Wenn es um die Entwicklung des Körpers, um Fitness, Gesundheit und Ästhetik geht, dreht sich im Kern alles um diese eine Frage: Wie schaffe ich es, mich langfristig zu motivieren?

Denn erst mit der Beständigkeit kommen die Fortschritte und bleiben erhalten. Was nützt es, mal ein paar Monate ganz gut in Form zu sein, wenn man danach wieder in alte Gewohnheiten zurückfällt und den Körper zunehmend vernachlässigt?

Fitness ist ein lebenslanger Prozess. Denn solange wir leben, haben wir nur diesen einen Körper, also müssen wir ihn pflegen, fordern und fördern, um mit ihm glücklich zu werden.

Im Rahmen einer Blogparade haben sich eine ganze Reihe von Experten gefunden, die ihre Gedanken zum Thema Fitness-Motivation mit dir teilen wollen. (Hier geht es zu den Beiträgen)

Da ich selbst mittlerweile aus nunmehr drei Büchern sowie unzähligen Blog-Beiträgen dafür bekannt bin, großen Wert auf die Motivation zu legen, und im Laufe der Jahre schon sehr viele Menschen dafür begeistern konnte, mehr Zeit und Energie in die Bedürfnisse ihres Körpers zu investieren, habe ich mich dazu entschlossen, hier im Rahmen der Blogparade die fünf wichtigsten Säulen einer dauerhaft starken Motivation mit dir zu teilen.

In diesem Beitrag werde ich dir verblüffende Antworten darauf geben, warum die meisten Menschen frühzeitig aufgeben, wieso Disziplin überwertet ist und wie du es endlich schaffen kannst, dauerhaft dranzubleiben und die Pflege deines Körpers zu einem integralen Bestandteil deines Lebens zu machen.

§1: Klassische Fehler vermeiden – Ziele zielen vorbei

Ich weiß, ich weiß: Eine Menge Coaches werden dir sagen, wie wichtig es doch sei, sich selbst Ziele zu setzen. Manche beschäftigen sich sogar damit, wie man sich „richtig“ Ziele setzt: Möglichst konkret und realistisch sollte es sein. Und um auch die emotionale Komponente einzubeziehen, solle man sich möglichst genau vorstellen, wie es wäre, wenn man schon am Ziel ist. Wie würdest du dich beispielsweise fühlen, wenn du 10 kg schlanker wärst? Wenn du deinen ersten Klimmzug geschafft hättest? Wenn du einen Marathon gelaufen wärst?

Motiviert dich das? Zumindest für den Augenblick mag das so sein. Doch Ziele sind ein denkbar schlechter Langzeitmotivator. Allzu schnell verliert man sie im Alltag aus den Augen. Und was passiert eigentlich, wenn man sein Ziel erreicht hat? Die meisten Menschen fallen dann in ein Motivationsloch. Der einzige Ausweg? Suche dir ein neues Ziel.

So hetzt man von Ziel zu Ziel, die Gedanken immer fest auf die Zukunft gerichtet und ohne Begeisterung für den Prozess. Denn was ist die zwangsläufige Folge, wenn du deine Motivation aus Zielen ziehst? Wenn du dich dadurch motivierst, dir vorzustellen, wie es sich anfühlte, am Ziel zu sein? Du bist automatisch unzufrieden mit deiner derzeitigen Lage! Klar, wenn ich mir immer wieder ausmale, mich wahnsinnig toll zu fühlen, wäre ich nur (als Beispiel) 10 kg schlanker, dann kann ich mit meinem derzeitigen Körper nicht zufrieden sein.

Diese Form der Motivation basiert also auf der Unzufriedenheit! Die Sache ist nur die: Das Ziel ist nicht viel mehr als ein Punkt in der Zukunft. Wenn du ihn erreicht hast, geht es weiter zum nächsten Punkt. Nach dem Ziel ist vor dem Ziel. Und wann genau willst du dann glücklich sein? Darum geht es doch schließlich bei der Fitness.

