Ein gutes Studio kann man anhand von fünf Kriterien bewerten. Diese stelle ich Ihnen hier der Reihe nach vor und gebe dazu Ratschläge, um Sie von Fehlentscheidungen fern zu halten. Ich selbst habe diese Fehlentscheidungen bereits getroffen und war im Nachhinein immer verärgert. Ich kann daher aus eigener Erfahrung sagen, worauf Sie achten müssen und was unbedingt zu vermeiden ist.

Vielleicht können Sie sich die Bedeutung mancher Punkte noch nicht vorstellen, weil Sie noch am Anfang Ihres Trainings stehen, doch gilt ein Studio-Vertrag meistens für wenigstens 12 Monate. In dieser Zeit verändert sich Ihr Trainingslevel und daher auch Ihr Trainingsplan. Sie werden sich weiterentwickeln und die Schwerpunkte anders gewichten, so dass sich nach einer gewissen Zeit Mängel im Studio bemerkbar machen können, die Ihnen in der Anfangszeit noch nicht aufgefallen sind. Beziehen Sie also die folgenden Punkte unbedingt in Ihre Studiowahl ein.

Punkt 1: Das Personal

Leider beschäftigen die wenigsten Studios wirklich kompetente Trainer. Selbst wenn sie doch kompetent sind, so werden sie vom Studio durch idiotische Vorgaben stark eingeschränkt. Die Studios wollen nicht, dass Menschen Kniebeugen, Kreuzheben und andere komplexe Übungen absolvieren. Sie wollen die Menschen an den Geräten sehen, denn die geführten Bewegungen verringern die Verletzungen WÄHREND des Trainings (und erhöhen es danach). Zudem benötigt man für Geräte keine ellenlange Einweisung – bei Kniebeugen muss die richtige Technik vom Trainer gezeigt und auch öfters kontrolliert werden. Es kostet also Zeit, die nur durch mehr Personal gegeben werden kann. Daher versucht man das zu umgehen und gibt den Leuten schön einfache Gerätepläne an die Hand, bei denen man es sich in den Pausen auf den Geräten schön gemütlich machen kann und sich rundum wohl fühlt. Dafür verzichtet man gerne auf echte Fortschritte und nachhaltige Gesundheit.

Ich empfehle jedem Neuling, einen Trainer zu bitten, Kniebeuge zu erklären und zu zeigen. Wie die Beuge richtig ausgeführt wird, können Sie im Artikel „Kniebeuge – die Mutter aller Übungen“ nachlesen. Wenn der Trainer die Beuge in etwa gemäß der Beschreibung macht, dann bitten Sie um einen Trainingsplan mit freien Gewichten. Wenn er Ihnen nun erklären will, dass am Anfang Maschinentraining sicherer und besser ist, dann können Sie direkt weghören und wissen: Dieser Trainer handelt nicht in meinem Interesse.

Ein guter Einstiegsplan verzichtet auf Isolations- und Maschinenübungen und fokussiert die Grundübungen mit freien Gewichten. Ein Studio mit Trainern, die nicht in Ihrem Sinne beraten oder einfach keine Ahnung haben, sollte von Anfängern natürlich gemieden werden.

Im nächsten Teil gehe ich auf die Ausrüstung des Studios ein.

Dieser Artikel ist Teil der Serie „Das richtige Studio wählen