Gelassenheit für ein gesundes LebenWir Menschen sind heutzutage einfach viel zu gestresst. Das liegt an der modernen Reizüberflutung, in der Unmengen an Informationen von außen auf uns einprasseln und unser launisches Wesen hin und herreißt. Wir können einen wunderschönen Tag erleben und dann kommt eine Kleinigkeit, ein verspäteter Zug oder ein pöbelnder Mitfahrer, und schon werden wir von negativen Emotionen durchströmt. Dadurch haben wir unser Wohlergehen nicht mehr in der eigenen Hand und sind abhängig von der Umwelt.

Wie man seine Gedanken und Gefühle mittels Achtsamkeitsmeditation kontrollieren kann, habe ich vor kurzem in einem anderen Artikel erklärt. Aber wir können darüber hinaus noch weitere Maßnahmen ergreifen.  

Die innere Stimme

Zunächst gilt es einmal grundsätzlich unsere innere Stimme zu ändern. Im Allgemeinen ist die nämlich alles andere als positiv. Sie regt sich aggressiv über Fehler anderer auf und auch in einem dominanten Befehlston über eigene Schwächen. „Was ist das denn für ein Idiot?“, „Warum hast du das nicht besser gemacht?!“, „Wieso wusstest du das schon wieder nicht?!“ und so weiter.

Wir müssen also bei allem, das uns wiederfährt, die Reaktion unserer inneren Stimme ändern. Wenn wir es schaffen, innerlich in sachlichem, ruhigen und optimistischen Ton zu sprechen, dann wird sich diese Gelassenheit auch nach außen übertragen – wir werden zu einem ausgeglichenen Menschen, der mit sich im Reinen ist.

Das klingt ziemlich abstrakt, aber probieren Sie es einfach mal aus. Achten Sie einmal einen ganzen Tag lang auf Ihre innere Stimme.

Die Macht des Atmens

Für uns ist das Atmen eine Selbstverständlichkeit – von Geburt an ist es schließlich unser stetiger Begleiter. Dennoch atmen wir die meiste Zeit falsch. Wir atmen gerade so, dass wir nicht ersticken aber die wenigsten erkennen das Potenzial eines tiefen Atemzuges.

Die Wahrheit lautet: Der Atem ist mit unseren Gedanken verbunden! Wenn wir schnell und hektisch atmen, dann sind unsere Gedanken durcheinander und chaotisch. Wenn wir hingegen tief und entspannt einatmen, dann sind auch unsere Gedanken ruhig, gelassen und kontrolliert.

Probieren Sie es jetzt einfach mal eine Minute lang aus: Atmen Sie ganz tief und langsam ein und gleich im Anschluss ebenso tief und langsam aus. Stellen Sie sich Ihren Atem wie ein Fahrradpedal von der Seite aus vor – die Atmung ist ein kontinuierlicher Kreislauf, eine gleichmäßige Bewegung. Es besteht ein fließender Übergang zwischen Einatmen und Ausatmen.

 Sie werden merken, wie Sie augenblicklich entspannter und auch glücklicher werden.

Die Haltung unseres Körpers

Ebenso wie unsere Atmung erhält auch die Körperhaltung viel zu wenig Beachtung. Meist sitzen oder liegen wir absolut ungleichmäßig und angespannt.

Unsere Körperhaltung ist untrennbar mit unserer Gefühlswelt verbunden, daher gibt es ja auch diverse Bücher über Körpersprache. Bestimmte Haltungen stehen für bestimmte Emotionen. Allerdings lässt sich dieser Effekt auch umkehren. Ebenso wie bestimmte Emotionen gewisse Körperhaltungen und Regungen hervorrufen können auch Haltungen Emotionen erzeugen. Das glauben Sie nicht?

Dann probieren Sie es aus: Lockern Sie einmal ganz bewusst in diesem Augenblick Ihren gesamten Körper. Konzentrieren Sie sich darauf, ganz entspannt zu sitzen oder zu liegen und verkrampfen Sie nicht. Ihr gesamter Körper ist tief entspannt. Mit Sicherheit spüren Sie den Unterschied: Sie werden deutlich ruhiger und gelassener.

Ein perfekter Tag

Ich fordere Sie heraus: Setzen Sie diese drei Punkte einen ganzen Tag lang konsequent um. Seien Sie diesen einen Tag achtsam und beobachten Sie sich selbst objektiv. Kontrollieren Sie Ihre innere Stimme, Ihre Atmung und Ihre Körperhaltung so oft wie möglich und korrigieren Sie sie entsprechend. Wenn Sie das konsequent umsetzen verspreche ich Ihnen, dass Sie einen ruhigen, glücklichen Tag fern von jeglichem negativen Stress erleben werden!

(Foto: Rainer Sturm  / pixelio.de)