Es gibt in der Bodybuildingwelt einen riesigen Streitpunkt: Massephase oder keine Massephase? Klären wir zunächst, was eine Massephase eigentlich ist. Darunter versteht sich ein Zeitraum, in dem die Kalorienzahlen drastisch erhöht werden. Damit soll ein umfassendes Muskelwachstum ermöglicht werden. Andererseits wird auch immer mehr Fett aufgebaut, je größer der Kalorienüberschuss ist. Fettpolster sind für viele Menschen nicht unbedingt erstrebenswert, weshalb dieses Fett nach der Massephase wieder abgebaut wird. Ein Fettabbau geht in der Regel aber auch mit einem Verlust an Muskelmasse einher. Daher stellt sich nun eine ganz entscheidende Frage, nämlich wie genau der Kalorienüberschuss gestaltet werden soll.
Moment… braucht es überhaupt einen Kalorienüberschuss? Nein, nicht zwangsläufig. Man kann auch Fett abbauen und Muskeln aufbauen – mit einem kleinen Kaloriendefizit. Allerdings werden hierbei Fortschritte eher im Schneckentempo erzielt, weshalb aus meiner Sicht ein Kalorienüberschuss für den Muskelaufbau absolut sinnvoll ist.
Verallgemeinerungen
…sind hierbei allerdings nicht ganz unproblematisch. Es hängt auch viel mit der Genetik zusammen. Manch einer wird mit einem Kaloriendefizit überhaupt keine Muskelmasse aufbauen, wohingegen ein anderer sehr gute Resultate erzielen kann. Die breite Masse allerdings wird die beschriebenen Fortschritte im Schneckentempo machen und daher mit einem Überschuss besser fahren.
Wie groß sollte der Überschuss sein?
Bisher habe ich immer befürwortet solange die Kalorien zu erhöhen, bis eine Gewichtszunahme erfolgt. Dann wiederum sollte die Kalorienmenge ungefähr beibehalten werden. Mit anderen Worten: Ein leichter Kalorienüberschuss.
Nun gibt es aber auch die Möglichkeit, die Kalorien drastisch zu erhöhen und einen großen Überschuss zu erzielen. Viele sind dagegen, weil sie glauben, so würde fast nur Fett aufgebaut werden. Doch das stimmt nicht. Ich habe festgestellt, dass durch eine hohe Nährstoff- und Energiezufuhr auch der Muskelaufbau deutlich schneller voran geht. Man muss natürlich mit größeren Fettzuwächsen rechnen, aber eben auch mit deutlich größeren Muskelzuwächsen. Na toll, wie sieht denn jetzt nun die optimale Strategie aus?!
Verallgemeinerungen sind erneut problematisch. Es hängt auch hier wieder viel mit der Genetik zusammen. Manch einer baut mehr Fett, ein anderer mehr Muskeln auf. Beim Fettabbau zeigt sich ein ähnliches Bild. Der eine verliert hauptsächlich Fett, beim anderen muss eine große Menge an Muskelmasse dran glauben.
So weit so gut. Doch legen wir mal die Karten auf den Tisch: Wir alle wollen so schnell wie möglich Fortschritte machen. Das motiviert ungemein und fördert somit wiederum den Einsatz. Das würde auf den ersten Blick für die Massephase sprechen. Wenn man aber einen Großteil der Muskelmasse bei der anschließenden Diät wieder verliert, dann sind die Fortschritte langfristig gesehen doch nicht wirklich berauschend. Die Frage, die wir uns daher nun stellen müssen, lautet: Kann man das Fettaufbau/Muskelaufbau- bzw. Fettabbau/Muskelabbau-Verhältnis zugunsten der Muskulatur beeinflussen? Die Antwort ist ein klares Ja. Nicht alles ist von der Genetik vorher bestimmt. Doch bevor ich erkläre, wie das am besten funktioniert, möchte ich zunächst darauf eingehen, warum ich die Massephase noch für sinnvoll halte.
Winterzeit ist Wachstumszeit
Unser Körper stammt aus der Steinzeit. Unsere Kultur mag sich weiterentwickelt haben, der Körper hat es aber noch nicht mitbekommen. Er ist an die Umweltverhältnisse von vor 40000 Jahren angepasst. Wie sahen die aus? Nun, zunächst gab es keine Heizungen und Supermärkte. Der Winter war kalt. Klar, ein paar Felle hier und da waren ganz nett, um den Körper zu isolieren. Dennoch stellte die Kälte ein Überlebensrisiko dar – viele sind erfroren. Auch die Nahrung war deutlich knapper. In der Evolution überleben immer diejenigen, die am besten an die jeweiligen Bedingungen angepasst sind. Wer also in der Steinzeit ein ordentliches körpereigenes Energiedepot hatte, konnte eher überleben – über viele Generationen hinweg hat sich dann der fettaufbaufreundliche Körper etabliert. Um es klar zu sagen:
Unser Körper will speziell zum Winter aufbauen!
Er ist einfach darauf programmiert zu dieser Jahreszeit Energie zu speichern. Für uns heißt das, wir werden mit größerem Hunger ausgestattet. Daher nimmt man zum Winter leichter zu als ab, es entspricht dem natürlichen Trieb des Körpers – dagegen können wir nicht viel machen. Das heißt, eine Massephase passt perfekt in den natürlichen Biorhythmus. Statt gegen den natürlichen Rhythmus anzukämpfen, können wir ihn für unsere Zwecke nutzen und den anabolen Trieb zum Muskelaufbau verwenden.
Nun kann eingewendet werden, dass der Körper ja eigentlich Fett aufbauen möchte und keine Muskeln, denn diese verbrauchen viel Energie und sind damit im Winter eher unerwünscht. Schon, aber so genau kann der Körper das nicht unterscheiden, deswegen wird ja beim Muskelaufbau auch so leicht Fett aufgebaut. Der Körper sorgt vielmehr für ein anaboles (aufbaufreundliches) Milieu und steigert wie weiter oben bereits angesprochen den Hunger. Er steigert den Hunger, um seine Energiedepots zu verstärken. Durch die weiter unten vorgestellten Prinzipien kanalisieren wir diese Energie allerdings zum Muskelaufbau. Es gilt daher zusammenfassend: Winterzeit ist Wachstumszeit.
Kümmern wir uns nun darum, wie wir das Muskel-Fett-Verhältnis am besten beeinflussen können, um eine optimale Massephase durchzuführen.
Muskelaufbau mit möglichst wenig Fettaufbau
In der klassischen Massephase wird die Kalorienaufnahme deutlich erhöht. Wie kann man dafür sorgen, dass diese Kalorien möglichst den Muskeln zu Gute kommen? Zunächst indem man möglichst oft trainiert. Je öfter wir trainieren, desto mehr werden unsere Muskeln attackiert und folglich muss sich der Körper mehr um sie kümmern. Beim Hochfrequenztraining werden enorm viele Wachstumsreize gesetzt. Diese sorgen dafür, dass wir die großen Energiemengen in sinnvolle Bahnen lenken können. Hochfrequenztraining ist daher die beste Möglichkeit, um viel Muskelmasse bei gleichzeitig wenig Fett aufzubauen! An dieser Stelle verweise ich auf den Artikel „Fitness Challenge“ und die Artikelreihe „Mythos Übertraining und warum wir jeden Tag trainieren sollten“. Dort kannst Du nachlesen, wie Hochfrequenztraining aussehen kann.
Ich möchte allerdings nicht den Eindruck erwecken, dass effektiver Muskelaufbau nur mit Hochfrequenztraining funktionieren kann. Es gibt auch einige weitere hervorragende Programme. Eines der besten davon werde ich im nächsten Artikel vorstellen.
Einflussfaktor Ernährung
Vom Training abgesehen können wir aber auch über die Ernährung noch einiges regeln. Zunächst kommt es darauf an, wie der Kalorienüberschuss erzeugt wird. Das absolut Wichtigste bei einer leistungsorientierten Ernährung ist ein möglichst hoher Nährstoffreichtum. Die Lebensmittel sollten so natürlich wie möglich sein! Gummibären und Schokolade erfreuen die Fettpolster, aber sicher nicht die Muskeln. Diese benötigen zur optimalen Funktion nämlich zahlreiche Mikronährstoffe – Vitamine, Spurenelemente, Mineralien und sekundäre Pflanzenstoffe.
