Seit ich mich in der Trainingswelt aufhalte, höre bzw. lese ich immer wieder ein und dieselbe Frage: Wie kann ich Muskeln aufbauen und gleichzeitig Fett abbauen?
Auch die Antwort ist stets die gleiche: „Das geht nicht, es sind zwei verschiedene Stoffwechselsituationen.“ Irgendjemand hat diese Antwort mal in die Welt gesetzt und seitdem wird sie fleißig nachgeplappert. Aber stimmt das überhaupt? Die kurze Antwort: Nein.
Die richtige Taktik entscheidet
Tatsächlich gehen Muskelaufbau und Fettabbau sehr schwer unter einen Hut, unmöglich ist es allerdings nicht. Mit konventionellen Bodybuilding-Mitteln klappt es keinesfalls, denn diese weisen einige Fehler auf, die auf mangelndes Verständnis der menschlichen Physiologie zurückgehen. Klassische Bodybuilding Trainings- und Ernährungspläne, wie sie teilweise in Hochglanzmagazinen verbreitet werden, gehen am Ziel vorbei – mit ihnen kann das angestrebte Ziel nicht erreicht werden. Sehen wir uns zunächst einmal die Knackpunkte konventioneller Methoden an.
Die falsche Ernährung
Im Bodybuilding ist eine kohlenhydratreiche Ernährung für den Muskelaufbau unabdingbar. Kohlenhydrate wirken „stark anabol“, da sie für große Insulinausschüttungen sorgen. Für den blanken Muskelaufbau stimmt das sogar, allerdings beschränkt sich das Wort „anabol“ leider nicht auf den Aufbau von Muskelmasse. Eine kohlenhydrat- und kalorienreiche Ernährung, wie sie im Bodybuilding zum Muskelaufbau genutzt wird, geht immer mit einem gehörigen Anwachsen der Fettdepots einher.
Das Problem ist hierbei wie so oft, dass Freizeitsportler den Profis nacheifern. Allerdings wird dabei vergessen, dass wirklich erfolgreiche Bodybuilding-Profis auch über unglaublich gute Gene verfügen. Wie das Verhältnis von Muskelaufbau zu Fettaufbau bei einer kohlenhydratreichen Massephase nämlich aussieht, hängt stark von der Genetik ab. Mit anderen Worten: Profis bauen deutlich mehr Muskeln im Verhältnis zum Fett auf und verlieren bei der anschließenden Diät kaum Muskeln. Beim Hobby-Athleten ist dies zuweilen genau umgekehrt. Viele trainieren sich ein gewisses Maß an Muskeln an, nur um diese in der anschließenden Diät wieder zu verlieren.
Eine kohlenhydratreiche Ernährung gewöhnt den Körper an einen Treibstoff, für den er nicht ausgelegt ist. Ich erwähne dies in dem Blog immer wieder, damit sich die Botschaft endlich verbreitet, denn dieses Ernährungsmissverständnis bringt viele Sportler um ihren Lohn.
Daher hier noch einmal die Kurzfassung, warum eine kohlenhydratreiche Ernährung Unsinnig ist – sowohl beim Fettabbau, als auch beim Muskelaufbau. Soll beides gleichzeitig geschehen, dann erstrecht.
Der Körper besitzt kaum Kohlenhydratspeicher, so dass er überschüssige Energie in den Fettdepots einlagert. Aus diesen Depots kann der Körper allerdings weniger als 10% Glukose (sprich Kohlenhydrate) zurückgewinnen. Die restliche Energie kommt in Form von Fettsäuren (Triglyceride) zurück. Da sich allerdings die Organe, allen voran das dominante Gehirn, bei einer kohlenhydratreichen Ernährung an Glukose als Energieträger gewöhnen, verlangen sie auch nach besagter Glukose. Anders gesagt: Es gibt für den Körper keine Notwendigkeit, bei einer kohlenhydratreichen Ernährung seine Fettdepots anzuzapfen. Stattdessen verlangt er nach häufigen Mahlzeiten, um dem Gehirn einen konstanten Energiestrom zur Verfügung zu stellen.
Also können wir unterm Strich sagen, eine kohlenhydratreiche Ernährung und gleichzeitiger Muskelaufbau und Fettabbau gehen nicht unter einen Hut. Kommen wir nun zum zweiten großen Missverständnis.
Das falsche Training
Im Bodybuilding hat sich folgende Vorstellung durchgesetzt: Intensität geht über alles – kurze, intensive, niederfrequente Einheiten sind das Nonplusultra für den Muskelaufbau.
Sehen wir uns einmal an, was bei einer hohen Trainingsintensität passiert.
Eine hohe Intensität wird erreicht, wenn der Muskel extrem stark ausgereizt und teilweise über das Versagen hinaus befördert wird. Zum Einsatz kommen dabei oft Intensitätstechniken. Dazu zählen beispielsweise Drop-Sätze, erzwungen Wiederholungen und ultra langsame Wiederholungen. Sie alle laufen darauf hinaus, den Muskel extrem lange und über seine eigentliche Leistungsfähigkeit hinaus unter Spannung zu setzen. Derartige Intensitäten pumpen die Muskeln mit Blut voll und der Athlet geht stolz im Anschluss an sein Workout mit Rasierklingen unter den Achseln breitbeinig zurück in die Kabine, wo seine gigantischen Muskeln voller Stolz im Spiegel betrachtet.
