugufrelsari)

Challenges können dabei enorm hilfreich sein, weil sie ein klar definitiertes Gerüst zur Orientierung bieten und gleichzeitig deinen Kampfgeist wecken können. Jeder Mensch, egal wie tief er bereits in das Trägheitstal eingedrungen ist, trägt in sich einen Kämpfer – und Kämpfer lieben Herausforderungen. Sie kratzen an der Ehre, am Stolz! Wer will sich schon bewusst und ohne Ausreden eingestehen, er sei zu schwach, eine bestimmte Herausforderung zu meistern? Auch wenn wir mitunter schon seit der Kindheit auf den Weg der Trägheit und des Konsums fehlgeleitet wurden, will jeder von uns stark sein. Jeder von uns trägt Stolz in sich! Das ist etwas Gutes! Dein Stolz beschützt dich davor, zum Spielball anderer Menschen zu werden. Er bewahrt dich vor zu viel Unterwürfigkeit und trägt dazu dabei, dass Du DEINE Träume verwirklichen und DEIN Leben leben kannst. Sei stolz wie ein Löwe! Challenges bieten dir die Möglichkeit, dir selbst zu beweisen, dass Du ein starker Mensch bist. Dass Du zurecht stolz sein und aufrecht stehen kannst!

Gesunde Verhaltensweisen etablieren

Mit alten Gewohnheiten zu brechen und neue, konstruktive Verhaltensweisen zu etablieren, ist alles andere als eine leichte Aufgabe. Der innere Schweinhund liebt seine Gewohnheiten und wird dich mit Ausreden aller Art immer wieder zu ihnen zurückziehen wollen. Den Kampf mit der eigenen Trägheit zu führen, kann schnell zur Überforderung werden.

Ein spielerischer Umgang ist der Schlüssel, um dranbleiben und die Trägheit besiegen zu können. Eine Challenge fordert dich heraus wie es auch ein anspruchsvolles Spiel tut. Ein bisschen hin und her bolzen mag ganz lustig sein, aber wirklich interessant und erfüllend wird beispielsweise ein Fußballspiel erst dann, wenn es eine richtige Herausforderung darstellt und das eigene Leistungsvermögen an seine Grenzen stoßen lässt. Wenn man ganz von selbst alle Sorgen, Probleme und anderweitigen Gedanken vergisst und sich ausschließlich auf die Gegenwart fokussiert, um die größtmögliche Leistung zu erbringen.

Mit der richtigen Challenge kannst Du demnach spielerisch neue Verhaltensweisen etablieren. Vergiss dabei aber nicht: Spielerisch bedeutet weder unter- noch überfordernd, sondern fordernd!

Über- oder Unterforderungen sind Gift für die Motivation. Mit der optimalen Dosis hingegen, also mit einer Herausforderung im Grenzbereich des eigenen Leistungsvermögens, kannst Du in den Flow kommen und das Erbringen von Höchstleistungen zu einer erfüllenden Erfahrung machen – wodurch die Motivation langfristig hoch bleibt. Bestimmt hast Du diese Erfahrung selbst schon gemacht! Joggen beispielsweise ist eine feine Sache, aber wer ginge dabei (selbst wenn das für das Trainingsziel sinnvoll wäre) freiwillig regelmäßig an seine Leistungsgrenze? Fällt dir das bei einem spannenden Fußballspiel mit deinen Kumpels nicht viel leichter? Oder beim Bezwingen einer schwierigen Route in der Kletterhalle? Brennen in solchen Momenten nicht ganz automatisch die Leidenschaft und der Wille alles zu geben in dir?

Selbstbewusstsein und -vertrauen vergrößern

Ohne regelmäßige Herausforderungen kannst Du dein eigenes Leistungsvermögen nicht austesten und somit auch deine Grenzen nicht kennenlernen. Ohne deine eigenen Grenzen zu kennen, kannst Du auch dich selbst nicht richtig einschätzen. Du wirst unsicher sein und erhebliche Selbstzweifel mit dir herumschleppen, weil Du nicht weißt, wozu Du imstande bist.