Alles, was wir tun, dient nur einem Zweck: Uns selbst besser zu fühlen.

Wenn du jedoch in Gedanken ständig nur beim Ziel bist, um dich dadurch zu motivieren, was genau ist dann eigentlich der Prozess, der Weg zum Ziel? Er ist nichts anderes als das: Ein Mittel zum Zweck.

Wenn du gedanklich ständig an dein Ziel denkst, nimmst du den Weg dahin automatisch nur als Werkzeug wahr, um dein Ziel zu erreichen. Entsprechend kann dich der Weg nicht begeistern, nicht erfreuen. Das entfernt dich immer weiter vom Sinn und Zweck der Sache, nämlich ein besseres Lebensgefühl zu gewinnen.

Zugleich raubt es deinen Bestrebungen die Nachhaltigkeit, weshalb dieser Aspekt auch ein zentrales Thema in dem Buch „Nachhaltig Schlank“ darstellt. Denn nehmen wir an, du wolltest einen schlankeren, muskulöseren Körper erlangen. Was ist dafür zu tun? Im Wesentlichen geht es darum, sich richtig zu ernähren und regelmäßig zu trainieren. Und was passiert, wenn du dein Ziel erreicht hast? Wenn du den Weg nur als Werkzeug betrachtet hast, um dein Zeil zu erreichen, verlierst du mit dem Erreichen des Ziels natürlich auch deine Motivation, diesen Weg weiterzugehen. Du verlierst die Lust darauf, regelmäßig zu trainieren und dich gesund zu ernähren. Das wiederum spiegelt sich mit der Zeit auch in deinem Körper wieder: Du nimmst wieder zu und verlierst Muskelmasse.

Der abschließende Punkt: Was passiert eigentlich, wenn du auf deinem Weg zum Ziel steckenbleibst? Das nämlich wird bei größeren Zielen immer wieder passieren. Entwicklung verläuft nicht linear. Es wird immer Stagnation und auch Rückschritte geben. Wer sich nur durch sein Ziel motiviert, läuft Gefahr, diese Motivation zu verlieren, wenn er Rückschläge erleidet und sich so von seinem eigentlichen Ziel entfernt. Das bedeutet:

Die stärkste Motivation ist ergebnisunabhängig und prozessorientiert!

Tatsächlich ist dieses „sich über ein Ziel motivieren“ einer der größten Fehler, den die meisten Menschen begehen. Und es ist die Hauptursache dafür, dass sie frühzeitig wieder aufgeben – es mangelt an nachhaltiger Motivation.

Ziele sind zwar hilfreich, um die Bemühungen in verschiedenen Disziplinen (z.B. Ernährung und Training) aufeinander abzustimmen. Ziele verleihen dem eigenen Streben eine Richtung und verbessern dadurch die Konzentration. Sie haben also durchaus einen Sinn und Zweck. Aber als Motivator reichen sie bei weitem nicht aus.

§2: Die Leidenschaft wecken – Fitness mit Begeisterung

Ziele sind also nicht die Antwort darauf, sich dauerhaft für Fitness zu motivieren. Denn wie gesagt, führt es dazu, dass die meisten Menschen frühzeitig aufgeben. Doch nicht alle. Einige bleiben auch dauerhaft dabei und das sind diejenigen, die unterwegs ihre Begeisterung für den Prozess, für den Weg zum Ziel entdecken.

Und genau das ist der Schlüssel: ‚Fitness mit Begeisterung‘ – das Motto dieser Seite bildet auch den Kern einer starken, nachhaltigen Motivation.

Disziplin ist dann nur am Anfang nötig, wenn man neue Wege beschreitet. Doch wurde erst einmal die Leidenschaft für Bewegung, die Begeisterung für Fitness geweckt, ist sie nicht mehr nötig. Dann tust du genau das, worauf du Lust hast. Du handelst aus Überzeugung, du handelst aus Begeisterung, nicht aus Disziplin und Zwang.