Es empfiehlt sich, verstärkt auf energiereiche, natürliche Lebensmittel zu setzen. Nüsse sollten zum absoluten Grundnahrungsmittel werden. Darüber hinaus kann beim Kochen viel Öl (Kokosöl, Olivenöl) und Butter verwendet werden, man kann Käse, fettigen Fisch und fettreiches Rindfleisch (möglichst grassgefüttert) essen und zudem viel flüssige Nahrung zu sich nehmen. Nein, ich meine kein Bier. Ernsthaft!
In der Massephase ist der Mixer Dein Freund. Shakes sind unglaublich nützlich, da sie reichlich Nährstoffe und Energie in flüssiger Form liefern – und somit nicht so stark sättigen. Feste Nahrung stellt höhere Anforderungen an die Verdauung und sättigt daher stärker. Wie und vor allem womit man sich solche Shakes macht, kannst Du im Artikel „Mix dich stark und schlank“ nachlesen.
Wo wir schon bei flüssiger Nahrung sind…. Milch ist ebenfalls eine hervorragende Möglichkeit, die tägliche Kalorienzufuhr zu erhöhen. Ich empfehle beispielsweise jedem Hardgainer, täglich 1-2 Liter Milch zu trinken. Sie liefert viel Energie, wichtige Eiweiße, einige Mikronährstoffe (z.B. Calcium) und sättigt nicht so stark.
Mahlzeitentiming
Neben der Kalorienart und Menge, ist auch der Zeitpunkt der Aufnahme entscheidend. Im Artikel „Gleichzeitig Muskeln aufbauen und Fett abbauen“ habe ich das Konzept des Carb-Backloadings (CBL) vorgestellt. Dieses geht primär auf John Kiefer zurück, der allerdings meines Erachtens auch etwas mehr daraus gemacht hat, als eigentlich dahinter steckt. Ja, ich halte es für sinnvoll, die Kohlenhydrate verstärkt auf die Zeit nach dem Workout zu konzentrieren. Aber gigantische Wunder von wegen „rasanter Muskelaufbau bei gleichzeitig starkem Fettabbau“ können hier nicht erwartet werden – es stecken eben auch finanzielle Interessen dahinter, weshalb das ganze CBL etwas zu stark aufgeblasen wurde.
Nichtsdestotrotz ist das Konzept selbst sehr nützlich, wenn man den Fettaufbau in der Massephase minimieren möchte. Wer sich näher mit dem Carb-Backloading vertraut machen möchte, sich für die wissenschaftlichen Zusammenhänge, die Hintergründe und die genaue Durchführung nach Kiefer interessiert, dem sei das CBL-E-Book von John Kiefer empfohlen.
Mein Ansatz weicht leicht von John Kiefers ab. Ich empfehle, die Kohlenhydrate aus Obst und komplexen Quellen wie Süßkartoffeln, Kartoffeln, Brauner Reis, Vollkornbrot und Haferflocken auf die Zeit direkt vor und nach dem Workout zu konzentrieren. Im Allgemeinen sollten meiner Meinung nach Dinge wie Gummibären, Lebkuchen eher vermieden werden. Andererseits steht Weihnachten vor der Tür und gerade beim Muskelaufbau kann so etwas kompensiert werden. Versuche allerdings alle ungesunden Lebensmittel ausschließlich auf das Post-Workout Fenster zu konzentrieren (und durch Eiweiße zu ergänzen). Also wenn es sein muss, dann direkt nach dem Training.
An dieser Stelle ist vielleicht zur Veranschaulichung ein kleiner Beispieltagesplan sinnvoll:
7:00 Uhr direkt nach dem Aufstehen | Rührei mit Spinat |
8:30 Uhr | Gemischter Salat mit vielen Nüssen, dazu 1-2 Eier |
11:00 Uhr | Lachsfilet mit grünem Spargel |
13:00 Uhr | Rumpsteak mit Kaisergemüse |
15:00 Uhr | Nussmischung mit etwas Rohkost (beispielsweise Karotten oder Paprika) |
16:30 Uhr | Vollkornsandwich mit Käse, Schinken und Salat |
17:30 Uhr | 1 Banane, 30g Whey Protein |
18:00 – 19:00 Uhr | Training (das kann man nicht essen) |
19:00 Uhr | 1-2 Bananen (oder worauf Du gerade so Lust hast), 30g Whey Protein |
20:00 Uhr | Süßkartoffeln mit Hähnchenbrust und Gemüse |
21:30 Uhr | Obstsalat, Nüsse |
23:00 Uhr | Magerquark mit etwas Obst |
Das ist nur ein beispielhafter Plan. Er muss keinesfalls genau befolgt werden. Auch müssen es nicht unbedingt so viele Mahlzeiten sein. Scheue Dich nicht davor zurück, ihn auf eigene Faust anzupassen. Gleichwohl ist es für den Muskelaufbau wichtig, einen konstanten Energiestrom zur Verfügung zu haben. Intermittierendes Fasten ist beispielsweise denkbar ungeeignet für den Aufbau von Muskelmasse. Daher ist eine hohe Mahlzeitenfrequenz schon sinnvoll – wenn die Möglichkeit dazu besteht.
Die Milch kann übrigens zwischendurch getrunken werden. Vorzugsweise natürlich nach dem Workout, da sie auch Kohlenhydrate enthält. Bei Milch ist es ganz entscheidend, dass nicht-homogenisierte Milch gekauft wird. Homogenisierte Milch wurde unter hohem Druck verarbeitet, so dass die Teilchen zusammengepresst wurden und leichter ins Blut gelangen. Das lässt einerseits den Insulinspiegel schneller ansteigen und steht andererseits mutmaßlich mit einigen negativen gesundheitlichen Begleiterscheinungen in Verbindung (z.B. dem Auslösen von Allergien).
Beim Training am Morgen
…geht man ähnlich vor. Das Kohlenhydrat-Mahlzeitenfenster nach dem Workout ist ungefähr 4 Stunden lang offen. Danach sollte dann wieder auf Fette/Eiweiße/Gemüse umgestiegen werden. Optimal funktioniert das CBL mit Training am Abend, wenn es aber nicht anders geht, dann kann es leicht auf morgendliches Training angepasst werden.
Zusammenfassung
Damit haben wir dann die wichtigsten Stellschrauben dafür, möglichst viel Muskelmasse bei gleichzeitig möglichst wenig Fett aufzubauen. Hier sind die wichtigsten Punkte für eine optimale Massephase nochmals zusammengefasst:
- Trainiere möglichst oft (HFT)
- Ernähre Dich naturbelassen
- Setze verstärkt auf gesunde Fettquellen (speziell Nüsse)
- Time Deine Makronährstoffaufnahme im Sinne von Carb-Backloading
In diesem Artikel soll es eigentlich darum gehen, möglichst viel Muskelmasse bei gleichzeitig möglichst wenig Fett aufzubauen. Da es aber letztlich auch um die Frage „Massephase oder keine Massephase?“ geht, möchte ich noch aufzeigen, wie man in der Folgezeit viel Fett bei gleichzeitig wenig Muskeln verlieren kann – und damit die Massephase weiter unterstützen.
Fettabbau mit bestmöglichem Muskelerhalt
Um das zu gewährleisten, müssen wir unseren Körper glaubhaft davon überzeugen, dass er jedes Gramm Muskelmasse dringend benötigt. Das gelingt am besten mit dem Etablieren einer „chronischen Basisbelastung“. Das wiederum klappt optimal mit – und jetzt kommt‘s, Achtung – Hochfrequenztraining. Wer hätte das gedacht.
Jeden Tag zu trainieren macht dem Körper klar, dass ein aktives Leben geführt wird, bei dem die Muskeln dringend benötigt werden. Ganz nebenbei wird auf diese Art und Weise der Stoffwechsel stark angekurbelt, was den Fettabbau beschleunigt.
