Hand aufs Herz: Wenn du dich in der Gesellschaft umsiehst, was siehst du?
Zunächst einmal hoffentlich viel Positives. Innovationen und Entwicklungen, die sich vorangegangene Generationen wohl nicht einmal zu träumen gewagt hätten. Wir haben einen unfassbar einfachen Zugang zu Bildung, Nahrung, medizinischer Versorgung und einem riesigen Freizeitangebot. Dafür kann und sollte man dankbar sein.
Aber es ist auch wichtig, Probleme schonungslos offenzulegen und nach besseren Alternativen zu suchen. Das ist es schließlich, was die Gesellschaft überhaupt erst soweit gebracht hat.
Neben vielen positiven Entwicklungen sehe ich persönlich nämlich auch destruktive Verwicklungen.
Ich sehe Menschen, die sich vom Fernseher berieseln lassen, statt ein gutes Buch zu lesen, zu hinterfragen und eigene Gedanken und Überzeugungen zu entwickeln.
Menschen, die ihren Körper mit Junk-Food und Trägheit belasten.
Menschen, die alle Monate wieder zum Arzt laufen, um sich zumindest kurzzeitig die Symptome vermeidbarer Gebrechen lindern zu lassen, statt selbst aktiv zu werden und die Schwäche an der Wurzel zu packen.
Menschen, die vor allem darauf bedacht sind, im Schaufenster der Gesellschaft eine gute Figur abzugeben, statt den schönen Schein auch durch innere Stärke, Gesundheit, Fitness und Persönlichkeit zu erfüllen.
Ich sehe erwachsene Männer, im Alltag wie auch auf der großen Bühne des Weltgeschehens (Politiker, Wirtschaftslenker und Promis), die hysterisch und empfindlich sind wie 10-jährige Schulmädchen – und wohl auch einen ebensolchen Testosteronspiegel haben.
Ich sehe weiche Hände, blockierte Wirbelsäulen, Männer mit schmalen Schultern und breiten Hüften sowie Frauen mit wiederkehrenden Rückenproblemen und Kopfschmerzen.
Ich sehe unnötige Lethargie, Krankheit und Schwäche.
Wie steht es mit dir? Hast auch du eines oder mehrere dieser Anzeichen einer fehlgeleiteten gesellschaftlichen Entwicklung wahrgenommen – vielleicht sogar an dir selbst?
Das Hamsterrad verlassen
In den letzten Jahren habe ich immer mehr Menschen erlebt, die genug davon haben. Die das Hamsterrad verlassen wollen. Die zurück zu den menschlichen Wurzeln und endlich ein wirklich erfülltes Leben führen wollen. Die genug davon haben, sich von der Informationsflut berieseln zu lassen, sich gesellschaftlichen Dogmen zu unterwerfen und an sich selbst vorbeizuleben.
Menschen, die endlich ihr eigenes Potential verwirklichen wollen, die körperlich wie mental lernen und wachsen wollen, die Intensität erleben und Träume verwirklichen wollen.
Wenn auch du dazu gehörst, kannst du dich schonmal darauf freuen, dass am 17.12.2017 ein neues Buch von mir dazu erscheinen wird. „Badass Challenge – Entfessele deine Potential“ zeigt dir den Weg, Lethargie und Trägheit zu überwinden, deinen Körper zu stählen und sein Potential zu nutzen. Ein wahrhaft kraftvoller, einschneidender und erfüllender Perspektivwechsel, der deine Leidenschaft für Fitness und Bewegung neu entfachen und von rein oberflächlichen, äußeren Zielsetzungen entkoppeln wird.
Doch bis es soweit ist, möchte ich mit dir ergründen, was genau bisher eigentlich schief läuft und was uns fehlt.
Der Missbrauch des Körpers
Meine These ist die folgende: Vielen Menschen fehlt der Kontakt zur eigenen Natur. Das Gefühl, Mensch zu sein.
Was ursprünglich dazu designt war, weite Strecken zurückzulegen, zu klettern, zu rennen, zu gehen, zu krabbeln, zu kriechen, zu schleichen, zu springen, zu jagen, zu sammeln, zu entdecken und zu kämpfen wird nun acht bis zehn Stunden am Tag in einen Bürostuhl gezwängt und mit Fast-Food, ausuferndem Konsum und sinnentleertem Fernsehen abgestumpft.