Das ist eine viel stärkere, viel nachhaltigere Motivationsquelle. Auf diese Weise wird Fitness ein fester, unersetzlicher Bestandteil deines Lebens, eine dauerhafte Bereicherung. Der richtige Mindset, um dauerhaft dranzubleiben und den eigenen Schweinehund immer wieder überwinden zu können.

Und eines kann ich dir garantieren: Diese Begeisterung für Fitness und Bewegung steckt in deinen Genen!

Durch fehlgeleitete gesellschaftliche Konditionierung kann sie verdrängt werden, doch sie kann nicht eliminiert werden. Der Drang zur Bewegung entspricht der Natur des Menschen! Wir sind nicht dafür gemacht, Stunde über Stunde in krummer Haltung zu sitzen. Menschen besitzen von Natur aus ein gewaltiges Bewegungspotential! Es war in früheren Zeiten überlebenswichtig und der Körper ist darauf ausgerichtet. Wer sich nicht bewegt, stirbt. Wer sich nur selten und einseitig bewegt, wird krank. Der Körper hat ein ureigenes Bedürfnis danach, sich zu bewegen und deshalb liegt die Begeisterung für Bewegung im Blut eines jeden Menschen.

Doch da wir schon früh dazu erzogen werden, die Füße still zu halten, ist das vielen Menschen nicht bewusst. Sie haben das Gefühl für ihren Körper und seine Bedürfnisse verloren.

Doch mangelnde Bewegung führt unweigerlich zu Degeneration und auch wenn der Körper das über viele Jahre hinweg kompensieren kann, macht er sich früher oder später bemerkbar. Und erst dann, erst wenn zuweilen sogar unumkehrbare Einschränkungen in der Funktionsfähigkeit des Körpers vorliegen, erkennen viele Menschen, was sie versäumt haben. Okay, es mag wie ein lahmer Spruch auf der Facebook-Seite eines unter Liebeskummer leidenden Teenagers klingen. Aber in diesem Fall trifft es den Nagel auf den Kopf: Manchmal wissen wir erst zu schätzen was wir hatten, wenn wir es verloren haben.

Stelle dir einmal vor, wie es wäre, wenn du dich nicht mehr bewegen könntest – und klar ist: Das ist kein aus der Luft gegriffenes Szenario. Vielmehr ein Blick in die Zukunft, wenn das Bedürfnis deines Körpers nach Bewegung nicht gestillt wird. Sollte der Tag kommen: Wie würdest du dich fühlen? Würdest du nicht alles dafür geben, dich wieder frei und geradezu mühelos (das ist nicht selbstverständlich!) bewegen zu können?

Das ist die klare Antwort an all diejenigen, die sich selbst für Sportmuffel halten. Das liegt nicht in deiner Natur. Es mag eine Konditionierung sein, aber du kannst sie loswerden. Deine Natur hingegen bleibt immer erhalten: Die Leidenschaft für Fitness und Bewegung muss nur geweckt werden.

§3: Multidimensional bewegen – Menschen sind Generalisten

Einseitige Bewegung und Belastung führt, wie auch ein Mangel an Bewegung, zur zunehmenden Degeneration vernachlässigter Strukturen des Bewegungsapparates. Das menschliche Bewegungspotential ist nicht nur groß, sondern auch vielseitig und ebenso will der Körper auch beansprucht werden.

Wir sind Generalisten und keine Spezialisten!

Wer seinen Körper dauerhaft einseitig belastet, bringt ihn aus dem Gleichgewicht. Das führt auf lange Sicht zu Gelenkfehlstellungen, Verspannungen, Triggerpunkten, verklebten Faszien und vielen weiteren mitunter schmerzhaften Einschränkungen, die nicht zuletzt einen enorm schädlichen Einfluss auf die Motivation haben können. Denn ein von Dysbalancen geplagter Bewegungsapparat ist nicht in der Lage dazu, komplexe Bewegungen sowohl elegant, flüssig und geschmeidig als auch kraftvoll und stabil auszuführen.