Ernährungseinfluss
Natürlich spielt auch hier die Ernährung eine wichtige Rolle. Fettabbau funktioniert am besten mit einer Low Carb Ernährung. Aus den Fettdepots gewinnt der Körper hauptsächlich Fette. Bei einer kohlenhydratreichen Ernährung kann er damit aber nichts anfangen, denn er (allen voran das Gehirn) ist an Kohlenhydrate als Energieträger gewöhnt. Eine kohlenhydratarme Ernährung führt dazu, dass sich der Körper an Fett als Energiequelle gewöhnt und demzufolge auch wieder etwas mit der Energie aus den Fettdepots anfangen kann. Man nimmt dadurch also viel schneller ab. Aber es ist auch für den Muskelerhalt sehr wichtig, denn worauf bestehen Muskeln größtenteils? Okay, aus Wasser. Aber auf Platz 2 steht mit großem Vorsprung das Eiweiß.
Eiweiß kann im Körper zu Glucose umgewandelt werden. Das ist super, aber was würde bei einer kohlenhydratreichen Ernährung passieren? Um tatsächlich abzunehmen, muss ein Kaloriendefizit erzeugt werden. Der Körper muss und soll das Defizit aus seinen eigenen Depots ausgleichen – das ist der Kern beim Abnehmen. Aus den Fettdepots kann er nicht so viel Glucose gewinnen (etwa 6-8%). Wo bedient er sich? Naja, bei den Muskeln. Es gibt noch andere Quellen, beispielsweise kann die Leber gewisse Mengen an Glucose zur Verfügung stellen, aber den Muskeln geht es definitiv auch an den Kragen. Wird der Körper hingegen an Fett als primäre Energiequelle gewöhnt, ernährt man sich also kohlenhydratarm, so kann er mit dem Muskeleiweiß als Energiequelle nicht so viel anfangen – schließlich kann sich reichlich leichter verwertbare Energie aus den Fettdepots beschaffen.
Da wir mit unserem bisherigen Ernährungsstil an eine kohlenhydratreiche Ernährung gewöhnt sind, muss zunächst eine Anpassungsphase durchgeführt werden. Diese dauert ca. 1-4 Wochen. In dieser Zeit sollten unter 50g Kohlenhydrate – primär aus Gemüse und sekundär aus Obst – täglich konsumiert werden.
Zusammenfassung
Damit haben wir nun auch die wichtigsten Punkte, die es zu beachten gilt, wenn Fett unter bestmöglichem Muskelerhalt schnell abgebaut werden soll. Hier noch eine kleine Zusammenfassung:
- Etabliere eine chronische Basisbelastung (HFT)
- Ernähre Dich kohlenhydratarm
That’s it! So simpel (und dennoch nicht leicht) kann Abnehmen sein.
Fazit
Ich möchte mit diesem Artikel eine Lanze für die Massephase brechen, denn neuerdings geht der Trend eher in Richtung „Lean Gains“, also Muskelaufbau ohne Fettaufbau, dafür im Schneckentempo. Ich glaube, der Hype kommt primär dadurch, dass die Massephase lange Zeit „in“ war und sich mit einer Strategie zum „fettfreien Muskelaufbau“ einfach viel Geld verdienen lässt, denn niemand baut gerne Fett auf. Was aber die Vertreter zahlreicher „Lean Gains“-Konzepte (beispielsweise Intermittierendes Fasten) nicht erklären, ist der extrem ineffiziente Muskelaufbau – viele bauen dabei gar nichts auf. Ein weiterer Grund dafür, dass die Massephase gerade etwas aus der Mode gerät, ist eine schlechte Vorgehensweise. Klassische Trainingsprinzipien und vollkommen unkontrolliertes Fressen führen tatsächlich nur zu einem übermäßigen Fettaufbau. Ähnliches gilt für den darauf folgenden Fettabbau, bei dem dann viel Muskelmasse eingebüßt wird.
Mit den hier vorgestellten Prinzipien kannst Du aber mit einem guten Muskel-Fett-Verhältnis eine optimale Massephase durchführen und damit zehnmal bessere Fortschritte als mit den angesprochenen „Lean Gains“-Konzepten machen. Winterzeit ist Wachstumszeit!
(Bildquelle: tinou bao)
Super informativer Artikel!!!
Genau das, was ich zur Zeit als Anregung und Korrektur für meine Massephase brauche.
Aus dem Text lässt sich schließen, wie lange eine Massephase gehen sollte (Winterzeit ist Wachstumszeit), allerdings wäre
ich an dieser Stelle an detaillierteren Infos interessiert.
Gruß Osiris87
Gute Frage. Der Artikel beschreibt, dass der Winter die beste Zeit für die Massephase ist, allerdings wird wertvolles Potenzial vergeudet, wenn man eine langfristige, durchgehende Massephase durchführt.
Besser ist es etwa 6-8 Wochen Massephase zu halten gefolgt von ca. 4 Wochen Diät. Dadurch profitiert man vom Rebound-Effekt, durch den wesentlich mehr Muskelmasse aufgebaut werden kann und interessanterweise auch weniger Fett aufgebaut wird.
Danke für die schnelle Antwort.
Eine 4 Wochen Diät überschneidet sich möglicherweise mit der Eingewöhnungszeit (1-4Wochen) an die reduzierte Menge an Kohlenhydrate.
Gibt es für die Dauer der Diät Richtlinie als Obergrenze?
4 Wochen ist schon der Extremfall, normalerweise dauert es maximal 3, eher 2 Wochen. Hat man das einmal hinter sich gebracht, so verschwindet die Anpassung, Fett effektiv als Energieträger zu verwenden, nicht so schnell wieder.
Wenn Du also angenommen 8 Wochen Massephase gefolgt von 4 Wochen Diät immer im wechsel machen würdest, dann müsstest Du nur bei der ersten Diät mit einer etwas längeren Anpassungsphase rechnen.
Davon abgesehen ist es absolut in Ordnung länger Diät zu halten – je nachdem, wie Du Fettabbau und Muskelaufbau gewichten willst. So kannst Du 4,6, 8 oder gar 12 Wochen Diät halten. Es hängt von deinen Zielen ab.
John Kiefer rät, wenn ich es nicht falsch verstanden habe, stark davon ab nach dem Training zu Vollkornprodukten zugreifen oder viel Gemüse zu konsumieren, um den Insulinspiegel möglichst schnell wieder sinken zu lassen, damit man wieder in den Fettverbrenungsmodus kommt.
Was ist deine Meinung dazu?
Ich sehe es anders. Einerseits sollte man sich zunächst über die Trainingsziele im Klaren sein: Muskelaufbau oder Fettabbau? Beides gleichzeitig halte ich für verschwendetes Potenzial, da es bestenfalls sehr schleppend funktioniert. In diesem Artikel ging es um Muskelaufbau und daher erübrigt sich die Idee, möglichst schnell in den Fettverbrennungsmodus zu kommen (aus diesem sollte man sich beim Muskelaufbau nach Möglichkeit fernhalten).
Allerdings können auch einfache Kohlenhydrate nach dem Training sinnvoll sein, um die Speicher schnell aufzufüllen – daher empfehle ich auch immer Bananen um die Workouts herum. Das Problem bei den meisten anderen einfachen Kohlenhydratquellen (Pasta, weißer Reis, Weißbrot, Gummibären etc.) ist, dass sie sehr nährstoffarm sind und im Prinzip nur Energie liefern (also leere Kalorien). Zur Verarbeitung dieser Produkte werden allerdings immer auch Mikronährstoffe benötigt, sodass sie dem Körper selbige entziehen. Aus diesem Grund bin ich generell gegen derartige einfache Kohlenhydrate – Gesundheit sollte stets den Vorrang haben und diesbezüglich glaube ich, dass die optimale Menge an Vitaminen etc. deutlich unterschätzt wird.
