Der Einsatz von Herausforderung ist ein wichtiges Element des athletischen Lebensstils. Herausforderungen helfen uns dabei, neue, konstruktive Verhaltensweisen zu etablieren und uns auf diese Weise immer wieder weiterentwickeln zu können. Zugleich zeigen sie uns schonungslos ehrlich unsere Stärken ebenso wie unsere Schwächen und vergrößern dadurch das eigene Selbstbewusstsein. Das ist die entscheidende Grundvoraussetzung, um Selbstvertrauen gewinnen zu können.

Doch zugleich sind Herausforderungen – das liegt in der Natur der Sache – große Widerstände, die wir manchmal nicht in der Lage sind zu überwinden. Das ist normal und aus Fehlschlägen können wir selbstverständlich auch lernen. Trotzdem will natürlich jeder, der sich einer Herausforderung stellt, diese bis zum Ende durchziehen, um davon bestmöglich profitieren zu können – und auch stolz auf die eigene Leistung zu sein.

In diesem Artikel möchte ich dir einen absolut entscheidenden Grund dafür zeigen, dass wir oftmals frühzeitig aufgeben. Und sobald du den wesentlichen Grund für das Scheitern erst einmal erkennst, wirst du sehen, dass es eine unglaublich leichte Möglichkeit gibt, ihn zu beseitigen.

Du wirst den simpelsten und zugleich effektivsten Motivationstrick kennenlernen, um nahezu jede Challenge meistern zu können!

Doch der Reihe nach. Zunächst müssen wir uns ganz kurz anschauen, was der häufigste Grund für das Scheitern einer Challenge ist. Vorweg nur so viel: Es geht nicht um Disziplin!

Darum geben wir auf

Wann immer du eine neue Verhaltensweise etablieren willst, gerätst du in einen inneren Konflikt.

Auf der einen Seite ist der Status quo, also deine bisher gewohnte Verhaltensweise. Vertreten wird der Status quo stets vom berühmten inneren Schweinehund, der trägheitsgetrieben jeder Veränderung eine Absage erteilt. Er ist das Sprachrohr alter Gewohnheiten.

Auf der anderen Seite findet sich die neue, konstruktivere Verhaltensweise, welche durch dein Bewusstsein vertreten wird.

Wann immer du Veränderungen in deinem Leben vornehmen willst, ob du dir nun vornimmst, früher aufzustehen, regelmäßig joggen zu gehen oder fortan kalt zu duschen, wirst du genau diese Situation haben, in der dein Bewusstsein gegen deinen Schweinehund kämpft.

Wie dieser Kampf aussieht? Nun, es ist rationales Denken versus Emotionen. Der Schweinehund besitzt zumindest in der Anfangszeit die Oberhand bei den Emotionen und versucht auf diese Weise (häufig unbewusst) dein Denken zu manipulieren.

Das ist der Grund dafür, dass uns immer wieder vermeintlich plausible Ausreden einfallen, doch wieder in gewohnte Muster zu verfallen. Dabei ist es fast immer der gleiche Ablauf:

Wenn du mit einer Challenge beginnst, eine neue Verhaltensweise annehmen willst, sind die ersten ein, zwei oder drei Tage oftmals noch leicht und euphorisch. Doch spätestens dann meldet sich der Schweinehund, konfrontiert dich in den ungünstigsten Momenten mit negativen Emotionen. Er bringt dich ins Grübeln. War der alte Weg nicht vielleicht doch besser geeignet?

Ein kleines Beispiel

Nehmen wir an, du hättest dir vorgenommen, dir die nächsten vier Wochen jeden Abend eine gesunde, ausgewogene Mahlzeit selbst zuzubereiten.

Nun stelle dir einmal diese Situation vor: Du kommst nach einem anstrengendem Training im Studio und einem arbeitsreichen Tag erschöpft nach Hause und stehst vor der Frage, welche Mahlzeit du dir zubereitest. Irgendwie war heute nicht dein Tag, du hattest beispielsweise Stress auf der Arbeit, Streit in der Familie oder ein Treffen mit deinem besten Freund ist geplatzt. Du bist demotiviert und hast gerade keine Lust auf irgendetwas.

Solche Tage wird es immer geben! Also eigentlich kein Grund zur Sorge. Doch nun stehst du vor der Frage der Mahlzeitenzubereitung und du hattest dir ja vorgenommen, selbstständig ausgewogene Mahlzeiten aus naturbelassenen Lebensmitteln zuzubereiten.