Unsere Gesellschaft hat sich in eine Richtung entwickelt, in der die wilde, neugierige, abenteuerlustige, aktiv Seite des Menschseins gezähmt und verdrängt wird. Obwohl wir heute mehr Möglichkeiten als jemals zuvor haben, fühlen wir uns zuweilen eingeengt, gefangen und schlicht gelangweilt.
Letztendlich muss natürlich jeder seinen eigenen Weg finden. Dabei kann man sich allerdings sehr wohl inspirieren lassen. Wenn wir davon reden, Nichtigkeiten zu überwinden und wieder verstärkt im Einklang mit der menschlichen Natur zu leben, sollten wir uns denjenigen inspirieren lassen, die genau das tun: Von Kindern.
Sie sind noch näher an der Quelle des Menschseins. Von ihnen kann man viel über die menschliche Natur lernen und in diesem Zusammenhang ist es auch ratsam, die eigene Kindheit einmal Revue passieren zu lassen und zu überlegen, was einem heute vielleicht doch noch fehlt.
Für mich zumindest ist klar, dass wir unseren Körper nicht mehr so benutzten, wie wir eigentlich sollten. Dass wir Nahrung nicht mehr als das betrachten, was es eigentlich ist. Dass unsere Perspektive zu Sport, Bewegung, Fitness und Ernährung von fehlgeleiteten Idealen stark verzerrt wurde.
14 Beispiele für ein entartetes Leben
Lass‘ mich dir dafür einige Beispiele geben und du kannst dann beurteilen, was davon auf dich zutrifft, was dir fehlt, was dir wichtig oder vielleicht auch unwichtig ist.
Wann hast du dir das letzte Mal die Hände schmutzig gemacht?
Ein Zeichen dafür, dass wir uns zu wenig und zu einseitig bewegen – wir machen uns die Hände nicht mehr dreckig. Doch das passiert nunmal, wenn man raus geht und sich bewegt, wenn man spielt oder kämpft oder jagt, wie es eigentlich natürlich wäre. Eine modernere Form wäre beispielsweise das Üben eines Handstandes oder von Animal Movements. Die Hände brauchen Bodenkontakt – möglichst täglich.
Wann bist du das letzte Mal auf einen Baum geklettert?
Ist es nicht verrückt, dass wir von Affen abstammen aber heute kaum noch jemand in der Lage ist, vernünftig zu klettern? Nicht nur körperlich, sondern auch mental.
Es ist zu gefährlich, erzählen wir unseren Kindern – und schüren damit Ängste. Jede Bewegung ist mit Risiko verbunden. Doch ist es nicht ein größeres Risiko, sich gar nicht, zu wenig oder zu einseitig zu bewegen? Sein Leben von klein auf von Ängsten dominieren zu lassen?
Wann hast du das letzte Mal eine Wanderung unternommen?
Es ist davon auszugehen, dass unsere Vorfahren, deren Gene wir tragen, täglich weite Strecke zu fuß zurücklegen mussten, um Nahrung zu finden. Wie weit laufen wir heute? Von der Haustür zum Auto und vom Auto zur Zapfsäule an der Tanke?
Die natürlichste, für Wirbelsäule und Immunsystem verdammt wichtige Bewegung kommt zu kurz und findet dann meist auch noch in unnatürlichen, luftverpesteten Umgebungen statt. Verlieren wir so nicht den Kontakt sowohl zur menschlichen Natur als auch zur Natur an sich?
Wann hattest du das letzte Mal schmutzige Füße?
Den ganzen Tag über sperren wir unsere Füße ein. Wir zwängen sie in unnatürliches, enges Schuhwerk mit Fersensprengung und bezahlen das mit einer schwachen, empfindlichen Sole, mit deformierten Zehen (meist trifft es hier den kleinen Zeh) und Plattfüßen.
Doch die Füße wollen atmen, sie wollen frei sein!Oder fühlt sich das für dich nicht gut an, wenn du abends mal Schuhe und Socken ausziehst und die Füße befreist?