Also um es zusammenzufassen, ich halte es für besser, direkt vor und nach dem Workout schnelle Kohlenhydrate aus Bananen (wichtige Vitamine dazu Magnesium und Kalium enthalten) und etwa 1-2h vor und nach dem Training komplexe Kohlenhydrate zu konsumieren. Die Menge an Gemüse kann in diesem Zeitraum allerdings wirklich eingeschränkt werden, solange die restlichen Lebensmittel naturbelassen sprich nährstoffreich sind.
Hallo,
wie sieht denn die genaue Verteilung von Kohlenhydraten, Eiweiß und Fett aus?
Hallo Lars,
eine genaue Verteilung im Sinne von „40% der Energie aus Kohlenhydraten, 30% aus Fett und 30% aus Protein“ ist unsinnig. Sowas lässt sich zwar gut verkaufen, weil es dann durchdacht und irgendwie „magisch“ klingt, aber es ist unpraktisch und definitiv unnötig. Woher sollte man genau wissen, welches Nährstoffverhältnis ideal ist? Jeder Tag ist anders, daher wechselt auch der Nährstoffbedarf täglich. Es macht hier wirklich kein Sinn, sich an mathematische Vorgaben zu halten. Ernähre Dich einfach entsprechend der Richtlinien und mache Dir über die genaue Nährstoffverteilung über den Tag keine Gedanken. Es entscheidet hier vor allem das Timing. Der Rest funktioniert am besten, wenn er intuitiv gestaltet wird.
Hallo Phillipp,
Der Artikel ist sehr interessant!
Ich habe kürzlich meine Diät erfolgreich beendet und möchte mich die nächsten 8 Wochen wieder auf Muskelaufbau konzentrieren (trotz Sommer), bevor Ich danach wieder eine vierwöchige Definitionsphase für den darauffolgenden Urlaub einlege. Daher liegt ein möglichst hohes Muskelwachstum mit relativ geringem Fettaufbau natürlich in meinem Interesse. Ich habe einen Leistungsumsatz von ca 2500 kcal (3000 an Trainingstagen). Nun führe Ich +500 kcal zu mir (Insgesamt also 3000 bzw. 3500 kcal). Macht es nun Sinn bei Hochfrequenztraining die Kalorienzufuhr noch weiter zu erhöhen? Wenn Ich richtig verstanden habe müsste durch die ständige Reizsetzung von dem Kalorienüberschuss der Großteil an die Muskulatur verfüttert werden, weshalb dann ja möglicherweise ein noch höherer Kalorienüberschuss empfehlenswert ist (Mir ist jedoch klar, dass der Kalorienüberschuss ab einem bestimmten Maß überwiegend zu Fettaufbau führt). Momentan trainiere Ich alle zwei Tage, da Ich meiner bisherigen Erfahrung nach am besten damit fahre. Tägliches Training führte vor einem Jahr sehr schnell zur Stagnation, weshalb Ich deinem vorgeschlagenen Konzept auch sehr skeptisch gegenüberstehe, zumal Ich auch täglich auf Artikel von erfahrenen Kraftsportlern stoße, welche die unterschiedlichsten Trainingsprogramme als das ultimative Programm anpreisen. Ich wäre dennoch interessiert, dein Programm auszuprobieren.
Grüße
Jannis
Hi Jannis
Richtig, beim Hochfrequenztraining musst Du die Kalorienmenge weiter erhöhen, denn ansonsten wird der Körper nicht genügend Nährstoffe und Energie zur Verfügung haben, um das Wachstumspotenzial täglichen Trainings zu nutzen. Wenn Du natürlich merkst, dass Du ziemlich viel Fett aufbaust, solltest Du die Kalorien lieber wieder etwas reduzieren.
Tägliches Training führt nicht automatisch zum Erfolg, es geht hier um die Anwendung. Entweder ein guter Plan oder eine gute Intuition sind hier entscheidend. Wenn Du dich für Hochfrequenztraining interessierst, würde ich Dir dringend das HFT-Buch von Christian Zippel empfehlen. Wenn Du darüber hinaus noch hochfrequente Trainingspläne suchst, wirst Du im Adonis-Guide (von mir) fündig.
Aber grundsätzlich solltest Du dir eine gesunde Skepsis in der Fitnesswelt unbedingt bewahren, denn sie wird leider vorrangig von leeren Versprechungen beherrscht.
Mich würde interessieren wie es detaillierter im Workout aussieht. Sollten in der Massephase die Gewichte erhöht und die Wiederholungen heruntergesetzt werden? Und wie sieht es danach aus?
Es gibt viele verschiedene Muskelaufbauprogramme. Schwere Gewichte und weniger Wiederholungen machen sich immer bezahlt, sollten aber auch mit leichteren Gewichten und mehr Wiederholungszahlen kombiniert werden – das bringt Variation herein, schont das ZNS und trainiert Ausdauer/Nährstoffversorgung. Wenn Du ein paar gute HFT-Trainingsprogramme suchst, empfehle ich Dir mein neueres Buch „Adonis-Guide“. Ansonsten ist es definitiv empfehlenswert das HFT-Buch von Christian Zippel zu lesen.
Wow. Endlich mal eine Fitness- Beschreibung ohne Gangsta Attitüden und Proll Gehabe.
Vielen Dank für diesen hilfeichen Artikel.
Hoffe keine allzu dämlichen Fragen:
Angenommen ich würde meinem Körper keinen täglichen, bzw. unstetigen Kalorienüberschuss zuführen und den Muskel dennoch tagtäglich überreizen…?
Was wäre langfrsitig das Resultat?
Defi?
Letzte Frage:
Ich trainiere früh morgens um 5 Uhr bis 6:30 Uhr ca.
1. Ich verspüre nach dem Konzentrationstraining keinen Muskelkater am nächsten Tag. Sind meine Gewichte evtl. zu niedrig?
2. Ist die Tageszeit entscheidend für Resultate im Muskelaufbau?
Ich fühle mich danach zu keiner Tageszeit besser. Bin da am leistungsfähigsten, aber baue aus unerklärliochen Gründen einfach keine Masse an Ober- und Unterarm und beine auf.
Wohingegen der Oberkörper sehr mächtig daher kommt. (breite Schultern)
Ich bin, 29, 1.93 und wiege 96 Kilo. (wobei ich mich frage wo die sitzen sollen, bei atheltischer Figur) Generell, wie hier oben erwöhnt, eher „intuitiv“, zur Bewegung animiert.
Mein Körper ist da auch drauf ausgerichtet, denke ich.
Vielen Dank vorab schonmal.
M.
Hi
Diese Frage lässt sich unmöglich pauschal beantworten. Wenn Du zwischen Kaloriendefizit und -überschuss pendelst, kann es sein, dass Du insgesamt Fett abbaust oder Muskeln aufbaust oder sogar beides. Kommt darauf an, wie oft Defizit und Überschuss vorkommen, wie groß sie jeweils sind und wie Du trainierst.
Übrigens einen Muskel täglich zu >über
Du weißt aber schon das Eier viel Leucin enthalten, weswegen sie gerade in der Früh (erhöhter Cortisolspiegel nach dem Schlafen) vermieden werden sollten. Ich persönlich starte den morgen mit einer Packung Nüssen, morgens hat der Körper eine erhöhte Fettverbrennung (die mit richtigen Fetten noch zusätzlich angetrieben werden kann) auch zurückzuführen auf Hormone T2, T3. Daher die Eier lieber um die Mittagszeit?!
Hi Steffen
Ja, ich bin mir darüber bewusst, dass Eier viel Leucin enthalten – gerade das macht sie schließlich auch für den Muskelaufbau so wertvoll. Leucin regt den Muskelaufbau an und Cortisol hat genau die entgegengesetzte Wirkung, sodass Leucin den Cortisolspiegel zu senken und den Körper in den anabolen Modus zu bringen vermag.
