Ich habe es schon oft erwähnt und kann es nur unterstreichen: Wir Menschen leben nicht mehr natürlich. Die moderne Zivilisation bringt neben all ihren Fortschritten leider auch zahlreiche unerwünschte Nebeneffekte mit sich. Im Großen und Ganzen haben wir ein aktives Leben in der Wildnis gegen ein passives im Büro eingetauscht. Das gilt natürlich nicht für alle, aber die meisten Menschen haben körperliche gegen geistige Aktivität eingetauscht. Der Körper scheint nur noch Mittel zum Zweck – eine Matrix zum Erreichen der ambitionierten Ziele des Geistes.

Viele haben immer noch nicht verstanden, dass Körper und Geist eine Einheit bilden und ein verkümmerter Körper die Leistung des Geistes hemmt. Moderne Krankheiten wie Depressionen und Burnout lassen sich in vielen Fällen auch auf körperliche Defizite, die durch Bewegungsmangel entstanden sind, zurückführen.

Mit Krafttraining haben wir bereits einen wichtigen Ausgleich zum restlichen Leben in unserem Arsenal. Dort durchbluten wir die Muskulatur, bringen das Herz-Kreislaufsystem in Schwung und bauen überschüssigen Stress des Alltags ab.

Nur die halbe Miete

Für körperliche und geistige Gesundheit ist das aber noch nicht ausreichend. Dafür ist ein genereller Lebenswandel nötig. Wenn wir außerhalb des Trainings 20 Stunden am Tag sitzen oder liegen, dann brauchen wir uns über Probleme wie Rückenschmerzen nicht zu wundern. Mehr Bewegung ist das A und O.

Das Leben ist schön, die Welt voller Wunder, da müssen wir unsere Zeit nicht mit Trägheit vergeuden. Viel eher sollten wir vor die Tür gehen und wahrhaftig leben. Flugzeuge, Züge und Autos sind wunderbare Transportmittel, die aber leider die körperliche Trägheit unterstützen. Wir alle sollten viel mehr zu Fuß erledigen. Ich rate natürlich nicht, komplett auf jegliche Technik zu verzichten, vielmehr geht es darum, die Fußwege zu maximieren.

Wenn Sie tief in sich gehen, dann werden Sie mit Sicherheit einige Möglichkeiten finden, mehr zu laufen. Ob zur Arbeit, zum Einkauf oder zum Fußballabend bei Freunden – irgendwo bieten sich immer Gelegenheiten Auto und Co. stehen zu lassen.

Ich selbst habe mir einen Schrittzähler zugelegt und bin begeistert. Ich kann ihn in die Hosentasche oder in den Rucksack legen – er erkennt trotzdem noch meine Schritte mit einer sehr hohen Genauigkeit. Dieser Zähler motiviert ungemein, mehr zu laufen: Omron Schrittzähler

Ich empfehle wenigstens 10.000 Schritte am Tag zu machen – das ist weniger, als es sich anhört, trägt aber viel zum allgemeinen Wohlbefinden bei.

Verschenkte Zeit?

Mitnichten! Ich nutze Sie zum Hören von Hörbüchern oder aber zum Reflektieren und Planen. Beim Laufen kann man sein Leben überdenken, erforschen, was geändert werden sollte, und Pläne für die Zukunft machen.

Die Wege zu Fuß ermöglichen es mir, meinen Tag zu strukturieren und mich innerlich zu sammeln. Es ermöglicht einem, Abstand zu gewinnen und objektiv zu beurteilen: Bin ich auf Kurs? Strebe ich nach meinen Zielen? Lebe ich nach meinen Prinzipien?

Es ist niemals verschenkte Zeit, solange Sie in der Lage sind ihr Sinn zu verleihen – das liegt ganz allein in Ihrer Verantwortung. Sie haben es in der Hand: Wollen Sie auf der Couch liegen und vor sich hin vegetieren oder wollen Sie etwas für Ihren Körper – für Ihr Leben – tun?