Die März-Challenge ist sehr simpel und wird für dich dennoch weitreichende Auswirkungen haben, sofern Du dich ihr stellst und am Ball bleibst.
Diesen Monat geht es um eine Challenge im Bereich der Ernährung. Sie wird dir viel Disziplin abverlangen. Du wirst ein ums andere Mal mit dem inneren Schweinehund zu kämpfen haben. Es wird viele Ausreden geben, viele Gründe, es nicht durchzuziehen. Aber schaffst Du es dabei zu bleiben, wirst Du eine der sinnvollsten Gewohnheiten überhaupt etabliert haben und deine Lebensqualität auf ein vollkommen neues Niveau gehoben haben.
Worum geht’s?
Darum, dass Du dich einen Monat lang vollkommen naturbelassen ernährst. Große Worte sind hier nicht mehr notwendig, da ich bereits alles zum Thema im Artikel „Die neue Philosophie des Essens“ erklärt habe. Es wurde genug geschwafelt. Nun wird es Zeit, den Worten auch Taten folgen zu lassen und es umzusetzen.
Lasse alle Chemieprodukte weg. Es sind nur Produkte erlaubt, deren Zutatenliste lediglich eine Eintragung enthält. Kein zusätzliches Salz, keine Geschmacksverstärker und keine sonstigen Auswüchse der Industrie. Natur pur.
Hier eine kleine Liste der möglichen Lebensmittel:
- Fisch jeder Art
- Geflügel
- Rindfleisch
- Mageres Schweinefleisch
- Eier
- Nüsse jeder Art
- Gemüse jeder Art
- Obst jeder Art
- Süßkartoffeln
- Kartoffeln
- Haferflocken
- Brauner Reis und Wildreis
- Quinoa
Drei Ausnahmen seien dir dabei gestattet: Ein Eiweißshake nach dem Training und zwei „Geschmacksoptimierer“. Darunter verstehen sich Beilagen, die zwar keineswegs naturbelassen sind, aber in nur geringer Menge den Geschmack eines Gerichtes deutlich optimieren. Ich selbst nutze hin und wieder geringe Mengen an Ketchup und Senf.
Für dich ist es vielleicht eine Curry-Sauce oder irgendetwas anderes. Ganz egal, worum es sich dabei handelt, achte lediglich darauf, nur ganz geringe Mengen zu verwenden. Idealerweise reduzierst Du die Mengen im Verlaufe des Monats. Auf diese Weise sensibilisierst Du deine Geschmacksnerven progressiv für naturbelassene Lebensmittel.
Das ist alles?
Ja. Man muss die Sache nicht unnötig kompliziert gestalten. Es ist egal, wie Du die Makronährstoffe aufteilst, ob Du dich kohlenhydratarm, fettarm oder sonstwasarm ernährst. Es geht nur darum, naturbelassene Produkte wieder schätzen zu lernen und die über die Jahre aufgebaute Sucht nach Junk-Food zu überwinden.
Es liegt nun an dir. Worte nützen hier nichts mehr, es kommt auf deine Beharrlichkeit an. Räume den Ausreden keinen Platz im Monat März ein und überzeuge dich selbst von den fantastischen Auswirkungen einer naturbelassenen Ernährung. Nach diesem einen Monat kannst Du gerne wieder in alte Ernährungsgewohnheiten zurückfallen, wenn Du der Meinung bist, die naturbelassene Ernährung hat deine Lebensqualität nicht signifikant verbessert und ist die Mühe nicht wert. Aber räume ihr zumindest eine Chance ein. Gib ihr diesen einen Monat, um dich zu überzeugen. Du kannst nur gewinnen.