Der Schweinehund, das Sprachrohr alter Gewohnheiten, erkennt, raffiniert wie er ist, die Chance und meldet sich zu Wort. Er lässt Zweifel in dir aufkeimen.

Wenn gesunde, selbst gekochte Mahlzeiten dir wirklich gut tun, warum fällt es dir dann so schwer?

Brauchst du nach einem anstrengendem Tag nicht viel eher Ruhe und Entspannung, um dich erholen zu können?

Statt dir den Stress des Kochens reinzuziehen könntest du dir auch einfach irgendwas vom Chinesen holen oder ein Fertiggericht erwärmen.

Solche Gedanken sind in dieser Situation normal und wenn man sich selbst einmal darin befindet, werden sie auch verdammt plausibel erscheinen.

Der Einfluss des Schweinehundes

Das ist die große Stunde des inneren Schweinehundes. Er überhäuft dich nicht nur mit negativen Emotionen, die letztlich auf Trägheit basieren, sondern er verleitet dich zu glauben, dieser Zustand, dieser Ausnahmezustand, in dem du dich an jenem Abend befindest, wäre fortan der Normalzustand.

Das ist entscheidend! Er koppelt diese negativen Emotionen auch für die Zukunft an deine neue Verhaltensweise.

Das führt dazu, dass du selbst immer intensiver hinterfragst, ob sich wirklich lohnt, dir diesen „Stress“ fortwährend jeden Abend anzutun.

Genau das ist die häufigste Ursache dafür, dass wir neue Verhaltensweisen aufgeben, dass wir Challenges nicht durchziehen. Wenn die negativen Emotionen erst einmal zuschlagen, neigen wir dazu zu glauben, diese Situation würde ewig andauern. In derartigen Situationen verlieren wir manchmal das Licht am Ende des Tunnels aus den Augen.

Doch es sind nur Emotionen! Sie verfliegen ebenso schnell wie sie kommen können.

Daher liegt auf der Hand, was wir tun können, um solche Situationen zu überwinden und auch in stürmischen Zeiten noch den Kurs halten zu können.

Das Gefühl der Ewigkeit entkräften

Wir müssen uns vom Glauben befreien, diese negativen Emotionen würden ewig andauern. Wir sollten uns darüber im Klaren sein, dass solche Situationen Ausnahmen sind. Doch Denken allein hilft hier nicht, denn dafür können die Emotionen zu stark sein.

Deshalb habe ich für dich einen ganzen einfachen Trick, meinen mit Abstand wirkungsvollsten Motivationstrick, um dieses Gefühl der Ewigkeit zu entkräften:

Verschiebe das Aufgeben auf Morgen.

Dieser Trick mag dir fast schon zu einfach erscheinen, um tatsächlich funktionieren zu können. Doch nur weil etwas einfach, simpel und kostenlos ist, heißt das noch lange nicht, dass es nicht funktioniert. Im Gegenteil: Wann immer etwas nicht wie gewünscht funktioniert, sollten wir die Dinge so weit wie möglich vereinfachen und auf das Wesentliche herunterbrechen.

Genau das tut diese Technik. Wenn die negativen Emotionen zuschlagen, brauchst du dir keine Gedanken darüber zu machen, wie es in Zukunft weitergehen würde und ob dieser Zustand tatsächlich ewig anhält.

Stattdessen kannst du dich ganz einfach daran klammern, dein Vorhaben nur diesen einen, lächerlich kurzen Abend noch durchzuziehen. Am nächsten Tag steht es dir dann natürlich frei aufzugeben, wenn der Wunsch dazu noch immer fest besteht.

Doch jeder Tag bringt neue Möglichkeiten und andere Emotionen mit sich. Oft kommt es vor, dass die Welt am nächsten Tag wieder ganz anders aussieht, sodass man sich spontan entscheidet, doch weiterzumachen.

Wenn du also das nächste Mal geneigt bist aufzugeben, sei es bei einem beruflichen Projekt, einer neuen Ernährungsmethode, neuen Verhaltensweisen oder wobei auch immer, dann verschiebe das auf den nächsten Tag. Dieser einfache Trick vermag Wunder zu bewirken. Es klappt nicht immer, doch du erhöhst definitiv deine Chancen. Und davon abgesehen hast du auch gar nichts dabei zu verlieren, diesen Motivationstrick einfach mal auszuprobieren.

(Bildquelle: © Zarya Maxim – Fotolia.com)