Bevor man mit dem Fasten beginnt, sollte man den Körper darauf vorbereiten. Mit Körper meine ich in diesem Fall hauptsächlich das Gehirn. Wie aus der Serie „Tod den Kohlenhydraten“ schon hervorging, haben wir unser Gehirn gewissermaßen versaut.
Durch unsere kohlenhydratreiche Ernährung hat es sich an eine Energieversorgung mittels Glukose gewöhnt und daher die Produktion gewisser Enzyme zur Verwertung von Ketonkörpern (Energie aus Körperfett) verlernt. Das heißt unterm Strich, unser Gehirn benötigt Kohlenhydrate. Dafür gibt es aber im Körper nur geringe Speicherkapazitäten.
Eine Fastenzeit enthält dem Gehirn nun Energie vor, so dass es sich im Körper bedienen muss. Durch geringe Speicherkapazitäten für Kohlenhydrate bekommt es Panik und sorgt für Heißhungergefühle – damit macht es darauf aufmerksam, dass es Energie benötigt.
Ein weiteres Problem ist in diesem Zusammenhang, dass der Körper Kohlenhydrate nur aus körpereigenen Speicher, Nahrungszufuhr oder Proteinen gewinnen kann. Aus den Fettdepots kann der Körper nur ganz geringe Mengen Kohlenhydrate ziehen, so dass er zu Zeiten des Kohlenhydratmangels Proteine verheizt. Da aber diese Proteine in der Fastenzeit nicht über die Nahrung kommen, baut er aus eigenen Vorräten ab – das sind vorrangig Muskel- und Bindegewebe.
Wir sehen also schon, ein nicht angepasstes Gehirn kann uns in der Anfangszeit des Fastens eine Menge Probleme bereiten.
Wie passt man nun sein Gehirn an?
Striktes Fasten wäre eine Möglichkeit, allerdings ist diese Vorgehensweise aufgrund der oben genannten Punkte eher suboptimal. Aus meiner Sicht ist eine hohe Proteinzufuhr der Schlüssel, um die Muskulatur zu schützen. Die Ernährung sollte also kohlenhydratarm und proteinreich sein, so dass das Gehirn, das ja zunächst noch auf Kohlenhydrate angewiesen ist, die über die Nahrung zugeführten Proteine benutzt, anstatt die körpereigenen abzubauen.
Diese Strategie sollte progressiv durchgeführt werden, das heißt Sie sollten die Kohlenhydrate nach und nach reduzieren und allmählich die Proteinzufuhr erhöhen. Wenn Sie der Sache aber nicht ewig Zeit geben und lieber schnell umsteigen möchten, dann führen Sie beide Prozesse abrupt aus.
Sie suchen nach Richtlinien? Die finden Sie in der Steinzeit-Diät, denn diese ist ohnehin realtiv kohlenhydratarm und proteinreich. Ernähren Sie sich also nur von den verschiedenen Protein- und Fettquellen, Gemüse und moderate Mengen Beerenobst. Genaueres finden Sie im Artikel „Die Steinzeit-Diät“.
Nachdem Sie das Gehirn vorbereitet haben, ist es nun Zeit, mit dem intermittierenden Fasten zu beginnen.
Dieser Artikel ist Teil der Serie „Intermittierendes Fasten für Sixpack und Gesundheit„
(Foto: By MBq at de.wikipedia [Public domain], from Wikimedia Commons)