(Bildquelle: Benjamin Matzmorr / pixelio.de)
Hallo Philipp,
Ich habe mal wieder eine Frage:
Du stellst dich in anderen Artikeln als Freund von der Steinzeit-Ernährung dar. Nun tauchen in dieser Challenge Quinoa, Reis und Haferflocken als erlaubte Lebensmittel auf, die aber nach einer Paleo/Steinzeit- Ernährung verboten sind. Daher meine Frage, wie natürlich bzw. gesundheitsförderlich diese Lebensmittel für den Menschen sind bzw. wie oft man diese denn pro Tag konsumieren darf. Ich war früher ein riesen Fan von Haferflocken und auch von Soja- Drink, habe diese beiden Lebensmittel täglich konsumiert (Jeden morgen Porridge, eine Tasse Sojadrink und am Nachmittag auch nochmal, wenn ich darauf Lust hatte). Mir ging es dadurch nicht schlecht, dann habe ich jedoch von der Paleo- Ernährung erfahren und vom Carb Backloading erfahren. Anschließend habe ich aufgehört weder Haferflocken, noch Soja- Drink oder anderes glutenfreies Getreide außer Reis zu essen, weil es ja so schlecht sein soll (Phytine, Darmreizungen etc.). Nun würde ich aber gerne mal wieder Porridge zum Frühstück essen, weil es einfach schneller geht, als Rührei oder Fleisch am morgen. Das widerspricht zwar dem Carb Backloading, aber da ich wie schon gesagt nur 68 KG bei 181 cm Körpergröße wiege, denke ich, dass Carbs am morgen, auch wenn sie vermeintlich zum Fettansatz führen auch mal ok sind. Mich würde deine Meinung dazu sehr interessieren.
Danke!
Hi Markus,
ich denke Paleo geht in die richtige Richtung, aber ich bin definitiv kein Anhänger irgendeiner festen Ernährungsform. Ich halte mich an ganz einfache Prinzipien, weil ich fest davon überzeugt bin, dass eine gute, gesunde, leistungsfördernde Ernährung nicht kompliziert sein muss. Meiner Meinung nach ist eine gute Ernährung möglichst naturbelassen und vielfältig.
Das Schlüsselelement ist in Deinem Fall die Vielfalt. Die Einteilung von guten und schlechten Lebensmitteln gestaltet sich deshalb so schwierig, weil es letztendlich wahrscheinlich kaum ein Lebensmittel gibt, das in großer Menge nicht in irgendeiner Art und Weise schaden könnte. Nehmen wir als Beispiel Spinat, ein tolles, nährstoffreiches Gemüse, das aber auch Oxalsäure enthält.
So findest Du in vielen Lebensmitteln irgendwelche Stoffe, die in zu großer Menge schädlich sein können und deshalb ist es wichtig, die Lebensmittel häufig zu variieren – das erfreut nebenbei gesagt auch die Sinne ;)
Wenn Du also Porridge magst und negative Auswirkungen nicht deutlich spürst, dann kannst Du dieses Lebensmittel ruhig auch häufiger mal auf den Speiseplan setzen.
Es gibt einige Gründe, die gegen Soja sprechen. Aber Dir gefällt nunmal der Soja-Drink am Morgen und Du konntest wie Du sagst auch hier keine unmittelbaren negativen Folgen spüren. Also kannst Du auch das hin und wieder auf den Speiseplan setzen. Solange Du die Mahlzeiten variierst und Deine Ernährung im Großen und Ganzen natürlich hältst, ist das meiner Meinung nach kein Problem. Man sollte das Thema Ernährung nicht so verbissen sehen, ganz besonders da es hier eine enge Wechselwirkung von Körper und Geist gibt. Es bringt beispielsweise meines Erachtens nach herzlich wenig den perfekten Ernährungsplan, der von allen Seiten der wissenschaftlichen Erkenntnisse einwandfrei abgedeckt ist, zu haben (nehmen wir hier spaßenshalber an es gäbe einen solchen Plan, auch wenn das in der Praxis nicht der Fall ist), wenn man damit auf Dauer unglücklich ist. Langfristig gesehen musst Du eine Balance finden, die Dich glücklich macht und Deinem Körper gut tut.
Davon abgesehen besitzt der Körper eine extrem starke Anpassungsfähigkeit und Toleranz gegenüber kleineren Mängeln. Es macht daher keinen Sinn, allzu detailorientiert und verbissen an die Sache heranzugehen. Eine „perfekte“ Ernährungsform wirst Du ohnehin nicht finden. Gerade das ist ja der Grund dafür, dass es so wahnsinnig viele Ernährungsstrategien/Diäten gibt – theoretisch gibt es überall Verbesserungspotenzial und mit jeder detailorientierten „Verbesserung“ tun sich letztlich neue Probleme auf, sodass es meiner Meinung nach das beste ist, die Sache einfach zu halten und >individuell< möglichst zufriedenstellend zu gestalten. Beste Grüße Philipp