Gesunde Ernährung ist ein schwieriges Thema. Wer nämlich seinen gesunden Menschenverstand fragt, der kommt von ganz alleine auf den wichtigsten Punkt: Naturbelassenheit der Lebensmittel. Dennoch isst kaum jemand wirklich natürlich, viel mehr stehen Junk- und Fastfood sowie Süßigkeiten auf dem Plan. Immer wieder höre ich von Menschen, die beabsichtigen sich gesünder zu ernähren, dass sie einfach nicht auf diese ungesunden Nahrungsmittel verzichten können. Der Heißhunger überwältigt sie und dann greifen sie trotz aller Vorsätze eben doch mal zum Schokoriegel. Woher kommt das?
In einem früheren Artikel habe ich schon beschrieben, dass sich die Industrie alle Mühe gibt, uns nach ihren Erzeugnissen süchtig zu machen. Eine Kombination aus Zucker, Fett und Salz aktiviert das Belohnungszentrum im Gehirn und beherbergt enormes Suchtpotenzial. Das ist leider noch nicht alles, denn diese Gefahr potenziert sich in Kombination mit einem anderen Aspekt: Kindheitserinnerungen.
Starker Einfluss
In der Kindheit wird der Grundstein fürs Erwachsenendasein gelegt. Kindheitserinnerungen sind besonders stark und haben auf uns als erwachsene Personen einen sehr großen Einfluss. Als Eltern hat man daher eine besonders große Verantwortung gegenüber seinen Kindern. Wer seinen Kindern Fast- und Junkfood zu essen gibt, der etabliert diese Nahrungsmittel automatisch in das spätere Leben seiner Kinder. Im Erwachsenenalter besitzen sie dann keine Widerstandskraft, denn von Kind auf an sind sie daran gewöhnt und oftmals erinnern sie sich an schöne Momente in Kombination mit Naschzeug und Co. Mir selbst geht es nicht anders. Beispielsweise habe ich als kleines Kind sehr gerne „In einem Land vor unserer Zeit“ gesehen und dabei habe ich fast immer Lachgummis gegessen. Wenn ich jetzt im Supermarkt an der Süßigkeitenabteilung vorbei komme, dann erinnere ich mich automatisch an „In einem Land vor unserer Zeit“ und wir es mir Freude bereitet hat dabei Lachgummis zu essen. Die Glücksgefühle der Kindheit projizieren sich in die Gegenwart und erschweren den Verzicht auf Naschereien enorm. Mittlerweile habe ich mich im Griff und kann darauf verzichten, doch vielen gelingt dieser Schritt nicht. Nicht ohne Grund steigt die Zahl der fettleibigen Menschen immer weiter an.
Verantwortung übernehmen
Elternteile müssen sich also ihrer Verantwortung gegenüber ihren Kindern bewusst werden. Ich selbst habe noch keine Kinder und daher fällt es mir an dieser Stelle auch schwer Ratschläge zu geben. Aber ich denke, dass es wenig bringt das Kind zu gesundem Essen zu zwingen. Vielmehr bin ich davon überzeugt, dass man es dazu verführen muss. Man sollte den Kindern gesundes Essen schmackhaft machen, den Wert von Gemüse und Co. verdeutlichen und vor allem auch die Notwendigkeit lebhaft hervorheben. Gänzlich vom Junkfood fernhalten kann man seine Kinder aufgrund äußerer Einflüsse höchstwahrscheinlich nie, aber man kann den Schaden dämpfen, wenn man gleichzeitig dafür sorgt, dass Kinder den Wert gesunder Nahrungsmittel erkennen. Ich denke das größte Problem ist an dieser Stelle, dass Elternteile nur dann überzeugend sind, wenn sie mit gutem Beispiel voran gehen. Man kann Kinder nicht wirklich von gesundem Essen überzeugen, wenn man selbst abends vor dem Fernseher Schokolade isst und bei Zeitknappheit zu Currywurst und Pommes greift. Daher möchte ich alle Eltern im Sinne ihrer Kinder dazu aufrufen ihre eigenen Essgewohnheiten zu überprüfen. Sie tragen die Verantwortung für Ihre Kinder und eine ungesunde Ernährung bedingt Langzeitschäden, deren Ausmaß man kaum feststellen kann. Leben Sie ein gesundes Leben vor – das hilft Ihnen und Ihrem Kind.
(Foto: Verena Berk / pixelio.de)