Was aber passiert beim „Pump“ eigentlich? Hohe Intensitäten sorgen dafür, dass sich der Muskel mit Blut „vollpumpt“ und daher ein deutlich fülligeres Aussehen erhält. Allerdings werden betroffene Muskeln durch das Überschreiten der eigentlichen Leistungsfähigkeit von der Sauerstoffzufuhr abgeschnitten – sie „ersticken“ quasi. Das hat zur Folge, dass sich das Blut im Muskel sammelt und Abfallstoffe nicht mehr abtransportiert und frische Nährstoffe hintransportiert werden können. Klingt das nach einer effektiven Wachstumsreizsetzung? Ich denke nicht.
Hinzu kommt, dass solche Strategien das ZNS stark belasten, so dass der Athlet extrem ausgepowert und müde ist und nach wenigen Wochen eine Erholungspause benötigt.
Davon abgesehen werden mit dieser Vorgehensweise lediglich Muskeln trainiert, denn sie ist ja wie schon gesagt darauf ausgelegt, die Muskeln möglichst lange unter Spannung zu halten. Um allerdings Kraft aufzubauen, gilt es die Bewegung zu optimieren und dem ZNS möglichst effizient einzuprogrammieren. Dazu bedarf es regelmäßiger und möglichst häufiger Trainingseinheiten, ähnlich wie es von erfolgreichen Gewichthebern und auch bei „Greasing the Groove“ praktiziert wird. Diese „HIT“ (High Intensity Training) Strategie führt also nicht zu optimalen Kraftzuwächsen. Ein Zuwachs an Kraft begünstigt allerdings das Muskelwachstum.
Fazit: Das herkömmliche Muskelaufbautraining HIT ist suboptimal. Widmen wir uns zunächst noch dem dritten häufigen Irrtum, ehe wir uns mit einer alternativen, holistischen Vorgehensweise befassen, mit der Sportler gleichzeitig Muskeln aufbauen und Fett abbauen können.
Das Missverständnis mit der Regeneration
Wie ich bereit im Artikel „Muskelversagen und Regeneration“ erklärt habe, ist die Regeneration von Workouts gemäß dem SAID-Prinzip (Spezific Adaptation to Imposed Demands) keinesfalls eine feste, sondern eine variable Größe. In der Bodybuilding-Welt kursiert oft der Mythos Übertraining durch die Reihen. Das ist nichts anderes als eine Beleidigung für den menschlichen Körper, denn tatsächlich kann er sich an hohe Trainingsfrequenzen anpassen. Sofern progressiv, intelligent und kybernetisch vorgegangen wird, kann er mehrere Stunden Training pro Tag verkraften – so wie es uns erfolgreiche Gewichtheber, Turner und andere Profi-Athleten vormachen. Den Mythos Übertraining können wir also ganz schnell wieder vergessen, denn er ist nichts anderes als eine Ausrede dafür, zu wenig zu machen. Was es höchstens gibt, ist das so genannte „Overreaching“. Dieses tritt bei einem „Zuviel“ an Training ein und macht sich allerdings auch frühzeitig bemerkbar. Der Athlet muss dann lediglich die Intensität für kurze Zeit etwas verringern und schon kann es weiter gehen – keine wochen- oder gar monatelange Zwangspause, wie es angeblich beim Übertraining der Fall sein soll.
Aber nicht, dass Sie jetzt Panik bekommen: Keine Sorge, der Zieltrainingsplan wird keinesfalls mehrere Stunden tägliches Training beinhalten. Ich gehe davon aus, dass viele Leser beruflich, schulisch und/oder familiär stark eingebunden sind und deshalb nicht unbegrenzt Zeit zum Trainieren haben. Die Trainingszeit wird daher nicht allzu hoch sein, dazu aber später mehr.
Damit haben wir nun die drei häufigsten Irrtümer kennengelernt, die Sportler daran hindern gleichzeitig Muskeln aufbauen und Fett abbauen zu können. Kommen wir nun zu einer unkonventionellen aber hocheffektiven Strategie, mit der dies möglich ist.
Der Muskelaufbau und Fettabbau Guide
Die chronische Basisbelastung
Die Grundbedingung für die Synchronität von Muskelaufbau und Fettabbau ist die Etablierung einer „chronischen Basisbelastung“. Es geht darum, einerseits den Stoffwechsel stark zu beschleunigen und andererseits dem Körper glaubhaft klar zu machen, dass mehr Muskeln benötigt werden.
Eine hohe Trainingsfrequenz ist unabdingbar, um dieses oft als unmöglich abgestempelte Ziel erreichen zu können. Tägliches, progressives Training verdeutlicht die Notwendigkeit einer großen Muskelmasse. Gleichzeitig wird der Stoffwechsel und damit der Energieverbrauch derart angetrieben, dass der Körper zwangsläufig auf seine Fettdepots zurückgreifen muss.
Im vorangegangenen Artikel habe ich eine HFT Challenge vorgestellt. Das dort von mir erstellte 8-wöchige Trainingsprogramm eignet sich hervorragend für eine neue Körperkomposition mit weniger Fett und mehr Muskeln. Es ist ein progressives und umfassendes Programm, das von konventionellen Praktiken abweicht. Das ist auch gut so, denn wer es auf die konventionelle Art will, der kann sich vom Ziel gleichzeitig Muskeln auf- und Fett abzubauen verabschieden. Alle unrealistischen Ziele können nicht mit realistischen, also bekannten, Methoden erreicht werden – denn ansonsten wären Sie ja nicht unrealistisch.
