Gibt es einen einfachen, schnellen Trick, der sich ohne größeren Aufwand umsetzen lässt und die Trainingserfolge in kürzester Zeit maximiert? Ja, den gibt es: Musik. 
Die richtige Musik kann die Trainingserfolge merklich verbessern. Dafür gibt es mehrere Gründe. Zunächst vermittelt Musik eine spezielle Stimmung. Musik kann beispielsweise Traurigkeit, Heiterkeit, Aggressivität oder auch Kampfgeist vermitteln. Das ist natürlich eine höchst individuelle Angelegenheit, aber ich denke jeder Mensch kennt einige Lieder, die ihn sehr motivieren, ihn antrieben, seinen Kampfgeist wecken. Beim Krafttraining sind das typischerweise Rocklieder, aber welches Genre es ist, spielt eigentlich keine Rolle. Fakt ist, Musik vermag uns zu Höchstleistungen anzutreiben. Das liegt aber nicht nur an der Stimmung, die die Musik vermittelt, sondern vor allem auch daran, dass es durch die emotionale Wirkung sämtliche Alltagsgeräusche, -gedanken und -emotionen überstrahlt. Musik vermag uns in eine ganz eigene Welt hineinzuziehen, uns von der Realität abzukoppeln. Auf diese Weise wird die Konzentration gebündelt. Unterbewusst nimmt man normalerweise beim Training alle möglichen Geräusche wahr – Gespräche, herunterfallende Gewichte, Stöhnen. Kaum etwas davon ist wichtig genug, den Weg in unser Bewusstsein zu finden, doch Unterbewusst nehmen wir all das und vieles mehr wahr, sodass der Fokus nie ganz auf dem eigenen Workout liegt.

Begib dich in die Isolation

Ein Schlüssel, seine Trainingsleistungen und -erfolge deutlich zu verbessern und gleichzeitig wesentlich mehr Freude am Training zu finden liegt darin, sich während des Workouts vom Alltag und Umfeld komplett abzuschotten und in eine eigene Welt zu isolieren, in der es nur den Augenblick, den Widerstand und dich gibt. Keine Termine, keine Sorgen, keine Probleme, keine Wünsche, keine Gespräche. Dieser Moment im Studio gehört ganz allein dir. 

Diese Herangehensweise führt dazu, dass Du durch deine tiefere Konzentration mehr Leistung erbringst und gleichzeitig die Zeit im Studio lieben lernst. Sie unterscheidet im Wesentlichen die Athleten, die langfristig und erfolgreich trainieren von denjenigen, die kaum Erfolge erzielen und/oder nur kurzfristig dabei sind.

Tiefgreifende Motivation

Das alles ist letztlich auch eine Frage der Motivation. Wer dauerhaft nur seine Ästhetik im Blick hat, wird irgendwann seine Motivation verlieren, weil er höchstwahrscheinlich früher oder später einen Punkt erreicht, an dem er die Sinnhaftigkeit des Ganzen in Frage stellt. Warum soll ich mich ständig quälen, nur um ein bisschen besser auszusehen? Reicht es nicht, so wie ich jetzt bin? Für wen tue ich das eigentlich? Wäre es mir noch wichtig, richtig schlank und muskulös zu sein, wenn ich der einzige Mensch auf der Welt wäre? Versuche ich damit nicht vielleicht nur andere Menschen zu beeindrucken?
Die ästhetische Komponente ist zweifelsohne ein guter Antrieb, vor allem um überhaupt mit dem Training zu beginnen, aber um langfristig dabei zu sein, muss man die Aktivität selbst lieben lernen und das funktioniert nur mit Hingabe. Wenn Du beim Training pausenlos gedanklich woanders bist, kann deine Hingabe nicht groß sein und die Motivation wirst Du dann nicht sonderlich lange hochhalten können.