Im Grenzbereich der eigenen Fähigkeiten lernen wir zudem unsere Emotionen auf angemessene Art zu kontrollieren. Wir lernen Ängste kennen – ebenso wie den Mut, sie zu überwinden. Ein Mangel an Herausforderungen und kontrollierter Gefahr führt dazu, dass wir uns diverse Ersatzängste einbilden, die wir nur deshalb haben, weil wir die echte Angst, die Angst zu sterben, nicht wirklich erfahren. Das ist in unserer heutigen Gesellschaft, in der Kinder wohl behütet aufwachsen und kaum echte Gefahren kennenlernen, keine Seltenheit.

Wenn Du dich selbst immer wieder herausforderst und auch Risiken eingehst, lernst Du dich besser kennen, gewinnst Vertrauen in dich und deine Stärke und überwindest mit der Zeit die vielen modernen Ersatzängste wie die Angst, von anderen nicht akzeptiert zu werden oder im Beruf zu versagen.

Der Athletic Way of Life

… legt deshalb großen Wert darauf, von Zeit zu Zeit lohnenswerte Herausforderungen in den Alltag zu integrieren. Wahre Athleten stellen sich regelmäßig solchen Challenges, um neue Verhaltensweisen zu etablieren und ihr eigenes Potenzial verwirklichen zu können. Deshalb möchte ich dir auf Simply Progress von Zeit zu Zeit verschiedene Challenges vorschlagen, die dir einerseits dabei helfen können, konstruktive Verhaltensweisen in den Bereichen Training, Ernährung und Lebensstil zu etablieren, und andererseits deinen Charakter trainieren und prägen, um ein starker, selbstbewusster, reifer Athlet zu werden.

Challenges für Athleten

Eine Challenge ist dann sinnvoll und smart, wenn sie eine für DICH wichtige Herausforderung enthält, die eine deiner Schwächen attackiert. Versteh mich nicht falsch, es geht nicht darum, jede Schwäche zu überwinden. Wo Stärke ist, lässt sich immer auch Schwäche finden. Du kannst nicht perfekt und daher auch nicht überall und immer stark sein. Jeder von uns hat Schwächen! Das zu akzeptieren, deine Stärken ebenso wie deine Schwächen zu kennen, ist ein wichtiger Schritt auf dem Weg zum waschechten Athleten.

Aber es gibt mit Sicherheit Schwächen, die dich ganz besonders stören. Die Du schon immer beheben wolltest. Die Du unbedingt loswerden willst. Diese Schwächen sind es, auf die eine Challenge abzielen sollte. Wer beispielsweise Probleme damit hat, sich gesünder, naturbelassener zu ernähren, seine Ernährung aber eigentlich unbedingt verbessern will, der sollte sich möglichst auch in diesem Bereich herausfordern. Das heißt eine sinnvolle Challenge ist letztendlich eine höchst individuelle Angelegenheit, sodass ich dich dazu anregen möchte den Mut aufzubringen, dir selbst Challenges zu stellen. Ich weiß, dass es manchmal einfacher ist, sich an äußeren Gerüsten festzuhalten. Aber ohne dir zu nahe treten zu wollen, ist das im Endeffekt ein Zeichen mangelhaften Selbstvertrauens. Ein Zeichen von Selbstzweifeln. Die Angst, Fehler zu machen.

Aber Fehler gehören zum Wachstumsprozess dazu! Wer sich nicht traut, Fehler zu machen und nicht die Kraft aufbringt, aus ihnen zu lernen, kann kein Athlet sein. Denn er sucht nach Sicherheit, nach dem einfachen, entspannten Weg, dem Weg des Komforts und der Trägheit – was schlussendlich zu einem gestörten Verhältnis aus Spannung und Entspannung führen wird.

Das willst Du doch nicht, oder? Du willst, nehme ich an, stark sein, lernen, wachsen und zum echten Athleten werden. Wenn Du das willst, dann musst Du den Weg des Widerstandes einschlagen, denn ohne Widerstand gibt es kein Wachstum.

Wenn Du mehr Anregungen zum Weg des Widerstandes, zum Athletic Way of Life erhalten möchtest, kannst Du dich in den Simply Progress Newsletter eintragen und dadurch kostenlos auf dem Laufenden über neue Beiträge und Challenges bleiben!

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