Das Training alleine reicht allerdings nicht. Um unser ambitioniertes Ziel zu erreichen, müssen wir alle Komponenten daraufhin optimieren. Daher gilt es auch bei der Ernährung neue Wege zu beschreiten.
Das Carb Back-Loading
Für unser Ziel gibt es eine (zur Zeit noch) relativ unbekannte Ernährungsstrategie, die sich bestens eignet. Die Rede ist vom Carb Back-Loading.
Diese größtenteils von John Kiefer bekanntgemachte Ernährungsweise kehrt gewöhnliche Praktiken um. Viele Athleten glauben beispielsweise, dass Kohlenhydrat am Abend schlecht sind und dick machen. Daher fangen Sie mit vielen Kohlenhydraten zum Frühstück an und verringern diese im Verlaufe des Tages. Ich halte diese Strategie für falsch. Das genaue Gegenteil ist nämlich deutlich besser geeignet.
Dies hängt mit den speziellen hormonellen Zusammensetzungen zu den unterschiedlichen Tageszeiten. Morgens lagert der Körper beispielsweise bevorzugt Fett ein. Wenn abends wenige Kohlenhydrate gegessen werden, dann veranlasst dies den Körper morgens dazu, zunächst seine Energiespeicher aufzufüllen. Ich gehe auf die genauen Zusammenhänge an dieser Stelle nicht weiter ein, denn die wissenschaftlichen Erklärungen sprengen den Rahmen dieses Artikels. Wohl aber möchte ich erwähnen, dass besagte Zusammenhänge in dem Buch „The Warrior Diet“ von Ori Hofmekler und natürlich in aller Ausführlichkeit im Carb Back-Loading eBook von John Kiefer bestens erklärt werden. Die Warrior Diet ist ein sehr gutes Beispiel dafür, dass viele Kohlenhydrate am Abend zum Abnehmen bestens geeignet sind, denn ich persönlich kenne keine schnellere Strategie, um nachhaltig Fett abzubauen. Das hier vorgestellte Carb Back-Loading weicht allerdings etwas von der Warrior Diet ab, da neben dem Fettabbau ja auch gleichzeitig Muskeln aufgebaut werden sollen. Der Aufbau von Muskelmasse erfordert einen möglichst konstanten Energiestrom – dem Körper muss klar gemacht werden, dass immer wieder Energie zugeführt wird. Wer mehr über die ganzen Hintergründe und das ausführliche Konzept des Carb Back-Loadings näher vertraut machen will, dem sei das umfangreiche E-Book von John Kiefer empfohlen.
Ich habe für unser Ziel die klassische Carb Back-Loading Strategie angepasst und verändert, denn ich halte beispielsweise das Auslassen des Frühstücks für kontraproduktiv.
An dieser Stelle sei auch erwähnt, dass morgendliches Training für unser Ziel suboptimal ist. Das System funktioniert besser, wenn die kohlenhydratreiche Mahlzeit nach dem Training am Abend zugeführt wird (Erklärungen dazu in besagten Büchern). Wenn es allerdings gar nicht anders geht, dann kann es natürlich auch auf den Morgen verlegt werden und die Ernährung entsprechend der Richtlinien für vor und nach dem Workout angepasst werden (vor dem Workout ist in diesem Fall Mittag-Abend des Vortages).
Die Ernährungsrichtlinien
- Iss 3 Mahlzeiten vor dem Training
- Jede dieser Mahlzeiten besteht zu 50% aus Gemüse und zu weiteren 50% aus Protein und Fett
- Iss nach dem Training schnelle Kohlenhydrate in Form von 2 Bananen kombiniert mit einem Whey Protein Shake
- Etwa 90 Minuten nach dem Training sollte eine kohlenhydrat- und proteinreiche sowie fettarme Mahlzeit folgen
- Alle Lebensmittel sollten so natürlich wie möglich sein (Ausnahme: Whey Shake)
Vor dem Training am späten Nachmittag soll die Insulinsensitivität des Körpers erhöht werden. Das bedeutet, die Organe (bespielsweise Fettdepots und Muskeln) sollen empfindlicher für Insulin werden. Insulin ist ein stark anaboles Hormon, welches Zucker aus dem Blutkreislauf zu den Zellen transportiert.
Kohlenhydrate sorgen für die stärkste Insulinausschüttung. Wie stark genau eine Insulinausschüttung der Bauchspeicheldrüse ausfällt, hängt von der Geschwindigkeit mit der der Blutzuckerspiegel erhöht wird ab. Das heißt, je weniger komplex ein Kohlenhydrat ist, also je schneller es in den Blutkreislauf gelangt, desto heftiger erfolgt die Insulinreaktion.
Um die Insulinsensitivität zu erhöhen, muss auf kohlenhydratreiche Mahlzeiten vor dem Training verzichtet werden. Was viele allerdings nicht wissen, ist, dass auch Protein den Blutzuckerspiegel schnell in die Höhe treiben kann. Genau hier kommt das Fett ins Spiel. Dieses verlangsamt die Verdauung und sorgt somit dafür, dass der Blutzuckerspiegel nur minimal steigt. Abgesehen davon liefert Fett auch wertvolle Energie. Ein weiterer wichtiger Punkt, um den Blutzuckerspiegel möglichst konstant niedrig zu halten, ist das langsame Essen. Je langsamer gegessen wird, desto langsamer steigt infolgedessen auch der Blutzuckerspiegel.