Dort sitzen viele Druckrezeptoren, die dem Gehirn Feedback über unsere Position und Orientierung geben. Man nennt das in der Fachsprache Propriozeption – ein für unser Fortbewegen entscheidender Mechanismus. Wird er durch stark gedämpftes Schuhwerk behindert, leidet die Qualität der Bewegung und die Verletzungsgefahr steigt.
Wann hast du dich das letzte mal ganz ohne Zweck und Ziel bewegt?
Heutzutage bewegen wir uns fast ausschließlich zweckgebunden. Wir bewegen uns, um einkaufen zu gehen. Wir trainieren, um abzunehmen oder Muskeln aufzubauen. Doch Bewegung kann auch Selbstzweck sein. Kinder bewegen sich ohne äußeres Ziel – sondern einfach, weil es ihnen Spaß macht. Auf diese Weise entwickeln sie ihren Körper, entwickeln sie ihr Gehirn, verknüpfen Körper und Geist, stärken beides und halten auch beides gesund.
Nebenbei: Ich selbst habe zum Beispiel die Erfahrung gemacht, dass ich beim Fußballspielen, wenn der Fitnessaspekt reine Nebensache ist und sich die Gedanken voll auf das Spiel selbst konzentrieren, viel, viel, viel mehr Leistung erbringen und besser an meine Grenzen gehen kann, als beispielsweise beim Joggen. Der spielerische Aspekt scheint mir sehr wertvoll, um Fitness aus und mit Begeisterung statt in starker Abhängigkeit äußerer Ziele zu betreiben.
Wann hast du das letzte Mal ein schweres Gewicht gehoben?
Der Widerstand ist die Grundlage für die Entwicklung unseres Körpers. Ohne Schwerkraft degeneriert er in kürzester Zeit, wie die Auswertung zahlreicher Raumfahrtmissionen eindeutig belegt hat.
Erhöhen wir den Widerstand, stärken wir dadurch auch den Körper und sämtliche Strukturen des Bewegungsapparates. Das gilt für die Muskeln, aber auch für die Sehnen, für die Gelenke, für die Bänder und in besonderem Maße für die Knochen, die dadurch stabiler werden. Das Training mit progressiven Widerständen hält den Körper jung, stark und robust.
Wann warst du das letzte Mal jagen oder sammeln?
Seit jeher gehörten Bewegung und Nahrung unweigerlich zusammen. Wer den Hintern nicht hochbekommen hat, musste verhungern. Heute ist das freilich nicht mehr so. Wir können uns Essen liefern lassen oder schnell ein Supermarkt um die Ecke besuchen – und das ist auch durchaus gut so! Wir wollen ja nicht zurück in die Steinzeit. Es ändert allerdings nichts daran, dass uns jagen und sammeln im Blut liegt und somit auch heute noch sehr befriedigende Erfahrungen darstellen können.
Ich selbst habe diese Erfahrung zum Beispiel im Norwegen-Urlaub gemacht. Ich habe es geliebt, morgens ans Wasser zu gehen, mir ein paar Makrelen zu fangen, sie direkt auszunehmen und frisch in der Pfanne zu braten. Nicht nur war ich dabei körperlich aktiv und habe eine gesunde, hochwertige Mahlzeit verzehrt (natürliche, frische Lebensmittel sind unangefochten!), sondern ich habe mich dabei auch noch richtig gut gefühlt. Es sind diese Erfahrungen im Einklang mit unserer Natur, die besonders erfüllend sein können.
Ebenso kann man auch Pilze, Früchte und Kräuter (immer abwaschen!) suchen gehen und sich darauf köstliche, nahrhafte Mahlzeiten bereiten.
Wann hast du das letzte Mal Nahrung wirklich genossen?
Durch das Überangebot an Nahrung verliert sie ihre Besonderheit. Wir können essen was wir wollen und wann wir wollen und wissen das meist nicht einmal zu würdigen.