Häufig treten dabei sogar Schmerzen auf, zum Beispiel Knieschmerzen beim Treppensteigen oder Joggen, Schulterschmerzen bei Liegestützen. Die vollkommen logische Folge: Bewegung macht viel weniger Spaß!

Wenn beispielsweise ein Klimmzug nur ruckartig, mit viel Schwung, nicht über den vollen Bewegungsumfang oder sogar mit Schmerzen in Schultern, Ellbogen oder Händen ausgeführt werden kann, dann sorgt er selbstredend kaum für Begeisterung. Doch wenn die ganze Bewegung kraftvoll und geschmeidig ausgeführt werden kann, wenn alle Muskeln wie aus einem Guss zusammenspielen und selbst ungemein komplexe und anspruchsvolle Bewegungen geradezu mühelos bewältigen, dann ist das ein vollkommen anderes Gefühl beim Training.

Hierbei handelt es sich also um einen Teufelskreislauf: Weniger Bewegung oder einseitige Bewegung wirkt sich negativ auf den Bewegungsapparat aus, nagt an der Motivation und begünstig damit einen noch größeren Mangel an vielseitiger Bewegung.

Einen Teufelskreislauf, den du durchbrechen musst! Es ist voll im Sinne der Motivation, aber natürlich auch im Sinne der Gesundheit, Fitness und Ästhetik, den Körper endlich wieder ins Gleichgewicht zu bringen – und ihn fortwährend vielseitig zu beanspruchen.

Jeder Mensch hat natürlich ganz spezielle Leidenschaften. Manch einer trainiert gerne mit der Hantel, andere sind begeisterte Triathleten, Kampfsportler oder Fußballer. Und es ist auch vollkommen in Ordnung, Schwerpunkte zu setzen. Trotzdem muss der Körper multidimensional bewegt und gefordert werden.

Für dich heißt das: Trainiere deine Kraft ebenso wie deine Ausdauer und Beweglichkeit. Nutze trotz individueller Schwerpunktsetzung ein breites Bewegungsspektrum. Streue Bewegung in deinen Alltag. Übe bei Gelegenheit einige Animal Movements. Probiere hin und wieder mal eine vollkommen neue Sportart aus.

Das ist es, was den Körper wirklich fit und gesund macht. Ein absolutes Schlüsselelement, um dauerhaft motiviert zu bleiben. Denn ein Körper im Gleichgewicht verleiht dir auch ein vollkommen neues Lebensgefühl. Du wirst dich vitaler, energiegeladener, gelassener und einfach wohler in deiner Haut fühlen – motivierender geht’s nicht!

§4: Energielecks stopfen – Konzentration ist der Schlüssel

Ein weiterer wichtiger Faktor der Motivation: Energie.

Wir alle kennen das, wenn wir von einem langen, anstrengenden Tag erschöpft nach Hause kommen und unsere Energie im Keller ist, dann haben wir natürlich auch keine Lust darauf, großartig was zu unternehmen, zu trainieren, uns irgendwie zu bewegen. Das ist ganz natürlich, denn auf diese Weise holt sich der Körper Zeit für seine Regeneration.

Was aber ist, wenn wir dieses Gefühl im Alltag immer wieder haben? Wenn wir von der Arbeit kommen und uns einfach zu erschöpft fühlen, um uns noch zu bewegen und etwas für die Fitness zu tun? Das nämlich ist ein ungemein weit verbreitetes Hindernis, das viele Menschen dazu bringt, ihre Bemühungen einzustellen oder gar nicht erst damit anzufangen. Es fehlt die Energie, also auch die Motivation.