Trägheit und Komfort

Normalerweise würde man jetzt vermuten, dass sich Hingabe automatisch einstellt, wenn die jeweilige Aktivität es wert ist, langfristig Teil des eigenen Lebens zu sein, wenn sie einen wirklich erfüllt und glücklich macht. Doch so ist es beim Fitnesstraining nicht unbedingt und der Grund dafür liegt in den eigenen Gewohnheiten. Viele Menschen haben sich eine derart große Komfortzone aufgebaut, sich an Bequemlichkeit und Trägheit gewöhnt, dass sie keine große Freude daran finden, Widerstände zu bewältigen, Energie zu investieren und daran zu wachsen. Ihre schlechten Angewohnheiten haben längst das Unterbewusstsein infiziert. Kurzfristig erhalten sie ab und an mal einen Motivationsschub, ein kurzes Auflodern des inneren Feuers, gehen dann trainieren, quälen sich ein paar Wochen und geben wieder auf. Es macht keinen Spaß, ist nur unnötige Quälerei, nichts, dem einen dauerhaften Platz im eigenen Leben eingeräumt werden kann.

Doch das ist nur schlechte Konditionierung und es kann überwunden werden. Wie? Mit Hingabe. Wenn diese Menschen sich dem Training wirklich hingeben, ihre Gedanken darauf fokussieren und den Alltag ausschalten, werden sie mit großer Wahrscheinlichkeit schon nach kurzer Zeit Leidenschaft dafür entwickeln. Sie erkennen dann den großen Wert körperlicher Aktivität und genießen es, selbst aktiv zu sein, seine eigenen Grenzen auszuloten und zuweilen auch zu überwinden. Sie lernen sich und ihren Körper kennen und finden Gefallen daran, mit der eigenen Körperzusammensetzung zu experimentieren, die eigenen Fähigkeiten zu entwickeln und Kilo für Kilo das riesige körperliche Potenzial des Menschen zu verwirklichen.

Teste dich

Es wäre natürlich naiv zu glauben, dass jeder Mensch zum Vollblutathleten wird, denn dafür sind wir schlicht zu unterschiedlich. Manch einem wird – ganz egal wie sehr er sich hingibt und die tiefergreifenden Werte des Trainings erkennt  – das Ganze dauerhaft dennoch nicht glücklich machen. Das ist okay, es gibt glücklicherweise mehr als genügend Sportarten, mit denen man sich fit halten kann – da ist für jeden was dabei. Aber dennoch würde ich dir raten zumindest auszuprobieren, ob in dir nicht vielleicht doch ein leidenschaftlicher Kraftathlet steckt und das funktioniert wie bereits gesagt nur, indem Du dich ein paar Monate voll und ganz auf dein Training einlässt – und zwar unabhängig vom ästhetischen Ergebnis. Teste aus, ob dir das Training an sich Spaß macht. Die Ergebnisse in Sachen Körperkomposition stellen sich nicht immer gleich ein. Zum  einen liegt das daran, dass solche Prozesse schlicht Zeit brauchen – speziell für untrainierte Anfänger, die zunächst die Übungen lernen und den Bewegungsapparat vorbereiten müssen. Zum anderen liegt es aber auch daran, dass man sich und seinen Körper noch nicht richtig kennt und versteht. Muskelaufbau und Fettabbau sind nicht zuletzt auch Prozesse, durch die man sich selbst ein bisschen besser kennen lernt. Man lernt, die äußerst starke Adaptionsfähigkeit des Körpers auszunutzen und ihn so zu „manipulieren“, dass er sich in die gewünschte Richtung entwickelt.
Krafttraining ist durch und durch ein Entwicklungsprozess und wird daher speziell von denjenigen vermieden, die sich an den Stillstand gewöhnt haben.
Gehörst Du dazu? Dann wird es höchste Zeit etwas zu ändern. Wie?

Musik – Dein Freund und Helfer

Die Sache mit der Hingabe wurde nun schon ausführlich genug gesprochen. Allerdings ist da immer noch das sehr einflussreiche Unterbewusstsein, welches sich in immer wiederkehrendem Widerwillen äußert und daher die eigene Disziplin auf eine harte Probe stellt. Es dauert eine ganze Zeit bis das Training als neuer Lebensbestandteil auch das Unterbewusstsein erreicht hat. Um diese Anfangszeit besser meistern zu können, musst Du das Training mit positiven Emotionen verknüpfen und das geht meiner Erfahrung nach am besten mit Musik. Durch Musik erreichst Du dich auf emotionaler Ebene und kannst dadurch die Trägheit des Unterbewusstsein wesentlich leichter überwinden. Die richtige Musik macht Bock auf harte Workouts! Dadurch musst Du dich nicht mehr selbst dazu zwingen, trainieren zu gehen, sondern machst es einfach weil Du wirklich Lust darauf hast.
Wie bereits gesagt ist „richtige Musik“ eine individuelle Angelegenheit, daher musst Du dir letztlich selbst Lieder suchen, die dich emotional ansprechen und in die richtige Stimmung versetzen. Dennoch möchte ich hier meine aktuelle Trackliste mit dir teilen – vielleicht ist da der eine oder andere Song für dich dabei.