Allzu oft sind wir bei der Nahrungsaufnahme auch noch abgelenkt, durch Filme, Radio, Smartphone oder Computer. Man isst so nebenbei, „um Zeit zu sparen“. Weiche, nährstoffarme und mit Geschmacksverstärkern überfüllte Pseudo-Lebensmittel werden fast ungekaut hinuntergeschlungen. Von allen Sinnen hat die Abstumpfung den Geschmackssinn vielleicht am härtesten getroffen.
Doch die Fast-Food Welt steht kopf, wenn die Versorgung einmal ausbleibt. Der temporäre Verzicht auf Nahrung gleicht einer Offenbarung. Wenn nach vielen Stunden des Fastens schon der Bissen in einen frischen, knackigen Apfel ein Fest für die Sinne darstellt, mag man erkennen, was Nahrung wirklich ist: Ein Mittel zum Leben. Treibstoff für den Körper. Kraft fürs Leben. Je nährstoffreicher und natürlicher, desto besser.
Wann hast du dich das letzte Mal vor Regen untergestellt?
Ich hatte kürzlich im Zuge einer Wanderung das Vergnügen und musste erschrocken feststellen, dass ich das ewig nicht mehr tun musste. Ich kann mich nicht einmal mehr daran erinnern – wahrscheinlich war es länger als 10 Jahre her.
Heute als Erwachsene planen wir alles im Voraus. Wir planen morgens den Tag, schauen uns Wetterberichte und Regenradar an, sind im Alltag allzu oft mit dem Auto unterwegs und kommen schlicht kaum mehr in die Lage, irgendwo in der freien Natur von einer Husche überrascht zu werden.
Statt einer großen, alten Eiche als temporären Unterschlupf haben wir stets einen Regenschirm dabei – nur für den Fall. Wir gehen ja gerne auf Nummer sicher. Wir haben die Spontaneität aus unserem Leben verbannt, denn die ist zu unberechenbar. Ist es da noch ein Zufall, dass wir kaum mehr Abwechslung und Abenteuer erleben? Dass sich die Tage oft gleichen wie ein Ei dem anderen?
Wann hast du das letzte Mal Zeit und Ort vergessen?
Die besten Erfahrungen kann man sammeln, wenn man sie voll und ganz durchlebt. Doch meistens sind wir abgelenkt. Haben bei dem was wir tun Deadlines im Kopf. Denken daran, was wir sonst noch alles machen müssen. Dass wir nachher noch einkaufen gehen müssen. Dass wir auch mal eine neue Hose bräuchten. Dass morgen Inge Geburtstag hat.
Multi-Tasking ist das Stichwort unserer Zeit. Doch es ist weniger der Fall, dass wir mehrere Dinge gleichzeitig machen, sondern dass wir mehrere Dinge gleichzeitig im Kopf haben. Der Geist springt hin und her, statt in der Gegenwart fokussiert zu sein. Das kostet ungemein viel Energie, weil wir dadurch ineffizienter arbeiten und zugleich immer wieder die noch anstehenden Widerstände und Hürden, den noch zu bewältigen Berg an Arbeit vor Augen haben. Auf diese Weise strömen alle Probleme quasi zeitgleich in unseren Kopf, statt sie nacheinander zu bearbeiten. Ist das nicht ein demotivierendes und kraftraubendes Gefühl?
Wann hast du dich das letzte Mal vollständig in der Gegenwart verloren? Hast vergessen wo du bist und wie spät es bist, sondern warst ausschließlich darauf konzentriert, was du gerade tust? Solche Erfahrungen können nicht nur erfüllen, sondern auch erfrischen und motivieren.
Wann hast du das letztlich Mal dein Handy zuhause gelassen?
Permanent wollen wir erreichbar sein oder haben das Gefühl, erreichbar sein zu müssen. Warum? Weil wir in einer schnelllebigen Zeit Angst haben, etwas zu verpassen. Nicht mehr im Strom zu schwimmen. Ausgegrenzt zu sein.
Doch die ständige Verfügbarkeit hat auch ihren Preis: Wir können nicht abschalten. Können unsere Gedanken nicht fokussieren. Sind andauernd von Ablenkungen umgeben. Die Technik soll unser Leben erleichtern, unser Leben bereichern. Das Potential dazu hat sie. Doch allzu schnell wird der Segen zum Fluch, macht abhängig und bindet, statt zu befreien – wenn man ihn nicht bedacht und maßvoll einzusetzen weiß.