Es ist natürlich klar, dass Cortisol auch positive Seiten hat, so sorgt es zum Beispiel nach dem Aufstehen dafür, dass wir direkt leistungsfähig sind. Das ist gut so und daran ändern auch die Eier am Morgen nichts, denn bis die zusammen mit dem Spinat überhaupt verdaut sind, dauert es eine ganze Weile. Cortisol wird in der Regel schubweise ausgeschüttet, was es morgens so sinnvoll macht. Ein dauerhaft erhöhter Cortisolspiegel ist aber schlecht für den Muskelaufbau und dem können beispielsweise Eier (und natürlich viele andere Faktoren) entgegenwirken. Eine erhöhte Fettverbrennung am Morgen ist zwar gut, verschont aber eben auch nicht die Muskulatur und hier geht es schließlich um den Aufbau von Muskelmasse.
Hallo Philipp,
Danke für den ausführlichen Artikel !! Hat mir echt sehr gut geholfen.
Ich habe aber ein Problem: Manchmal habe ich keine Zeit oder Lust, so viel zu essen, bin aber auch kein Hardgainer..
Ich möchte aber dennoch meinen Kalorienüberschuss zu erreichen.
sollte ich vllt in Erwägung ziehen, einen Weightgainer sprich Maltodextrin zu mir zunehmen ?
Das würde mir doch sicherlich eine Mahlzeit am Tag zu ersparen.. Oder nicht :D
Mit freundlichen Grüßen
Hey,
fertige Weight Gainer sind in der Regel voller Chemie und Zucker. Besser wäre es, Du würdest Dir selbst einen Shake mixen. Da können verschiedene Zutaten wie Haferflocken, Obst, Gemüse, Eiweißpulver, Quark, Nüsse, Samen und Kerne rein. Alles in allem kannst Du da sehr viel variieren und hast dadurch hochwertigere, nährstoffreichere Shakes.
Fertige Weight Gainer würde ich nur im absoluten Notfall konsumieren.
Beste Grüße
Sollte man vor dem Training bzw kurz davor net eher auf einfache KH verzichten wie Banane ?
Kann ja den Blutzuckerspiegel nach unten senken und man hat weniger Energie, Stichwort Hypoglykämie.
Bei einer Banane wird das nicht passieren, weil es mengenmäßig nicht übertrieben viel Zucker ist, einige Mikronährstoffe dabei sind und Du außerdem dazu noch Eiweiße einnimmst. Klar gibt es da einen guten Anstieg des Blutzuckers, aber das ist ja auch sinnvoll um die Energie direkt nutzen zu können – und eine Unterzuckerung wird es dabei nicht geben. Die entsteht vor allem bei großen Mengen an einfachem Zucker und speziell bei nährstoffarmen Lebensmitteln. Haufenweise Gummibären vor dem Workout wären also weniger empfehlenswert, eine Banane aber ist perfekt ;)
Probiere es einfach aus. Wenn Du dich mit der Kombination nicht gut fühlst, kannst Du statt der Banane auch einen Apfel probieren.
Moin Moin,
sehr guter Artikel und das Buch Project Body ist auch verdammt gut geschrieben.
Nun meine Frage, da ich gegen alle Arten vo Nüsse allergisch bin, benötige ich eine andere Quelle. Kannst du mir was empfehlen?
Gruß
Hallo,
Samen (z.B. Leinsamen) und Kerne (Sonnenblumenkerne, Kürbiskerne etc.) sind eine gute Alternative, falls Du sie verträgst.Zudem stellen auch Avocados eine hervorragende Fettquelle dar.
Davon abgesehen liefern auch Lebensmittel wie Eier, Fisch und Fleisch aus artgerechter Haltung sehr gute Fette, sodass Du diese verstärkt essen kannst und damit automatisch Nüsse ersetzt.
Schöne Grüße
Philipp
Hallo Philipp,
ich bedanke mich für deine rasche Antwort. Habe deine Buch gestern fertig gelesen und muiss sagen, dass du durch deine Wortwahl einen gewissen Charm in deine Doku gebracht hast. TOP. Hast mich echt abgeholt und mitgerissen.
Danke dafür…
Gruß
Hey,
besten Dank für Dein nettes Feedback! Es freut mich sehr, dass Dich das Buch begeistert hat und ich wünsche Dir viel Freude und Erfolg bei der Umsetzung!
Schöne Grüße
Philipp
Hallo Phillip
ich habe mir deine neue Version Projekt Body zugelegt und bin soweit begeistert
Ich möchte mit dem HFT Training anfangen und mich auch exakt an die Ernährungsregeln halten. Das Problem ist dass ich momentan Schwierigkeit mit der Fettreduzierung (aktuell 13 % KFA) habe um das Sixpack herauszuarbeiten.
Ich habe nun entsprechend vor die „richtigen“ Kohlenhydrate (brauner, Reis , Haferflocken) 2-3 Stunden vor dem Training und nach dem Training zu essen und den Rest des Tages nur Fette und Proteine.
Was würdest du mir denn konkret empfehlen? Handvoll Mandeln zum Frühstück dazu Whey Shake oder gehen Morgens auch Haferflocken mit Beeren wobei ich ja eigentlich nur Fette und Proteine zu mir nehmen sollte?
Hallo Stefan,
das klingt doch schonmal sehr gut!
Vergiss aber bitte nicht zu den Proteinen und Fetten auch noch Gemüse hinzuzufügen, um reichlich Mikronährstoffe aufzunehmen und satt zu werden ohne dabei zu viele Kalorien zu konsumieren.
Handvoll Mandeln und Whey Shake sind ganz okay, wenn Du mal keine Zeit hast. Ansonsten funktioniert das aber auch ohne Supplemente. Rumpsteak mit Salat und ein paar Nüssen, Lachs mit grünem Spargel, Spiegeleier mit Paprika, Zwiebeln und Tomaten, Rühreier mit Schnittlauch und Spinat – es gibt viele Möglichkeiten.
Haferflocken mit Beeren wäre zum Abnehmen kein ideales Frühstück. Proteine, Fette und Gemüse halten wesentlich länger satt. Mit einem ordentlichen Steak, Nüssen und Salat hältst Du viel länger durch – bei einem kohlenhydratreichen Frühstück bekommst Du in der Regel schnell wieder Hunger.
Übrigens würde ich die Liste der Kohlenhydrate für vor und nach dem Training noch um Süßkartoffeln erweitern – aus meiner Sicht ist das die beste Kohlenhydratquelle (reich an Nährstoffen, niedriger glykämischer Index, gut verträglich).
Beste Grüße
Philipp
Hi Philipp,
bin seit dieser Woche mit deinem Programm gestartet. Die Frage die sich nun für mich stellt. Wie verhält es sich mit der Ernährung an trainingsfreien Tagen? Wird ebenfalls ein „fake load“ Zeitpunkt ausgewählt oder bleibt man low carb?
Ist denn eine gute Schüssel Haferflocken in milch dazu Leinsamen Whey banane eine gute Alternative vor morgendlichen Training?
Würde mich um eine schnelle Antwort freuen:)
Beste Grüße,
Fabian
Hi Fabian,
die Kohlenhydrate sind beim Training als Energiequelle und danach zur Regeneration (bzw. Speicherauffüllung) gedacht und deshalb vorrangig an Trainingstagen zu konsumieren. An trainingsfreien Tagen macht es deshalb sind bei Low Carb zu bleiben, allerdings im Sinne der Massephase natürlich trotzdem mit entsprechend hoher Energiezufuhr. Wer es nicht schafft, dies vorrangig mit gesunden Fetten und Proteinen zu erzielen, kann allerdings auch wie Du schon sagtest einen „Fake Load“ einlegen.
Haferflocken mit Milch, Leinsamen, Whey und Banane? Daumen hoch :) Gerne wenn Du willst auch noch mit anderen Obstsorten. Speziell Beeren sind top Mikronährstofflieferanten. 1-2 Stunden vor dem Training ist das eine gute Mahlzeit. Leinsamen enthalten zwar Fett, aber die benutzte Menge ist in der Praxis ja relativ überschaubar, von daher passt das.
Schöne Grüße
Philipp
Wow, super Artikel. Erstmal Danke dafür, genau wie für den guten Support hier und das Buch!