  • Ready To Rock (Silverlane)
  • Heart of Courage (Two Steps From Hell)
  • Breaking Out, Breaking Down (Bullet for My Valentine)
  • The Last Fight (Bullet for My Valentine)
  • Phoenix Down (The Unduided – Zardonic Remix)
  • Last Man Standing (HammerFall)
  • Not Gonna Die (Skillet)
  • No Easy Way Out (Robert Tepper)
  • Tears Don’t Fall (Bullet for My Valentine)
  • We’re Not Gonna Take It (Twisted Sister)
  • The Wild Boys (Duran Duran)
  • Rusted From The Rain (Billy Talent)
  • One Step Closer (Linkin Park)
  • Beat It (Fall Out Boy)
  • Beast (Rob Bailey & The Hustle Standard)
  • Over And Under (Egypt Central)
  • Boom (P.O.D.)
  • Orange Crush (Editors)
  • Final Masquerade (Linkin Park)

Insgesamt sind es gerade einmal 19 Lieder – Klasse statt Masse. Nur das Beste ist gut genug.
Wer mehr auf Instrumentalmusik steht findet im YouTube-Kanal von Jannis Heidemann einige schöne Lieder.

Das passende Equipment

Musik wird ja für dich kein Fremdwort sein und sicher hast Du schon eigene technische Wege gefunden, sie auch in guter Qualität hören zu können.
Wenn ich die Möglichkeit dazu habe, bevorzuge ich normale Boxen. Trainiert man allerdings auswärts – im Studio oder in der freien Natur, zum Beispiel beim Joggen oder an Ringen – so besteht diese Möglichkeit häufig nicht. Daher habe ich eine Zeit lang nach passenden Funk-Kopfhörern gesucht und bin glücklicherweise – durch den Tipp von Mark Maslow von MarathonFitness.de – auch fündig geworden: Plantronics BackBeat FIT Stereo Headset
Der Preis ist leider sehr hoch, weshalb ich eine Weile gezögert habe, doch mittlerweile habe ich mich dann doch durchgerungen und bereue es keine Sekunde. Diese Kopfhörer sind ihr Geld meiner Meinung nach wirklich wert. Die Klangqualität ist super, die Verbindung zum Smartphone ist top, die Bedienung ist leicht, der Akku hält relativ lange und lässt sich problemlos über den PC wieder laden, die mitgelieferte Tasche für das Smartphone passt (beim 5,1 Zoll Smartphone gerade so, alles darüber wäre zu groß) und hält stabil am Arm (sogar beim Sprinten) und die Kopfhörer sind wasser- bzw. schweißfest.
Diese Kopfhörer sind sowohl zum Krafttraining als auch für diverse Ausdaueraktivitäten hervorragend geeignet, weshalb ich sie auch guten Gewissens und trotz des hohen Preises empfehlen kann.

Probiere es aus

Stelle dir eine eigene Playlist zusammen, besorge dir FALLS notwendig das passende Equipment und trainiere ein paar Wochen lang mit Musik. Entscheidend ist, dass Du diese Musik nur und ausschließlich beim Training oder kurz davor, um dich in die richtige Stimmung zu versetzen, hörst. Am besten ist es, wenn Du auf andere Musik eine Weile gänzlich verzichtest. Dadurch vergrößerst Du die Vorfreude auf dein Training und beim Training selbst wirst Du wesentlich motivierter, aggressiver, konzentrierte sein und daher mehr Kraft entfalten sowie länger durchhalten können. Nutze die Hilfe guter Musik, um dich beim Training zu isolieren, das Workout in den Mittelpunkt zu stellen und alles andere auszublenden.

(Bildquelle: © Photocreo Bednarek – Fotolia.com)