Gehen wir nun davon aus, dass die Insulinsensitivität im Verlaufe des Tages erfolgreich erhöht wurde. Eine hohe Insulinausschüttung heißt zunächst lediglich, dass im Körper etwas aufgebaut wird. Wie aber oben erwähnt, müssen das nicht nur Muskeln sein, denn Insulin transportiert Energie ja auch zu den Fettdepots – diese sollen aber nicht auf- sondern abgebaut werden. Nun kommt das Training mit in die Gleichung, denn dieses sorgt dafür, dass primär die Muskeln die Energie aus dem Insulin vor. Stellen Sie sich die Muskelzellen nach einem harten Training und einem niedrigen Blutzuckerspiegel im Tagesverlauf wie einen Schwamm vor, der bereit ist alle Nährstoffe aufzunehmen. Bevor der Körper nämlich Energie konservieren, also in den Fettdepots speichern kann, ist er bestrebt das beschädigte Gewebe zu reparieren und die geleerten Glykogenspeicher (in den Muskeln) aufzufüllen.
Um es kurzzufassen: Nach dem Training sollte eine möglichst große Insulinreaktion erfolgen, um die Muskeln schnell regenerieren und wachsen zu lassen. Aus diesem Grund stehen dort 2 Bananen auf dem Plan. Diese können schnell verdaut werden und liefern eine Menge Zucker. Im Bodybuilding wird nach dem Training auch gerne Maltodextrin oder ein anderes einfaches Zucker genutzt, um den Blutzuckerspiegel schnell ansteigen zu lassen. Das Problem ist, dass Zucker nur leere Kalorien hat, das heißt es liefert nur Energie, aber keine weiteren Nährstoffe. Um optimal regenerieren zu können, benötigt der Körper aber viele, viele Nährstoffe. Deshalb ist die Banane wesentlich besser geeignet, denn neben schnell verfügbarer Energie liefert sie beispielsweise noch die Elektrolyte Magnesium und Kalium. Beide sind zur Regeneration sehr wichtig.
Etwa 90 Minuten nach dem Training sollte dann eine sehr große (die größte) Mahlzeit erfolgen. Sie besteht idealerweise aus vielen komplexen Kohlenhydraten (Süßkartoffeln, Brauner Reis, Haferflocken, Quinoa), Protein (mager – beispielsweise Huhn, Pute, Fisch) und Gemüse. Diese Mahlzeit ist dazu gedacht, sich richtig vollzustopfen. Während man im normalen Tagesverlauf lieber nicht allzu viel essen sollte (aufhören, wenn man satt (und nicht voll) ist), dient die Zeit nach dem Training der Nährstoffversorgung der Muskulatur und sollte daher auch entsprechend nährstoff- und kalorienreich gestaltet werden. Wer möchte, kann abends noch eine Handvoll Beerenobst essen. Alles andere sollte aber gemieden werden, also auch kein Casein Protein. Über Nacht soll sich die Insulinsensitivität nämlich möglichst wieder erhöhen und der Körper seine Fettdepots als Energiequelle benutzen.
Der wichtigste Teil
Sie haben nun das Wissen, wie Sie gleichzeitig Muskeln aufbauen und Fett abbauen können. Sie müssen sich allerdings hier und jetzt folgendes klar machen: Das ehrgeizige und vielerorts als unrealistisch bezeichnete Ziel gleichzeitig Muskeln auf- und Fett abzubauen verlangt einen dementsprechend hohen Einsatz. Wenn Sie nicht bereit sind, körperliche und geistige Grenzen zu überschreiten, sich selbst immer wieder zu Höchstleistungen anzutreiben und das Programm mit der begleitenden Ernährung kompromisslos bis zum Schluss durchzuziehen, dann kann und wird es nicht funktionieren. Ihr Wille ist der Schlüssel zum Erreichen unmöglicher Ziele. Lassen Sie den Funken der Begeisterung und Leidenschaft tief in Ihrem Inneren zu einem lodernden Feuer werden und entfesseln Sie Ihr naturgegebenes, gewaltiges Potenzial. Was Sie im Gegenzug erwarten können ist ein neuer Körper und ein neues Leben, denn so viel ist klar: Eine derartige Willensleistung wirkt sich auf das gesamte Leben aus. Alles, was Sie beim Training brauchen, um außergewöhnlichen Erfolg zu haben, sei es Leidenschaft, Ehrgeiz, Beständigkeit, Konzentration, Selbstüberwindung, Geduld oder Zielstrebigkeit, hilft Ihnen auch in allen anderen Disziplinen, die das Leben zu bieten hat. DAS ist der Wert des Trainings, der Wert des Widerstandes. Nutzen Sie ihn und werden Sie zu einem besseren Menschen, oder aber lassen Sie alles wie es bereits ist. Die Wahl liegt bei Ihnen.
(Bildquelle: adonismale)
Hi,
interessanter Artikel.
Gibt es Studien zu diesen Themen?
