Ernährung fürs GehirnIm letzten Teil habe ich Ihnen erklärt, dass wir eine gewisse Anpassungszeit an eine kohlenhydratarme Ernährung benötigen, um dem Gehirn die Verwendung von Ketonkörpern (Körperfett) beizubringen. In dieser Zeit kann es durchaus zu Entzugserscheinen kommen, denn die Glukoseabhängigkeit des Gehirns ist letztlich wie eine Sucht.

Hat man sein Gehirn erst einmal an die Ketone gewöhnt, dann stellt sich die Frage, wie es nun weiter geht.

Ich persönlich bin diesbezüglich ein großer Anhänger der Steinzeitdiät. Die dort erlaubten Nahrungsmittel sind aus meiner Sicht für den Menschen ideal, da unser gesamtes System daran angepasst ist.

Mit erlaubten Nahrungsmitteln sind alle, die auch unsere Vorfahren schon zur Verfügung hatten, gemeint. Darunter fällt natürlich Fleisch und Fisch ebenso wie Gemüse und Obst (vor allem Beeren). Auch Nüsse und Süßkartofflen sind okay.

Verboten sind dagegen Getreideprodukte, Hülsenfrüchte und diverse weitere Erzeugnisse der Moderne.

Muss das sein?

Nein. Es wäre zwar ideal, aber andererseits muss man nicht auf alles verzichten, was man mag. Hat man dem Gehirn die Verwendung der Fettdepots zur Energiegewinnung beigebracht (die Ketolysefähigkeit wiederhergestellt), dann bietet der menschliche Körper durchaus Potenzial für Kompromisse. Man kann weiterhin Nudeln, Reis etc. essen, denn so schnell verlernt das Gehirn nicht. Empfehlenswert wäre es, gemäß dem Buch „Wie Übergewicht entsteht … und wie man es wieder los wird“, hin und wieder einen Kohlenhydrat-Fastentag einzulegen. Dadurch zwingt man sein Gehirn zum Gebrauch der Ketone.

Ich empfehle aber grundsätzlich im Sinne der Gesundheit Getreide und industrielle Lebensmittel weitestgehend zu vermeiden. Sie können, wie schon gesagt, Ausnahmen machen, aber schwerpunktmäßig sollte Ihre Ernährung aus Proteinen und möglichst gesunden Fetten sowie Kohlenhydraten aus naturbelassenen Quellen (Obst, Gemüse, Süßkartoffeln) bestehen – letztere sind vor allem für Athleten vor und nach dem Training sinnvoll.

Die besten Lebensmittel

Hühnchen, Rind, Pute, Schwein, Fisch, Eier, Nüsse, Gemüse, Obst und Öle sind die Lebensmittel der Wahl, wenn es Ihnen um Gesundheit und Leistungsfähigkeit geht. Sie brauchen dabei nicht mit dem Fett zu sparen. Ich selbst verwende viel Butter beim Kochen/Braten und ansonsten auch viel Kokosöl. Dieses Öl besteht größtenteils aus gesättigten Fetten, doch sind diese Fette nicht ungesund. Sie haben beispielsweise einen sehr positiven Effekt auf den Testosteronspiegel.

Meiden sollten Sie natürlich die industriellen Transfettsäuren. Diese haben (wie mehrfach bewiesen wurde) sehr negative Auswirkungen auf die Gesundheit. Ich empfehle daher grundsätzlich, so natürlich wie möglich zu essen. Produkte mit sehr vielen Zutaten sollten gemieden werden. Tatsache ist nämlich, dass sich die Industrie kein bisschen für unsere Gesundheit interessiert. Sie denken primär ans Geld. Daher müssen wir unser Wohlergehen in die eigene Hand nehmen und unsere Ernährungsgewohnheiten ändern.

Es ist natürlich nicht leicht, den Tag mit Steak und Nüssen zu beginnen, schließlich sind wir an Brötchen und Kornflakes gewöhnt. Ich kriege daher meistens derartige Reaktionen: „Sowas könnte ich nicht!“ Warum nicht? „Ich kann doch morgens kein Steak essen, da wird mir direkt schlecht.“

Was soll ich dazu noch sagen? Wer schon weiß, dass er es nicht kann, der wird es auch nicht schaffen. Dieses Denken in Grenzen hindert uns an unserer Entwicklung. Tatsache ist, Steak am Morgen ist Gewöhnungssache – wenn wir uns einfach eine Weile dazu zwingen, dann wird es ganz normal. Früher in der Schule bestand mein Frühstück höchstens aus einer Milchschnitte. Als ich mich dann näher mit Training und Ernährung beschäftigte, änderte ich meine Essgewohnheiten. Das können Sie auch! Aber nicht, wenn Sie von vorneherein schon wissen, dass es nicht geht.

 Dieser Artikel ist Teil der Serie „Tod den Kohlenhydraten

(Foto: christian alex  / pixelio.de)