Deshalb besteht einer der wichtigsten Schritt darin, Energielecks zu stopfen. Dann fällt es nicht nur leichter, trainieren zu gehen, sondern das Training selbst macht auch viel mehr Spaß, wenn man sich energiegeladen fühlt. Es steigert die Motivation also in doppelter Weise.

Also: Energielecks.

Grundsätzlich kann es da viele Quellen destruktiven Stresses geben, die sich in unseren Alltag schleichen. Doch eine der größten Stressquellen, eines der größten Energielecks überhaupt liegt in einem Mangel an Konzentration verborgen. Das betrifft die allermeisten Menschen in ihrem Arbeitsalltag. Es fehlt oft der Fokus. Wir leben in einer Zeit des Multi-Taskings, der Reizüberflutung und Überforderung. Doch gemeint ist damit nicht zwangsläufig, dass man wirklich zwei Aufgaben parallel bearbeitet – das ist selten.

Aber – und das ist der entscheidend Punkt – sehr häufig ist man beim Bearbeiten einer Aufgabe gedanklich schon bei der nächsten Aufgabe. Selten ist der Kopf wirklich frei und konzentriert. Immer wieder springt der Geist schon zur nächsten Aufgabe.

„Danach muss ich noch das erledigen.“

„Nachher muss ich noch zu diesem Termin gehen.“

„Heute Abend muss ich noch….“

„Um 17 Uhr muss ich damit spätestens fertig sein“

Wir haben permanent Deadlines oder nachfolgende Aufgaben, die ebenfalls erledigt werden müssen im Kopf. Das verursacht ungemein viel Stress! Vor allem wenn beim Bearbeiten einer Aufgabe Hindernisse auftauchen. Wenn es nicht flüssig von der Hand geht. Wenn es zu Verzögerungen kommt. Dann werden die Hintergrundgedanken lauter und der gefühlte Druck nimmt zu.

Auf diese Weise setzen wir uns selbst enorm unter Stress. Die Aufgaben selbst kommen zwar nicht immer von uns. Aber unsere Aufmerksamkeit steuern nur wir allein. Schaffen wir es nicht, sie auf die aktuelle Aufgabe zu konzentrieren, arbeiten wir nicht nur unterhalb unserer Möglichkeiten, sondern vergeuden auch ungemein viel Energie.

Auf der anderen Seite: Wenn du lernst, dich wirklich in eine Aufgabe hineinzusteigern, dich voll auf sie zu fokussieren, gewissermaßen sogar in ihr „aufzugehen“, dann wirst du sie wesentlich besser bearbeiten und es wird sich selbst bei Hindernissen geradezu mühelos anfühlen. Es kostet dich kaum Energie. Dieses Phänomen ist auch unter dem Begriff Flow bekannt, der auf den Psychologen Mihaly Csikszentmihalyi und sein gleichnamiges Buch zurückgeht.

Dieses Energieleck solltest du unbedingt stopfen!

Praxistipp
Eine gute Möglichkeit, dieses Energieleck zumindest ein Stück weit zu umgehen, besteht darin, einfach morgens trainieren zu gehen. Dann bist du noch frisch und nach deinem Workout wirst du dich ungemein zufrieden fühlen, weil du den ganzen Tag im Hinterkopf hast, schon etwas Produktives für deinen Körper getan zu haben.

Das Energieleck solltest du aber dennoch stopfen, denn die Vergeudung von Energie, ein Übermaß an destruktivem Stress, wirkt natürlich einen negativen Einfluss auf die Regeneration aus. Mitunter kann das auch dazu führen, dass du dann beim nächsten Workout nicht vollständig regeneriert bist und somit wieder ein Energieproblem hast.

§5: Dogmen hinterfragen, neue Überzeugungen gewinnen – Fitness in der Sprache

Der abschließende grundlegende Einflussfaktor auf die Motivation sind unreflektierte, gesellschaftliche Dogmen, die sich wirklich lähmend auf deine Motivation auswirken können.