„Um die Insulinsensitivität zu erhöhen, muss auf kohlenhydratreiche Mahlzeiten vor dem Training verzichtet werden. Was viele allerdings nicht wissen, ist, dass auch Protein den Blutzuckerspiegel schnell in die Höhe treiben kann. Genau hier kommt das Fett ins Spiel. Dieses verlangsamt die Verdauung und sorgt somit dafür, dass der Blutzuckerspiegel nur minimal steigt. Abgesehen davon liefert Fett auch wertvolle Energie.“
Und
„Alles andere sollte aber gemieden werden, also auch kein Casein Protein. Über Nacht soll sich die Insulinsensitivität nämlich möglichst wieder erhöhen und der Körper seine Fettdepots als Energiequelle benutzen.“
Hi,
ehrlich gesagt habe ich schon vor längerer Zeit aufgehört, mich mit Studien zu beschäftigen, denn im Fitness-Bereich haben leider nur die wenigsten Studien Aussagekraft. Die Meisten haben methodische Mängel, zu wenige Testpersonen und fragwürdige Geldgeber (z.B. Supplemente-Hersteller) – insgesamt zeigen sie bestenfalls mögliche Zusammenhänge aber keine Kausalität auf. Das ist auch der Grund, warum sich auf diesem Gebiet permanent Studien widersprechen.
Den Einfluss von Fett auf die Verdauung kannst Du in mehreren Büchern nachlesen. Im 4-Stunden-Körper hat Timothy Ferriss umfangreiche Experimente (werden im Buch genau erklärt und aufgelistet) zum Thema durchgeführt, unter anderem mit folgender Erkenntnis: „Fettreiche Mahlzeiten nehmen dem Blutzuckeranstieg eher die Spitzen als Eiweiß. Je mehr Fett und je früher man es zu sich nimmt, desto niedriger fällt die glykämische Reaktion aus.“ (S.164)
Weitere Erkenntis: „Selbst nur mit Protein und Gemüse konnte ich ohne große Anstrengung den Blutzuckerwert auf 150mg/dl bringen.“ (S.167)
Zu diesem Thema findet sich auch einiges in „Wie Übergewicht entsteht…“ von Peter Mersch, auch wenn ich hier leider keine Textstellen parat habe.
Grob gesagt passiert denke ich folgendes: Kohlenhydrate und sogar Proteine erhöhen den Blutzuckerspiegel schneller als Fett. Wenn nun eine Mahlzeit zusätzlich zu Kohlenhydraten und/oder Proteinen noch Fett enthält, dann werden weniger Kohlenhydrate bzw. Proteine im gleichen Zeitraum verdaut, weil es insgesamt mehr zu verdauen gibt. Dadurch reduziert Fett den Blutzuckeranstieg.
Zum Casein Protein: Da es sehr langsam verdaulich ist, wird hierbei keine großartige Blutzuckererhöhung entstehen. Allerdings wurde zuvor (nach den Empfehlungen des Artikels) bereits eine sehr große Mahlzeit zu sich genommen, die erst einmal verdaut werden muss. Zu diesem Zeitpunkt befindet sich der Körper in einem anabolen Zustand. Neben dem Muskelaufbau soll allerdings gemäß Zielsetzung auch Fett abgebaut werden. Wenn beide Ziele angepeilt werden, bleibt für das einzelne Ziel nicht so viel Zeit. Also sollte der Körper über Nacht möglichst in den Fettverbrennungsmodus kommen und die Körperfettdepots als Energieversorger nutzen. Wenn allerdings noch lange Zeit Protein verdaut wird, dann er wird er zunächst das für die Energieversorgung verwenden und dadurch den Fettabbau hemmen.
Ich habe beides über einen längeren Zeitraum ausprobiert und bin wesentlich besser gefahren, wenn ich das Casein zur Nacht weggelassen habe.
Beste Grüße
Ciao Philipp
Wenn ich das richtig verstanden habe, sollte ich mein kleiner Bauchspeck aufs Minimum abhungern und dann mit Muskelaufbau mit Protein reiche Ernährung fortfahren?
Gruss Giuliano
Hi Giuliano,
nein, da haben wir uns wohl missverstanden :) Was Du tun sollst, kann ohnehin nicht ich entscheiden. Ich kann nur Empfehlungen dazu geben, was in bestimmten Situationen bei bestimmten Zielsetzungen sinnvoll wäre.
Was das Abnehmen angeht: „Abhungern“ funktioniert meist nur kurzzeitig und ist ein ziemlich sicherer Weg zum Jojo-Effekt.
Was den Muskelaufbau angeht: Proteinreiche Nahrung ist zwar sowohl beim Muskelauf- als auch Fettabbau wichtig, aber sicher nicht das alleinige Kriterium. Etwas mehr gehört schon dazu :)
Wenn Du weitere Hilfe möchtest, brauche ich mehr Informationen von Dir – was Deine Trainingsziele, Voraussetzungen und Möglichkeiten so sind und was Du bisher unternimmst.
Schöne Grüße
Philipp
Um diesen Artikel noch glaubhafter zu machen sollte nicht direkt auf einen Marken Shake verwiesen werden sondern was der Shake beinhalten sollte sonst könnte man meinen….
Hi
Sorry, ich weiß jetzt nicht genau was Du meinst. Ich habe in diesem Artikel nur allgemein von einem Whey-Shake gesprochen, ohne eine Marke zu nennen oder für irgendjemanden zu werden. Oder habe ich Dich falsch verstanden?
