Die Problematik einer kohlenhydratreichen Ernährung habe ich in den letzten drei Teilen erklärt. Daraus resultiert auch, dass vegetarische oder gar vegane Ernährung unter ernährungstechnischen Gesichtspunkten (die moralische Seite sei hier mal vernachlässigt) am Ziel vorbei gehen.

Man könnte nun einwenden, dass vielfach gezeigt wurde, Vegetarier und Veganer seien viel gesünder. Allerdings liegt bei diesen Schlüssen in der Regel ein Denkfehler vor. Man geht davon aus, dass diese Menschen auf Fleisch und bei den Veganer auf alle anderen Tierprodukte verzichten und deshalb gesund seien. Könnte es aber nicht auch einfach daran liegen, dass diese Menschen generell mehr Gemüse und Obst essen und einfach mehr auf die Ernährung achten? Wie häufig glauben Sie greift ein überzeugter Veganer zu Gummibären und Chips?

Aus meiner Sicht liegt auf der Hand, dass es nicht am Fleischverzicht liegt, sondern am generell höheren Bewusstsein in Sachen Ernährung. Dass Currywurst und Co. nicht wirklich gesund sind wissen wir alle, doch macht dieser Umstand Fleisch nicht grundsätzlich schlecht.

Low Carb

Gemäß der Erkenntnisse der letzten Teile scheint eine kohlenhydratarme Ernährung sowohl beim Abnehmen als auch bei der Gesundheit zu helfen. Doch wie schon erklärt, ist unser Gehirn an Kohlenhydrate gewöhnt. Wir müssen ihm also erst beibringen, sich von den Ketonkörpern versorgen zu lassen – sprich das Körperfett zu nutzen. 

Dabei können wir einerseits schrittweise Kohlenhydrate reduzieren oder aber direkt ins kalte Wasser springen. Letzteres ist definitiv unangenehmer, denn es werden sich (individuell unterschiedlich starke) Entzugserscheinungen bemerkbar machen. Allerdings geht es damit natürlich wesentlich schneller.

Meiner persönlichen Erfahrung nach funktioniert es sehr gut, die Kohlenhydrate zunächst schrittweise zu reduzieren und dann komplett zu streichen – eine Kombination aus beiden Varianten. Da kann aber jeder seine eigenen Erfahrungen machen.

Iss Fleisch

Ein ganz wichtiger Punkt ist, dass wir unsere Proteinzufuhr in die Höhe schrauben. Aus Proteinen kann der Körper nämlich Glukose gewinnen. Das wollten wir uns doch abgewöhnen? Sicher, doch kann sich das Gehirn nicht von jetzt auf gleich anpassen. Es bedarf einer gewissen Zeit und in dieser versucht es noch Kohlenhydrate zu verwenden. Wenn es keine oder zu wenige über die Nahrung erhält, dann greift es auf Proteine zurück. Was passiert, wenn wir dann nicht genügend Proteine über die Nahrung zu uns führen? In diesem Fall attackiert der Körper die körpereigenen Proteinvorräte  – er frisst sich quasi selbst auf. Dafür baut der Körper Muskeln und Bindegewebe ab. Dass dies schlecht ist, muss nicht extra erklärt werden.

Die Umwandlung von Proteinen in Kohlenhydraten ist deutlich umständlicher als direkt Kohlenhydrate zu verwenden. Folglich steht eine erhöhte Proteinzufuhr unserer Anpassung an die Nutzung von Ketonkörper nicht sonderlich im Wege. Allenfalls verlangsamt es den Vorgang, doch dafür schützen wir uns deutlich besser.

Der letzte Teil dieser Serie erklärt nun, wie die Zielernährung aussehen sollte, um dauerhaft gesund und schlank zu bleiben.

Dieser Artikel ist Teil der Serie „Tod den Kohlenhydraten