Im ersten Teil haben wir gesehen, das Kohlenhydrate mit hohem glykämischen Index den Blutzuckerspiegel besonders schnell ansteigen lassen und daher letztlich zu starken Fetteinlagerungen, Heißhunger und Übergewicht führen. Folglich wird von Ernährungsexperten oft empfehlen, auf niedrig-glykämische, kohlenhydratreiche Lebensmittel, beispielsweise Süßkartoffeln und diverse Vollkornprodukte, zurückzugreifen. Natürlich fallen darunter auch Gemüse und manche Obstsorten.

Dass Gemüse und (moderate Mengen) Obst gesund sind, soll hier nicht infrage gestellt werden.  Vielmehr geht es darum, ob die allgemeine Empfehlung einer kohlenhydratreichen Ernährungsweise denn sinnvoll ist.

Die Kurzfassung: Nein!

Ich habe mich immer gefragt, warum Bodybuilder auf kohlenhydratarme Diäten schwören. Tatsache ist, sie funktionieren – doch warum? Mit dem Blutzuckerspiegel lässt sich das nicht erklären, man könnte schließlich auch sehr viele Vollkornprodukte und daher kohlenhydratreich und dennoch niedrig-glykämisch essen.

Die Antwort liegt im Gehirn verborgen. Dieses dominierende Organ ist das Zentrum des Körpers – es steuert alles. Wenn das Gehirn nicht ausreichend versorgt wird, dann müssen alle anderen Organe zurückstecken. Versorgt womit? Energie natürlich! Unser Gehirn ist ein enormer Energiefresser. 20-25% des täglichen Energiebedarfs gehen auf das Konto des Gehirns – selbst im Schlaf ist es aktiv.

Die Energieversorgung

Grundsätzlich kann unser Gehirn zwei verschiedene Energieträger nutzen: Glukose und Ketonkörper. Eine kohlenhydratreiche Ernährung führt dazu, dass das Gehirn sich an die Energieversorgung mittels Glukose gewöhnt. Zur Verwertung der in der Leber letztlich aus Fetten gebildeten Ketonkörper werden gewisse Enzyme benötigt, deren Produktion das Gehirn gewissermaßen verlernt.

Das heißt unterm Strich, unser Gehirn ist auf die Energieversorgung mit Glukose, also Kohlenhydraten, angewiesen.

Das Problem dabei?

Unser Körper hat kaum Kohlenhydratspeicher! Die Muskeln und die Leber beinhalten gewisse Mengen Glykogen, die Speicherform der Kohlenhydrate.  Auf die Energie der Muskelzellen kann das Gehirn nicht zugreifen, so dass lediglich die Leber und die Nahrung bleibt. Im Vergleich dazu speichert der Körper gigantische Mengen an Fett! Die gespeicherte Energie in Form von Fett ist viel, viel größer.

Wie gesagt, hat der Körper kaum Kohlenhydratspeicher. Überschüssige Energie möchte er aber so gut es geht speichern – darauf waren wir in der Steinzeit, die durch Fastenzeiten geprägt war, schließlich angewiesen, um überleben zu können. Folglich werden auch Kohlenhydrate in den Fettspeichern gespeichert. Aus diesen Fettdepots kann der Körper allerdings nur minimale Mengen Glucose zurückgewinnen.

Ich denke, die Problematik wird hier bereits deutlich, doch werde ich sie im nächsten Teil der Serie noch konkretisieren und endlich auf den Punkt kommen, warum Kohlenhydrate so schlecht sind.

Dieser Artikel ist Teil der Serie „Tod den Kohlenhydraten