Super Artikel, spricht mir aus der Seele! Ernähre mich einfach aus der Erfahrung und durch ausprobieren ganz ähnlich seit zwei Jahren und kann mich über Fortschritte bzw. Körperfettanteil nicht beklagen. Allerdings kann ich die Kohlenhydrate nicht immer konsequent weglassen. Meine Frage zu deiner Ernährungsempfehlung: wie sähe das an trainingsfreien Tagen aus? Gar keine Kohlenhydrate? Nur abends? Schon klar, dass wir von guten Vollkornprodukten etc. reden, aber wann und wie viel würdest du empfehlen?
Grüße, N.
Hi Norman,
an trainingsfreien Tagen würde ich die Kohlenhydratzufuhr auf Gemüse und vielleicht hin und wieder ein wenig Obst beschränken. Wenn Du damit gar nicht klar kommst, kannst Du natürlich auch ein paar komplexe Kohlenhydrate aus Süßkartoffeln, Quinoa, Haferflocken oder Naturreis hinzufügen – wäre kein Beinbruch. Das Timing spielt dann aber keine Rolle. Entscheidend ist nur die Menge – versuche sie möglichst gering zu halten.
Also ich muss sagen, dass ich regelmäßig meine Übungen variiere. Ich habe auch schon von Leuten gehört, dass die schon immer die gleichen Übungen machen, was ich aber nicht nachvollziehen kann, denn Muskeln passen sich ja an die Belastung an. Und deswegen sollte man (so wie es oben steht) Übungen variieren und die WDH-Zahlen auch immer mal ändern. Ich habe damit sehr gute Erfahrungen gemacht und das Training wird nie langweilig.
Hi
Ohne Frage ist Variation ein wichtiger Punkt, der sich allerdings nicht auf die Kernübungen erstreckt. Vielleicht interessiert Dich dieser Artikel: https://simply-progress.de/variation-im-kraftsport-das-grosse-missverstaendnis/
Hi, ich finde den Artikel sehr gut und bin auch der Ansicht, dass sowas funktioniert. Denkst du, dass man bei diesem Weg eher langsam Muskeln Aufbaut im Vergleich zu einer herkömmlichen Massephas? NATÜRLICH mit dem Vorteil eines parallel Körperfettverlustes.
Hi Florian
Ja, ich bin absolut davon überzeugt, dass man im Vergleich zur Massephase eher langsam Muskeln aufbaut. Die Massephase (richtig durchgeführt!) ist sinnvoller, um schnelle Resultate zu erzielen. Wer seine Körperkomposition grundlegend verändern will und kein blutiger Anfänger ist, sollte lieber zwischen Massephase und Diät pendeln. Für die Optimierer hingegen, die entweder mit ihrem Körper schon zufrieden sind oder als Anfänger noch keinen Bedarf an extremen Maßnahmen haben, empfiehlt sich der Versuch Fettabbau und Muskelaufbau zu verbinden.
Was ist mit dem Bilanzprinzip? Ist in deiner Strategie eine hyperkalorische, eine isokalorische oder eine hypokalorische Energiebilanz vorgesehen?
Gruß,
der John
In der Praxis würde ich mich nicht zu sehr nach Bilanzen richten, sondern die Entwicklung des Körpers beobachten und entsprechend reagieren. Entscheidend ist, wofür die Energie verwendet wird. Im Tagesverlauf solltest Du Fett abbauen – also ein Kaloriendefizit erzeugen. Nach dem Training wiederum kommt die Energie primär den Muskeln zu Gute, sodass hier ein Kalorienüberschuss erforderlich ist. Es spielt keine Rolle, ob Du Tagesbilanz positiv oder negativ ausfällt – entscheidend ist, dass beim Überschuss Muskeln aufgebaut werden und beim Unterschuss mehr Fett abgebaut als beim Überschuss aufgebaut wird. Das lässt sich nicht in Zahlen festhalten, sondern nur mittels Beobachtung.
Was den isokalorischen Zustand angeht: Den wirst Du niemals erreichen. Der tägliche Energiebedarf ist unmöglich vorherzusagen, er hängt von viel zu vielen unbekannten, schwankenden Variablen ab. Davon abgesehen funktioniert der Körper nicht in Tagen, sondern nur im Hier und Jetzt – es gibt also streng genommen nur einen aktuellen Energiebedarf. In den einzelnen Augenblicken wirst Du entweder einen Überschuss oder ein Defizit haben – je nachdem, was im Tagesverlauf häufiger vorkommt, ernährst Du dich insgesamt entweder hyper- oder hypokalorisch. Es ist also ein Pendel aus Über- und Unterernährung – dass sich beide auf den Tag gerechnet exakt die Waage halten kann man guten Gewissens ausschließen.
Hallo Philipp,
ich bin ein großer Verfechter der anabolen Diät. Nach meinen persönlichen Erfahrungen, ist dies die einzige Diät mit der ich gleichzeitig Muskeln aufbauen und Fett abbauen kann. Die Hormonelle Situation im Körper ist bei dieser Diät am effektivsten und da der Körper Energie nur aus Fetten gewinnt wird der Fettstoffwechsel dermaßen angeregt. Auf der anderen Seiten hat die fettreiche Ernährung einen großen Einfluss auf anabole Hormone, z.B. Adrenalin. Ich habe wirklich viele Diäten ausprobiert und muss sagen, dass sich diese mit Abstand am besten herausgestellt hat.