Ich habe folgendes Problem und zwar bin ich am Oberkörper sehr schmächtig gebaut und habe auch nicht viel Muskulatur (Kraftwerte: BD 3×6 60kg, KB 3×5 65kg, KH 2×6 85kg). Trotzdem habe ich einen recht hohen Kfa von ca 23%. Da ich recht dünne Arme und Beine habe befindet sich das ganze Fett zum größten Teil in Bauch, Hüft und Brustregion. Natürlich würde ich dieses Fett gerne loswerden, möchte aber auch meine kleinen Erfolge nicht einbüßen und zum total Spargel werden, jetzt wo die Shirts wenigstens nicht mehr schlackern.
Sollte ich lieber weiter aufbauen oder erst mal eine Diät Phase einlegen?
Ein kleiner Tipp wäre super. Vielen Dank :)
Zu mir: Männlich, 21 Jahre, 83kg, 183cm
Hi Max,
tröste Dich mit dem Gedanken, dass sehr, sehr viele andere Athleten genau das gleiche Problem haben wie Du. Eines der häufigsten Probleme, mit dem mich Sportler kontaktieren, ist die Unsicherheit bei der Zielsetzung. Eigentlich wollen sie schlanker werden, aber eben auch muskulöser. Deshalb versuchen viele beides gleichzeitig zu erzielen und machen dann oftmals leider gar keine Fortschritte.
Es ist denke ich besser, zunächst abzunehmen. Erstens wirst Du beim Aufbau stets stark gehemmt sein, wenn Du mit Deinem Körperfett unzufrieden bist. Dadurch läufst Du Gefahr, letztlich keines der beiden Ziele zu erreichen (wie es leider vielen Athleten ergeht). Zweitens gibt es im Körper neben einem Muskelgedächtnis auch ein Fettgedächtnis. Wenn Du längerfristig einen erhöhten KFA hast, sieht der Körper das als Normalzustand an und wird in der Folge bestrebt sein, diesen wiederherzustellen, wenn Du mal versuchst abzunehmen. Das geschieht über die Regulation verschiedener Hormone, wie z.B. Leptin.
Daher rate ich Dir jetzt erstmal abzunehmen (es muss ja nicht unbedingt ein einstelliger KFA sein, der lässt sich ohnehin mit mehr Muskelmasse besser erreichen) und Dich währenddessen neben dem Krafttraining um Deine allgemeine Fitness (speziell um Deine Ausdauer) zu kümmern und dann, wenn es Richtung Herbst/Winter geht, Deine Anstrengungen auf den Muskelaufbau zu fokussieren.
Schöne Grüße
Philipp
Hallo,
der Artikel ist sehr schön, detailliert und verständlich geschrieben. Vielen Dank, für die Zeit und Mühe so einen guten Artikel online zu bringen. Halte deinen Blog aktuell, er biete wirklich gute Informationen.
Ich habe auch was über die Massephase geschrieben, speziell für die Frau.
http://gymwissen.de/massephase-als-frau
Hallo,
sehr guter Artikel!
Frage mich nur noch wie es denn genau mit dieser Anpassungsphase ausschaut.
Ernähre mich bisher seit 3 Tagen tagsüber nur mit hochwertigem Eiweiß, Fetten und viel Gemüse,
etwa eine Stunde vor und noch ca. die nächsten 3 Stunden nach dem Training esse ich dann reichlich Kohlenhydrate zusammen mit Eiweiß und Gemüse. Vor dem Schlafen gehen dann wieder Magerquark mit Nussöl. Bisher fühle ich mich durch die vernachlässigten Kohlenhydrate tagsüber weder schlapper, noch habe ich im Fitness weniger Kraft/Ausdauer.
Deshalb meine Frage: Gewöhnt sich der Körper automatisch an die Fette, wenn er sie tagsüber nur zugeführt bekommt und abends erst Kohlenhydrate oder muss ich wirklich eine Low Carb Einführungsphase durchziehen (was ich eigentlich vermeiden wollte)?
Bevor ich wertvolle Muskelmasse verliere nehme ich das natürlich in Kauf, aber bisher sehe ich noch keinen Grund darin.
Wäre über jegliche Infos dankbar
Hi,
die Anpassungsphase ist eine sehr individuelle Geschichte. Manch einer leidet unter starker Müdigkeit und Demotivation und brauch ein paar Wochen, um sich daran zu gewöhnen. Manch anderer ist sehr schnell angepasst. Das hängt zum Beispiel davon ab, wie gut Dein Körper (speziell das Gehirn) sich die Fähigkeit, Ketone als Hauptenergieträger (statt Glukose) zu verwenden, bewahrt hat. Wenn Du keinerlei Probleme ob der tagsüber deutlich reduzierten Kohlenhydrate hast, dann kannst Du denke ich auf eine solche Anpassungsphase verzichten.
Um auch Deine Frage zu beantworten: Ja, auch dann kann sich der Körper daran gewöhnen, aber es wird deutlich länger dauern und vielleicht auch nur in geringerem Maße stattfinden. Die Idee ist ja, ihn zur Verwendung von Fetten zu zwingen. In gewissem Maße geschieht das, wenn Du die Kohlenhydrate nur auf das Workout-Zeitfenster beschränkst. Allerdings kann er auch Proteine in Glukose umwandeln und dadurch Kohlenhydratenergie erlangen. Zudem liefert auch die Leber Glukose und deren Speicher füllst Du dann ja jeden Tag wieder auf. Er wird sich trotzdem anpassen, aber wie gesagt schleppender.
Wenn Du allerdings wie schon gesagt keine Probleme untertags und vor allem auch an Pausentagen hast, dann denke ich bist Du schon sehr gut angepasst.
Schöne Grüße
Philipp
Hallo,
Ich (m, 18J, 82 kg, 184cm) trainieren sonntags dienstags und Donnerstag im 3er split, habe mo mi und Freitag abend Basketball Training und möchte aufbauen.
Meinen täglichen überschuss schaffe ich immer, wie hoch er ist weiß ich aber nicht sicher (könnten 100 aber auch 800 Kalorien sein). Reichen 3 Einheiten pro Woche für optimalen Aufbau? Oder setze ich dadurch mehr fett und weniger Muskeln als eigentlich optimal wäre an? Sonst würde ich auch an Basketball Tagen trainieren (was wiederum ein höherer Verbrauch und somit mehr Nahrung bedeuten würde).
Ab dieser Woche trainiere ich So: rücken trizeps, Mo: Bein Bauch, Do: brust bizeps. Das heißt zumindest arme 2x pro Woche, Rest einmal. Davor habe ich rücken bizeps, brust trizeps trainiert. Also alles einmal pro Woche. Welche Methode wäre am effektivsten für den Aufbau?
Danke für deine Hilfe!
Hi Christoph,
was für Dich optimal wäre, lässt sich pauschal unmöglich beantworten. So viel kann ich aber mit absoluter Gewissheit sagen: Mit drei Trainingseinheiten pro Woche kannst Du sehr gut Muskeln aufbauen.
Ein Split ist allerdings in den meisten Fällen nicht sinnvoll. Höchstens, wenn Du schon weit fortgeschritten bist und in einer Einheit wirklich viel Intensität aufbauen kannst. Ansonsten ist eine Einheit für die großen Muskelgruppen pro Woche zu wenig oder zumindest unter dem, was möglich wäre.
Drei wöchentliche Einheiten eignen sich perfekt für Ganzkörpertraining. Eine GK-Einheit kann beispielsweise folgendermaßen aussehen: 1 Ganzkörperübung (Kniebeugen oder Kreuzheben + Varianten), 1 Drück-Übung (Klassisches Drücken, Dips, Bankdrücken), 1 Zug-Übung (Klimmzüge, Rudern), Ergänzungstraining (Gewichtheber-, Kettlebell-, Medizinball- und Bauchübungen sowie Isolations- und Maschinenübungen für gezieltes Training (z.B. um Schwachpunkte anzugehen).