Wann hast du das letzte Mal in der Natur geschlafen?
Ob eine ganze Nacht im Zelt oder auch nur ein kleines Nickerchen im Gras an einem sonnigen Sonntagnachmittag: Die natürliche Geräuschkulisse kann sehr entspannend und regenerativ wirken. Ganz im Gegensatz zum Großstadtlärm, der mit der Zeit eine nicht zu unterschätzende Stressquelle darstellen kann.
Andererseits ist für viele die Natur fast schon ungewohnt. Wenn man dann einmal im Gras liegt, wird man mit allerhand in Vergessenheit geratenen Eindrücken konfrontiert. Mit Insekten. Mit piksenden Grashalmen. Mit laut zirpenden Grillen. Mit dem harten Boden der Tatsachen. Für viele gar nicht so leicht, dann auch noch einzuschlafen. Wenn wir einen Punkt erreicht haben, an dem uns unsere natürliche Umgebung ungewohnt erscheint, sind wir dann nicht auch dabei, uns von unserer eigenen Natur zu entfremden?
Wann hast du das letzte Mal einfach ausgespannt?
Nichts zu tun und einfach mal vollständig abzuschalten – für viele ein Graus. Wir wollen beschäftigt sein, denn das gibt uns das Gefühl, produktiv und Teil der Gesellschaft zu sein.
In der Gesellschaft werden abschalten und entspannen nur allzu gern mit faulenzen verwechselt. Wer respektiert schon jemanden, der bedächtig auf seine Regeneration achtet und gerne auch mal ein Mittagsschläfchen hält, wenn die Möglichkeit dazu besteht? Nein, wir feiern denjenigen, der 60- oder 80-Stunden-Wochen runterreißt, der seinen Körper verschleißt und ständig an der Schwelle zum Burnout steht. Sind das wirklich sinnvolle Vorbilder?
Wann warst du das letzte Mal wirklich dankbar für deinen Körper?
Für viele ist der Körper fast schon ein normaler Gebrauchsgegenstand. Solange er funktioniert, will man keine Gedanken daran verschwenden.
Aber ist es eigentlich selbstverständlich, dass wir unseren Nacken frei und in alle Richtungen bewegen können? Ist das Bewegungspotential von Arme, Schultern und Wirbelsäule selbstverständlich? Ist es selbstverständlich, dass wir (zumindest theoretisch) einen Handstand halten, uns an einer Stange hochziehen, schwere Gewichte heben, beugen, ziehen und drücken können? Dass wir unseren Rumpf drehen, klettern, sprinten, springen und rollen können? Dass wir auch bei großer Hitze weite Strecken zurücklegen können? Dass wir komplexe Instrumente wie ein Klavier spielen können? Dass wir überhaupt aufrecht stehen können? Dass wir ein weitestgehend schmerzfreies Leben haben? Dass unzählige Probleme in kürzester Zeit von selbst wieder behoben werden? Dass sich der Körper sogar an wirklich unnatürliche und ungünstige Lebensbedingungen anpassen und uns noch immer eine gute Lebensqualität ermöglichen kann?
Oft erkennen wir Geschenke erst dann, wenn sie uns wieder genommen werden.
Wenn der Körper die jahrelange Vernachlässigung und Fehlbelastung nicht mehr Kompensieren kann, Schmerzen und Verletzungen, vielleicht sogar irreparable Einschränkungen entstehen. Gleiches kann natürlich auch durch einen Unfall geschehen.
Erst dann erkennen viele, welches Glück sie einst hatten, als alles noch funktionierte. Wenn das Bewegungspotential erst einmal weg ist, wollen sie es unbedingt zurück, denn erst dann verstehen sie, dass nichts davon selbstverständlich ist.
Wann warst du das letzte Mal dankbar für deinen Körper und das Potential, das er dir schenkt?
(Bildquellen: © Everst | © AleMasche72 | © maximus19 | © Basilius Maximus – Fotolia.com)