Hallo Phillipp,
ich habe dein Buch kürzlich gekauft: Adonis Guide. Wenn ich das richtig sehe, ist dein Buch jünger als dieser Beitrag. Daher verstehe ich nicht so ganz wie die Aussage im Buch […] Muskelmasse zunehmen und Fett abbauen zugleich nicht möglich […] mit diesem Blogeintrag einhergehen kann? Kannst du darauf eingehen und erklären welche Aussage denn nun richtig(er) ist? Ich möchte Muskelmasse zunehmen aber auch Fett los werden. Sollte ich dann lieber deine (neueren) Ratschläge im Buch nutzen oder ist dieser Eintrag noch immer tragfähig?
Lieben Dank.
Hi,
ich habe zwar nicht jedes Wort aus dem Buch im Kopf, aber soweit ich weiß sage ich nicht, dass es nicht möglich ist. Ich sage nur, dass EFFEKTIVER Muskelaufbau einen Kalorienüberschuss erfordert und daher nicht zusammen mit dem Fettabbau erzielt werden kann. Das heißt aber nicht, dass man nicht gleichzeitig Muskeln auf- und Fett abbauen kann. Das geht durchaus. Es funktioniert nur nicht so gut, wie sich für ein Trainingsziel zu entscheiden bzw. wie im Buch angegeben (Rebound-Effekt) zwischen den Zielen zu pendeln.
Viele Athleten versuchen beides gleichzeitig und erreichen oftmals nichts. Mit der richtigen Strategie funktioniert es allerdings durchaus – besonders dann, wenn man zusätzlich über gute Gene verfügt. Aber gleichzeitiger Muskel auf- und Fettabbau ist nicht empfehlenswert, wenn man an seiner Körperkomposition umfassendere Veränderungen vornehmen will. Nur wer grundlegend mit seinem Körper zufrieden ist und ein bisschen optimieren will, sollte meiner Meinung nach versuchen, beides gleichzeitig zu erreichen.
Beste Grüße
Hallo Phillip,
Danke für deine tollen Tipps und deine Ratschläge.
Eine Frage: Ich mache seit einigen Wochen eine „Anabole Diät“. Sie funktioniert scheinbar ganz gut. Ich konnte meinen KFA bereits senken, was zu erwarten war. Gleichzeitig bin ich aber auch fitter und etwas stärker geworden, Energieprobleme beim Training habe ich gar nicht, Hungergefühl kenne ich kaum noch, aber… was ist mit dem Muskelwachstum wenn doch der Insulinspiegel bei dieser Ernährungsweise immer total im Keller ist? Glaubst du, dass eine Ernährungsweise mit Carbs am Abend und Verzicht auf Kaseine für die Nacht besser wäre als diese Anabole Diät?
Hi Toby,
ohne Frage ist Insulin ein wichtiges Hormon für den Muskelaufbau. Deshalb halte ich es für wichtig, zumindest in der Zeit vor und nach dem Workout vorrangig Kohlenhydrate zu verzehren, weil die den größten Einfluss auf die Insulinausschüttung haben.
Ganz so einfach ist es allerdings auch nicht, denn man kann beispielsweise auch mit Proteinen den Blutzuckerspiegel merklich erhöhen und die Ausschüttung von Insulin anregen.
Casein ist für die Nacht sehr gut, schließt aber auch Kohlenhydrate am Abend nicht aus. Ob die Kohlenhydrate am Abend für Dich sinnvoll sind, hängt davon ab, wann Du trainierst. Wie gesagt, Kohlenhydrate sind besonders in der Zeit um ein Workout herum angebracht.
Allerdings möchte ich noch anmerken, dass es sehr schwierig ist, gleichzeitig Muskeln auf- und Fett abzubauen. Für die meisten Menschen ist es deutlich sinnvoller ein Ziel nach dem anderen anzugehen, denn letztlich erfordert effektiver Muskelaufbau ein Kalorienplus, während Fettabbau ein Kaloriendefizit benötigt. Bei richtiger Vorgehensweise (und möglichst guten Genen) kann man zwar auch im Defizit Muskelmasse aufbauen (besonders, da das Timing der Energiezufuhr einen großen Einfluss darauf hat, ob Muskeln oder Fett aufgebaut werden), allerdings geht das meist nur sehr schleppend.