Ein solcher Ganzkörperplan ist in den meisten Fällen einem Split-Training vorzuziehen – AUßER: Du bist mit den bisherigen Fortschritten zufrieden. Dann gäbe es keinen Grund, etwas zu ändern.
Du kannst mit diesem Ganzkörperschema auch täglich trainieren, aber dann gibt es natürlich einige Sachen, die es zu beachten gilt. Ausführungsart, Variation etc. Wenn Dich das interessiert, empfehle ich Dir das HFT-Buch von Christian Zippel (http://www.amazon.de/Hochfrequenztraining-Auto-Regulation-kybernetische-Trainingssystem-beschleunigten/dp/3929002493/ref=sr_1_4?ie=UTF8&qid=1443259694&sr=8-4&keywords=christian+zippel) – dort findest Du die nötigen Grundlagen zur Vorgehensweise. Mit HFT (Hochfrequenztraining) kann man auch mit einem großen Kalorienüberschuss gut Muskeln aufbauen (oft ist dieser sogar notwendig, um ordentlich regenerieren zu können). Bei drei wöchentlichen Einheiten hingegen würde ich das Kalorienplus erstmal noch relativ klein halten (wie bisher bei Dir) und beobachten, wie der Körper reagiert. Wenn Du gut regenerierst und die Kraftwerte steigen, reicht der Überschuss, andernfalls ist er zu gering. Wenn Du zu viel Körperfett aufbaust, ist er zu hoch (Keine Sorge, dann bleibt immer noch genügend Zeit, zu reagieren – man nimmt nicht über Nacht 10 kg zu).
Schöne Grüße
Philipp
Hallo!
Habe noch eine kurze Frage: mein basketball Training 3x in der Woche ist immer abends bis 22:00 oder manchmal 22:30, ist es in der Massephase sinnvoll danach kohlenhydrate zuzunehmen (zb.: Banane), damit ich nicht ins defizit komm, bzw der Körper nachbrennt?
Danke! Sehr gute Beiträge von dir übrigens!
Ein Defizit kann man auch mit Fetten gut verhindern, aber die Kohlenhydrate sind nach dem Training aus einem anderen Grund sehr sinnvoll, nämlich für die Regeneration. Besonders nach intensiven Einheiten ist es wichtig, die Kohlenhydratspeicher der Muskulatur aufzufüllen. Das ist der erste Schritt zur Regeneration und Adaption (an das Training). Deshalb: Ja, es ist sinnvoll, danach Kohlenhydrate zu verzehren. Als Faustregel kannst Du dir hier merken: Je intensiver die Trainingseinheit, desto mehr Kohlenhydrate brauchst Du.
Hallo Philipp,
Sehr gute Beiträge von dir! Zurzeit bin ich etwas planlos, deswegen und aufgrund deiner schnellen und kompetenten Antworten habe ich mir gedacht, dass ich mich gleich an dich wenden könnte:
Vor 3 Wochen habe ich mir bei einem Match mein Kreuzband im linken Knie gerissen. Die Basketballsaison ist somit gelaufen und bald steht auch die Operation an. Das bedeutet, dass ich sportlich weiterhin viel Zeit im Fitnessstudio verbringen kann und jetzt ohne Basketball alle Tage zur Verfügung habe.
Das bedeutet leider, dass ich mit dem linken Bein nichts anfangen kann, also fallen Kreuzheben und Kniebeugen fix weg.
Welchen Trainingsplan würdest du mir empfehlen? Bin ich mit einem 3er split mit 5 Trainingseinheiten pro Woche optimal für den Muskelaufbau versorgt? Die Trainings wären somit aufgeteilt in Push und Pull, der Beintag fällt jedoch sehr mager und kurz aus (nur Ausfallschritte rechtes Bein).
Meine zweite Frage: Im Frühling werde ich mit einer Diät (mit dem Ziel der Fettverbrennung mit geringstem Muskelverlust) beginnen. Meine Frage dazu: Welches Cardio Programm kann ich einbeinig absolvieren? Laufen fällt weg, Schwimmen ist in den ersten Wochen nach der OP auch nicht möglich. Wären Rudern, oder mit den Seilen (battling ropes) möglich und welche Cardioübungen wären eventuell möglich?
Vielen Dank für deine Hilfe!
Ich bin wirklich begeistert von deinen kompetenten Antworten.
Hi Christoph,
das ist eine sehr harte Verletzung, mein Beileid!
Einen pauschalen Trainingsplan kann ich Dir leider nicht geben. Aber so wie ich das sehe hast Du drei gute Möglichkeiten: 3 wöchentliche Einheiten für den Oberkörper (kein Split), 4 wöchentliche Einheiten für den Oberkörper (Push-Pull-Split) oder 6 wöchentliche Einheiten für den Oberkörper (Push-Pull-Split). Bei den Push-Pull-Splits musst Du für dich abwägen, was dir lieber ist – häufiger ins Studio gehen und dafür in den einzelnen Einheiten etwas weniger machen oder seltener ins Studio gehen und dafür etwas mehr machen.
Die Übungen sollten schwerpunktmäßig an den Grundübungen orientiert sein: Klimmzüge, umgekehrtes Körpergewichtsrudern, Dips, Liegestütze, Bankdrücken. Hinzu käme mind. eine gute Schulterübung (z.B. Handstand(-Drücken) oder Arnold Press, da Übungen im Stehen wie klassisches Drücken ja wegfallen) sowie diverse ergänzende Übungen je nach Ausrüstung und auch Lust (z.B. Latzug, Ruderzug, Curls, French-Press). Achte darauf, Rücken und Brust möglichst ausgewogen zu trainieren. Zudem ist es natürlich wichtig, darauf Acht zu geben, die Beine nicht anzuspannen. Das weißt Du natürlich selbst, aber es kommt beim Training oft vor, dass man unbewusst vermeintlich unbeteiligte Muskeln mit anspannt, um mehr Kraft zu entfalten (Hyper-Irradiation). Wird Dich denke ich einiges an Konzentration kosten, die Beine bewusst locker zu lassen.
Mit Rudern und Ropes hast Du denke ich schon die für Deine Situation besten Cardio-Übungen aufgelistet. Es gäbe noch weitere Möglichkeiten, wie Seilklettern und Hammerschläge, aber dafür hat kaum jemand das nötige Equipment.
In jedem Fall wünsche ich Dir alles erdenklich Gute auf dem Weg der Besserung und mute Dir bitte nicht zu viel zu, auch wenn das ziemlich frustrierend sein kann. Die Gesundheit geht immer vor!
Mit den besten Grüßen
Philipp
PS: Die wegfallenden Beineinheiten kannst Du ja evtl. mit Mobilitäts- und Flexibilitätsübungen für den Oberkörper füllen und zudem gezielt Schwachpunkte wie die Rotatorenmanschette trainieren.
Hey,
In meiner Frage geht es um zwei Sachen
erstens: Ist es bei dem Hochfrequenztraining in Ordnung wenn ich 2 mal die Woche zum Fußballtraining gehe (+1 Spiel am Wochenende) und in den restlichen 4 Tagen zum Fitness?
zweitens: Kann ich auch Brot essen (kohlenhydrate)?
Danke im Vorraus für eine Antwort
Hi,
wenn Du zusätzlich zu 3 Einheiten Fussball noch 5-7 mal die Woche den gesamten Körper trainierst, wäre das höchstwahrscheinlich zu viel! Aber das ist kein Problem, denn letztlich musst Du den Trainingsplan an Dein Leben anpassen. Demzufolge tun es auch weniger Einheiten. 2-3 Ganzkörpereinheiten oder auch 2er- oder 3er Splits können hier helfen.
Bzgl. Brot halte ich mich an eine fundamentale Ernährungsregel: Ernähre Dich möglichst abwechslungsreich. Das heißt: Ja zum Brot, aber nicht ständig ;) Als Zeitpunkt wäre kurz vor oder nach dem Workout ideal.
Beste Grüße
Philipp
Erstmal ein paar infos über mich bevor ich zu meiner frage komme:
84kg
1,92
C.A.! 21- 23,5% KFA
15 Jahre
Bin jz in meiner massephase, ist zwar bisschen spät aber was solls habe es erst jz gelesen mit dem winter.
