Alljährlich plagen viele Menschen die gleichen Sorgen. Sie haben sich über die Weihnachtsfeiertage zu sehr gehen lassen und zu viel von der saftigen Ente, dem leckeren Wildschweinbraten oder von den selbstgemachten Plätzchen gegessen, dass sie sich ganz schuldig und schlecht fühlen. Es hilft alles nichts, der angefutterte Speck muss wieder weg. Eine Diät scheint der einzige Ausweg zu sein.

Unterschied von Diäten und Fasten

Diäten und Fasten scheinen auf den ersten Blick ähnliche Ziele zu haben, allerdings stellt sich bei näherer Betrachtung schnell heraus, dass beide Begriffe völlig unterschiedliche Motivationen und Herangehensweisen haben. Meistens hat eine Diät ein grundlegendes Ziel, die Gewichtsreduktion. Beim Heilfasten hingegen steht die Entgiftung, Entschlackung und die Vorbeugung vor Krankheiten im Vordergrund, weniger das Abnehmen. Außerdem wird die Fastenzeit häufig genutzt, um spirituell wieder zu sich selbst zu finden.

Geschichtliche Wurzeln

Das Fasten wird schon seit Jahrtausenden von den Menschen praktiziert. Die Christen fasten traditionell in der Zeit vor Ostern, da Jesus nach biblischer Überlieferung insgesamt 40 Tage in der Wüste verbrachte und keinerlei Nahrung zu sich nahm. Es gibt aber auch nicht religiös motivierte Fastenmethoden, die hauptsächlich von verschiedenen Ärzten entwickelt wurden.

Verschiedene Formen

Fasten bedeutet zunächst einmal, dem Körper über einen bestimmten Zeitraum hinweg Speisen, Getränke oder Genussmittel teilweise oder ganz vorzuenthalten. So wäre der über einen längeren Zeitraum anhaltende Verzicht auf Alkohol eine Form des Fastens. Beliebt ist auch der Verzicht auf Fleisch oder tierische Produkte. Bei den verschiedenen Arten des Heilfastens wird weitgehend oder ganz auf die Zuführung von fester Nahrung verzichtet.

Das erste Mal

Wird das erste Mal gefastet, dann sollte man besondere Acht auf sein Wohlbefinden geben. Schließlich kann man nicht genau einschätzen, wie sich der Verzicht von Nahrung auf Körper und Geist auswirkt. Auch das gemeinsame Fasten in der Gruppe, beispielsweise mit dem Partner, kann einem in schwierigen Phasen einen zusätzlichen Motivationsschub geben, kann man sich doch in scheinbar ausweglosen Situationen gegenseitig hochziehen und so eine fast sicher geglaubte Aufgabe noch verhindern.

Einen Arzt aufsuchen

Bevor mit dem Fasten begonnen wird, sollte ein Arzt aufgesucht werden, der einen gründlich durchcheckt. Denn nicht jedermann kann eine Fastenkur, bei der vollständig auf feste Nahrung verzichtet wird, problemlos durchführen. Ein kompetenter Arzt kann darüber hinaus auf Risiken und Chancen des Fastens hinweisen, insbesondere der Gefahr von auftretenden Mangelerscheinungen durch den Verzicht auf verschiedene Nahrungsmittel und wie diese Gefahren umschifft werden können.

Wichtige Informationen vor dem Start des Heilfastens

Grundsätzlich sollte während des Fastens viel getrunken werden. Je nach Form, für die sich der Fastende entschieden hat, sind dies in erster Linie Wasser, ungesüßte Tees, Gemüsebrühe und Gemüsesäfte. Die Zeit des Fastens sollte mit Bedacht gewählt werden, es sollte beispielsweise kein allzu großer beruflicher Stress anstehen. Auch sportlich gesehen sollte der Fastende etwas kürzertreten. Während ausgiebige Spaziergänge in der Natur förderlich sind, sollte das anstrengende Marathontraining doch lieber zu einem anderen Zeitpunkt stattfinden. Es muss ausreichend Zeit vorhanden sein, dem eigenen Körper Ruhe zu gönnen.
Darüber hinaus eignet sich die Anschaffung entsprechender Lektüre, um mehr Detailwissen zur optimalen Durchführung einer Fastenphase zu erlangen, auftretende Symptome und den Verlauf des Fastens sowie den gesundheitlichen Nutzen besser verstehen zu können. „Wie neugeboren durch Fasten“ von Dr. Hellmut Lützner zählt zu den absoluten Standardwerken. Auch „Das große Buch vom Fasten“ von Dr. Ruediger Dahlke enthält hilfreiches Wissen zum Thema.

Die ersten Tage

Bevor das eigentliche Fasten beginnt, versucht der Freiwillige über einen Zeitraum von 1-2 Tagen seinen Körper bereits durch reduzierte Nahrungsaufnahme auf die kommende Zeit vorzubereiten. Die Kost sollte vor allem ballaststoffhaltig und fettarm sein. Viele Fastende schwören auf einen Obsttag, den sie zum Einstieg durchführen.  Die ersten Tage sind besonders unangenehm. Der Hunger wird gegen Abend teilweise beinahe unerträglich, sodass viele hier schon das Handtuch werfen und sich deshalb die vielfältigen gesundheitlichen Vorteile entgehen lassen. Auch auf eine Ausscheidung der Giftstoffe über die Haut sollte man vorbereitet sein und deutlich mehr Duschen als üblich einplanen.

Die Tage danach

Die nachfolgenden Tage hat sich der Körper an die reduzierte Menge an fester Nahrung gewöhnt. Dennoch wird es immer wieder Phasen geben, in denen der Magen heftig knurrt. Hier gilt es stark zu bleiben, für Ablenkung durch ausgiebige Spaziergänge zu sorgen oder sich mit fastenden Freunden auszutauschen.

Die letzten Tage

Das Ende des Fastens ähnelt sehr stark dem Anfang. Wurde vollständig auf feste Nahrung verzichtet, so muss der Körper wieder langsam an feste Nahrung gewöhnt werden. Dies wird dadurch erreicht, indem ihm mehrere Male am Tag kleine Portionen von kleingeschnittenem Obst (z. B. Banane) oder etwas Suppe mit Gemüseeinlage angeboten wird. Wer die Fastenzeit überstanden hat, darf sich infolge der Entgiftung über eine deutlich gesteigerte Lebensqualität in Form von mehr Gesundheit und Wohlbefinden, ein klareres Hautbild, weniger Energietiefs und Krankheiten sowie gesteigertes Konzentrationsvermögen freuen. Die Mühen lohnen sich!

Dieser Artikel ist ein Gastbeitrag von Trendfit.net.

(Bildquelle: w.r.wagner  / pixelio.de)