Schöne Grüße
Philipp
Danke für die Antwort, Philip
Im Hinblick auf die Insulinausschüttung durch primär Protein hab‘ ich da eine ganz praktische Frage…
Ich nehme etwa 2 Stunden vor dem Training eine ziemlich große, proteinlastige Mahlzeit zu mir, also 500 gr Magerquark, 2 rohe Eier, 3 EL gutes Whey, etwa 4 EL Beerenobst, 0,25 l fettarme Milch, 0,4 l Wasser, etwas fl. Süßstoff, alles schön gemixt und getrunken. Das ist ziemlich lecker und ich habe den Eindruck, dass es mir gut Energie beim Training gibt. Glaubst du, dass dies auch zu einer Insulinausschüttung führt, zumal ich gleich nach dem Training wieder ein ähnliches Getränk (wieder mit Beerenobst wg. der geringen Carps) reinhaue, aber weniger Volumen. Abends folgt dann eine Fleischmahlzeit oder Fisch und vor dem Schlafen nochmal ne Casein/Whey-Mischung mit wiederum 2 Eier und Beerenobst (täglich also etwa 6 Eier). Einmal pro Woche esse ich mich mit Kohlehydraten nach Herzenslust satt. Was denkst du darüber? Meinst du, dass es zur ausreichenden Insulinausschüttung kommt? Glaubst du, dass der Kohlehydratspiegel insgesamt so niedrig ist, dass es noch zu Fettverbrennung kommt? Da mein Training trotz der relativ geringen Carbs energisch ist, und ich meine Kraftleistungen sogar noch etwas steigern konnte, habe ich den Eindruck, keineswegs an Muskelmasse verloren zu haben. Über deine geschätzte Kritik und vllt. ein paar Tipps würde ich mich freuen…
LG
Toby
Hi Toby,
grundsätzlich können auch Proteine eine Insulinausschüttung verursachen (und gewisse Süßstoffe ebenfalls), allerdings sind ist diese dann in der Regel kleiner als bei Kohlenhydraten. Hinzu kommt, dass Proteine keine besonders guten Energiequellen sind. Primäre Energiequellen sind für den menschlichen Körper Fette und Kohlenhydrate, weil sich die viel leichter verarbeiten lassen. Wenn Du mich fragst, ist Deine Workout-Ernährung zu Proteinlastig und zu kohlenhydratarm (Beeren enthalten nicht so viele Kohlenhydrate. Du könntest zum Beispiel etwa 15-20 Minuten vor und unmittelbar nach dem Workout jeweils noch 1-2 Banane verzehren – die sind zu dieser Zeit perfekt geeignet, um einen Insulinausstoß auszulösen.
Meiner Meinung nach ist es besser, den Insulinspiegel den Großteil des Tages niedrig zu halten, um damit die Insulinsensitivität zu erhöhen und dann nach dem Training einen richtig großen Insulinausstoß auszulösen, der sich positiv auf Regeneration und Wachstum der Muskeln auswirkt.
Aber grundsätzlich gilt trotzdem ein höheres Gesetz: Wenn es für Dich funktioniert, dann bleib dabei! Wenn Du mit Deinen Fortschritten zufrieden bist und Dich gut dabei fühlst, dann gibt es keinen Grund etwas zu verändern.
Schöne Grüße
Philipp
PS: Vergiss bitte nicht, dass Insulin dafür da ist, den Blutzuckerspiegel zu senken und die Energie (Glukose) zu den verschiedenen Strukturen zu transportieren (z.B. zu den Muskeln). Das heißt Insulin ist nur dann sinnvoll, wenn auch der Blutzuckerspiegel entsprechend erhöht ist und das funktioniert am besten mit Kohlenhydraten. Durch Süßstoffe und gewisse Aminosäuren (z.B. Leucin) kann man sich durchaus auch zur Unterzuckerung treiben, was natürlich nicht wünschenswert ist. Bei Dir ist das offensichtlich nicht der Fall, aber fürs Verständnis wollte ich es trotzdem festhalten :)
Hallo,
So wie ich dich jetz verstanden habe, sollte ich morgens zb : paar gekochte eier mit salat und etwas olivenöl essen und mittags ebenso zb. pute mit gemischten gemüsen und auch mit ruhig fett und abends nach dem Training direkt ein whey shake und Bananen. 90 minuten später komplexe kohlenhydrate mit viel protein und ohne fett, wegen dem Blutzuckerspiegel, damit der schön oben ist. Ich habe jetz ein protein 90 shake, wo 30 prozent caein ist und der rest whey. ist das okey?. Wie viel fett sollte das sein zu den Mahlzeiten morgens und mittags? Sorry ich bin Anfänger im Thema Ernährung, deswegen entschuldige ich mich im vorraus, falls ich dumme Frage stelle. Bin Student und habe den ganzen tag wenig Zeit und esse etwas fettig und hab halt nur abends zeit für was richtiges und dein Methode hat mir gefallen.
Hi,
das hast Du richtig verstanden. Wichtig bei der Kohlenhydratmahlzeit nach dem Training: Der Schwerpunkt liegt hier vor allem auf den Kohlenhydraten, also lieber etwas mehr KH als Proteine als andersherum. Ein Mehrkomponenten-Shake ist auch in Ordnung, wobei der Whey-Anteil schon möglichst hoch sein sollte (was bei Dir ja der Fall ist).
Die Menge an Fett kannst Du ganz intuitiv regeln und ruhig auch täglich ein bisschen variieren. Wichtig ist hier in erster Linie, dass das Fett aus guten Quellen kommt (z.B. Fisch, Nüsse, Avocados, Kokosöl).
Schöne Grüße
Philipp
Hallo. Ich bin weit entfernt vom Athleten aber ich kann sagen, dass es mir gelungen ist Muskelmasse aufzubauen und Fett abzubauen (Körperanalyse mittels Waage und Messungen) . Ich habe lediglich dem Körper stetig aber mäßig KH und Protein in Kombi geliefert in ca 5-6 Mahlzeiten am Tag. Und wer auf sein Inneres hört, der merkt, dass sein Körper nach einem ordentlichen(!!) Training auch Energie braucht. Was man dem Körper gibt ist entscheidend und wenn regelmäßig aber mäßig Nahrung kommt mit Bewegung im Alltag und ab und an gezieltes Krafttraining werden die Fettreserven mitangezapft. Gruß