Kalte Dusche für GesundheitDem aufmerksamen Leser wird es mittlerweile schon zu den Ohren raushängen, aber ehrlich gesagt kann ich es nicht oft genug betonen: Der Wille macht den Trainingserfolg aus. Man muss seine Komfortzone verlassen und Grenzen überschreiten. Aber damit nicht genug. Jeder Trottel kriegt es hin ab und zu alles zu geben. Das bringt aber noch gar nichts. Um wirklich erfolgreich zu trainieren muss der Athlet diese Leidenschaft in nahezu jeder Trainingseinheit abrufen. Wenn die körperliche Verfassung keine Höchstleistung zulässt, dann kann man natürlich mal einen Gang runter schalten, aber davon abgesehen gilt es so oft wie möglich seine eigenen Grenzen zu überwinden. Es geht also um Beständigkeit im Streben. Die Qualen einer brutalen Trainingseinheit muss man wieder und wieder durchleiden – nur dann macht man herausragende Fortschritte.

Die Spreu vom Weizen

Doch die dafür nötige Disziplin besitzen nur wenige von uns. Wir leben in einer Wohlfühlgeneration, in der Selbstüberwindung schon fast zum Fremdwort geworden ist. Die gute Nachricht ist: Willenskraft kann man trainieren, wie man auch den Körper trainieren kann. Sie wird natürlich einerseits beim Trainings selbst trainiert, doch wie schon gesagt reicht das oft nicht – der Wille steht dem körperlichen Erfolg im Wege. Weiteres Training ist also zwingend erforderlich. Ich habe in den Artikeln Mental Toughness Teil I und Teil II bereits Möglichkeiten aufgezeigt. Hier stelle ich Ihnen nun eine weitere vor: Kaltes Duschen.

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Das ist alles? Nur kalt duschen? Ja! Mir ist klar, dass es eigentlich nichts Außergewöhnliches ist, schließlich kennt es jeder. Doch wie viele Menschen duschen tatsächlich kalt? Kaum jemand hat doch die Disziplin das über mehrere Wochen gar Monate hinweg durchzuziehen. Der innere Schweinehund meldet sich nur allzu schnell zu Worte und stellt die Sinnhaftigkeit in Frage. Ehe man es sich versieht steht das Wasser schon wieder auf warm. Kaltes Duschen simuliert meiner Meinung nach sehr gut die Willensanforderungen des Trainings. Einerseits muss man sich gewissermaßen quälen kalt zu duschen und andererseits muss man diese Qual immer und immer wieder durchleiden. Ich selbst mache es jetzt schon seit vielen Wochen und ich muss mich dennoch immer wieder selbst überwinden den Hahn auf die kälteste Stufe zu stellen. Allerdings wächst der Wille entsprechend der Anforderungen, daher wird es immer erträglicher – meine Schmerzempfindlichkeit hat sich verringert.

Vorteile über Vorteile

Neben dem Willenstraining bringt eine kalte Dusche aber auch noch weitere Vorteile mit sich. Sie macht munter und fördert die Durchblutung. Letzteres begünstigt natürlich auch die Regeneration von den Trainingseinheiten, schließlich ist Blut letztlich ein Transportmittel für Nährstoffe. Zudem sind häufige warme Duschen schädlich für die Haut. Je höher die Temperatur, desto stärker wird die natürliche Fettschicht der Haut attackiert. Da diese Fettschicht dem Schutz vor Viren und Co. dient ist es natürlich keine gute Idee sie zu beschädigen. Gerade für Sportler wie mich, die wenigstens 2 Mal am Tag trainieren, sind warme Duschen daher nicht empfehlenswert. Also… wer will noch Warmduscher sein?

(Foto: Rainer Sturm  / pixelio.de)