Wie ist eigentlich die verteilung von fett, kohlenhydrate (eiweis nimm ich je nach gefühl zu mir bis zu 90g)?. Bitte in Gramm angeben,brauche es für den tagesbedarf. Reicht es 12 wochen massephase bei jeden tag training(nach 4wochen jeden zweiten tag wegen der steigenden trainingsitensität) und 8wochen diätphase bei weniger gewicht mit mehr wiederholungen?
Übrigens hammer artikel sehr infomativ!??
Hey,
ich weiß, das willst du nicht hören, aber eine richtige Massephase macht in Deinem Alter finde ich keinen Sinn. Wenn Du mit Gewichten trainieren und Muskeln aufbauen willst, dann ernähre Dich einfach ausgewogen und steigere die Nahrungszufuhr mit der Zeit wenn du mit den Zuwächsen noch nicht zufrieden bist. Auf der anderen Seite ist eine solche 8 Wochen Diät auch unnötig. Dieses Pendeln zwischen Massephase und Diät ist eher was für erfahrene Athleten. Am Anfang geht es vielmehr darum, aktiv zu leben, sich möglichst naturbelassen und abwechslungsreich zu ernähren und regelmäßig zu trainieren (muss nicht zwangsläufig mit Hanteln sein). Das wichtigste ist dabei vor allem der aktive Lebensstil, Spaß an der Bewegung. Dann wirst du auch ganz automatisch schlanker, weil du Kalorien verheizt anstatt sie „wegzuhungern“. Vor allem geht es darum, es locker und spielerisch anzugehen, anstatt zu verkrampfen, irgendwas zu erzwingen oder in unwichtigen Details zu versinken. Das gilt übrigens auch für die Ernährung. Es macht überhaupt keinen Sinn – vor allem nicht für Athleten, die noch relativ am Anfang stehen – die Ernährung auf genaue Makronährstoffmengen auszurichten. Nicht nur, dass niemand tatsächlich genaue, sinnvolle Mengen kennt (man tut nur gerne so als ob, um kompetent zu wirken), schlimmer noch ist, dass es der langfristigen Motivation alles andere als zuträglich ist, wenn die Sache unnötig verkompliziert wird.
Ich weiß, du bist jetzt vielleicht richtig heiß und motiviert, willst unbedingt muskulöser werden und hast vielleicht auch in dem einen oder anderen Fitnessmagazin einiges darüber gelesen. Aber ich kann dir versichern, dass das absolut nicht der einzige Weg und vor allem für die meisten Menschen auch kein nachhaltiger Weg ist. Geh es spielerisch an. Bewege dich im Alltag. Nutze Werbepausen für Dehn- und Mobilitätsübungen, vielleicht auch für Kniebeugen und Liegestütze. Renne zum Bus. Sprinte eine Treppe hoch. Fahre mit dem Fahrrad in die Natur, versuche ein paar Klimmzüge, springe mit dem Springseil. Das nimmt dir einiges an Druck, hält dich langfristig motiviert, verschafft dir wahnsinnig viel Energie und Vitalität und ganz nebenbei wird sich mit der Zeit auch dein Körper an deinen neuen Lebensstil anpassen. So wirst du spielerisch schlanker und stärker. Eine Massephase kannst du dann später immer noch probieren, doch jetzt würde sie dir meines Erachtens nach wenig bringen.
Schöne Grüße
Philipp
Erstmal vielen Dank für die mühe zu antworten….und ich hatte in eine sehr kurzen zeit einen sehr starken wachstumsschub. Ich bin in 1 bis 1 1/2 Jahren um die 18 bis 20cm gewachsen. Ist zwar sehr gut nir das die muskeln nicht so mitgekommen sind und ich dadurch etwas dünner ausschaue aber in den letzten Monaten habe ich viel mehr gewicht und masse bekommen und sehe jz normal bis breit aus. Ich möchte jz auch kein bodybuilder sein und auch nicht nur an maschienen rum hängen. Ich gehe zum Kampfsport deren philosophie ist möglicht ohne geräte zu trainieren. Ich bin auch der meinung das training eher auf körpergewicht und freie natur zu setzen. Mein gedanke ist jz nur den muskeldifferenz mit der körpergröße zu stabilisieren. Daher habe ich auf ein langsamen und wirkungsvollen kalorienüberschuss gedacht. Ich meine ich bin 15 werde im juli 16 und es kann ja sein das ich wachse und ich möchte dann schon um 87 kilo haben (wie gesagt bin sehr sehr schnell gewachsen war im grundschul alter immer der kleinste und schmächtigste) . Nir habe ich mich git über die katabole diät infomiert dass man viel fett isst um ketonkörper bilden zu lassen wenig kohlenhydrate usw……nur möchte ich erstmal Masse aufbauen meinen körper zu stabilisieren und auszugleichen. Ich sehe schon sehr breit aus wenn man mich so sieht nur möchte ich mich gesund fühlen und spaß am sport haben. Und noch etwas….willl ja jz nicht nur fett werden also….soll ich jz mehr fett essen als normal oder soll ich bisschen mehr fett zu mir nehmen? Nur das ich jz nicht nur fett ansammle während ich zunehme. Vielen dank im vorraus??✌?️
Steigere die Kalorien langsam und versuche die Kohlenhydrate auf die Zeit um die Workouts herum zu konzentrieren. Das sind im Prinzip schon die entscheidenden Schritte für Deine Muskelaufbau-Ernährung. Ketogene Ernährung macht beim Muskelaufbau für die meisten Menschen wenig Sinn, schließlich sind die Kohlenhydrate für die Regeneration nach härteren Workouts durchaus sinnvoll. Gleichwohl sind auch Fette lebenswichtig und aus den richtigen Quellen hochwertige Energielieferanten. Daher: Setze (was die Energiezufuhr angeht) 2 Stunden vor bis 2 Stunden nach dem Training auf Kohlenhydrate und außerhalb dieses Zeitfensters eher auf Fette. Ergänzt wird das natürlich noch durch Proteine und Gemüse (Mikronährstoffe). Solange Du die Energie langsam steigerst, wirst Du auch nicht „über Nacht“ großartig Fett aufbauen, keine Sorge!
Hallo Philipp,
Ich habe da ‚mal eine kleine dringende Frage. Du hast von Milch gesprochen. Was ist für den Muskelaufbau eher geeignet? Milch mit hohem oder niedrigem Fettanteil?
Danke schon ‚mal im voraus :)
Hi Anna,
Vollmilch ist der Magermilch normalerweise vorzuziehen. Manche Menschen vertragen die Vollmilch jedoch nicht so gut, bekommen davon mitunter auch Pickel. In diesem Fall wäre natürlich die Magermilch besser geeignet.
Schöne Grüße
Philipp
Als erstes: Spitzen Artikel! Viele nützliche Informationen und anschaulich erklärt, inklusive Beispiele. Hat mir sehr geholfen! Eine Bitte hätte ich jedoch: Bring doch ein wenig mehr Link Juice in deine Website.. freut nicht nur mich sondern auch die Crawler :)
Hi Stefan,
besten Dank für den Tipp! Da hast Du finde ich vollkommen recht, mehr Querverweise wären sinnvoll. Der Artikel ist schon ziemlich alt, bei den neuesten Beiträgen sind schon wesentlich mehr interne Links vorhanden und ich arbeite gerade auch an einem neuen Konzept, welches Artikel (speziell zu einer individuellen Zielsetzungen passende) besser auffindbar macht. Danke auf jeden Fall für den Hinweis ;)
Beste Grüße
Philipp
Super Beitrag! Mich würde noch grobe Richtwerte beim Kalorienüberschüss in Prozent interessieren. Z.b. 10% Überschüss, 15% Überschuss… Ich weiß – wie du geschrieben hast, kann man nicht verallgemeinern. Für eine grobe Orientierung wärs aber trotzdem gut. Außerdem würd mich interessieren, ob es dazu Studien gibt.