Interessant dabei:Wenn du genau darauf achtest, wirst du feststellen, dass sich viele fitnessunfreundliche Vorurteile in der Sprache widerspiegeln.

Klassisches Beispiel: „Körperliche Anstrengung“

Wie fühlt sich dieser Begriff für dich an? Im allgemeinen Sprachgebrauch, also für die meisten Menschen, ist dieser Begriff negativ konnotiert. Unbewusst ächzen viele Menschen schon, wenn sie nur an körperliche Anstrengung denken.

Genauso: „Schwitzen“

Für wen bitte ist das Schwitzen ein mit positiven Emotionen verknüpfter Begriff? Damit verbinden viele Menschen unbewusst eine ungewollte Anstrengung, die mehr gezwungen denn freiwillig ausgeführt wird.

Das ist eines dieser Dogmen, die sich im allgemeinen Sprachgebrauch widerspiegeln. Dieses Dogma sollten wir überdenken. Wir sollten Begriffe wie Anstrengung, schwitzen, Bewegung und Widerstand neu bewerten und damit unser Unterbewusstsein neu programmieren.

Wir wollen erreichen, dass solche Begriffe unbewusst als positiv wahrgenommen werden. Körperliche Anstrengung? Klar, gerne! Baut Stress ab, macht mich fit und gesund. Man kann nicht den ganzen Tag sitzen und sich ausruhen. Jeder von uns braucht den körperlichen Ausgleich. Jeder von uns muss auch mal ins Schwitzen zu kommen. Das tut uns wirklich gut! Bringt den Stoffwechsel in Schwung, verstärkt die Durchblutung und verbessert damit die Nährstoffversorgung des gesamten Körpers.

Wenn du genau darauf achtest, wärst du vielleicht überrascht, wie viele fragwürdige Dogmen sich im allgemeinen Sprachgebrauch widerspiegeln.

Dazu noch ein Beispiel aus dem Bereich der Ernährung, das ich selbst schon unglaublich oft gehört habe: „Probier‘ das mal, schmeckt gut!“ – sagte er/sie und reichte mir eine nährstoffarme, chemikalienreiche Zucker- und Fettbombe.

Ich entgegne dann immer: „Ja! Weißt du was noch gut schmeckt? Schwarzwälder Kirschtorte! Soll ich mir die jetzt auch reinziehen, nur weil sie gut schmeckt?“

Folgendes Dogma spiegelt sich in diesem Szenario wider: Geschmack allein entscheidet, ob Nahrung gut für uns ist oder nicht. Die meisten Menschen bewerten Nahrung fast ausschließlich nach dem Geschmack. Was gut schmeckt wird gegessen, was nicht so gut schmeckt wird gemieden.

Die Folge: Junk-Food ohne Ende, gravierende Nährstoffdefizite, Überflutung mit Chemikalien und Schadstoffen, diverse, vollkommen vermeidbare Krankheiten.

Dieses Dogma sollte man also zwingend überdenken und einen anderen Maßstab für die Bewertung von Lebensmitteln finden.

Hier ist eine alternative Sichtweise: Geschmack ist wichtig, doch wichtiger ist zunächst einmal, dass Nahrung auch wirklich nahrhaft ist. Sie sollte uns vor allem mit einem breiten Spektrum an Mikronährstoffen versorgen sowie hochwertige Makronährstoffe liefern. Sie sollte uns stärken und nicht mit Chemikalien überfluten. Sie sollte möglichst naturbelassen sein.

Wer sich daran die meiste Zeit über hält, kann dann selbstverständlich auch mal schlemmen. Es geht mir nur darum dir zu zeigen, wie viele gesellschaftliche Dogmen sich in unser Unterbewusstsein geschlichen haben und dort ihr Unheil anrichten. Oft fällt es uns nicht auf, wie sehr das an der Motivation nagen kann. Doch in der Sprache kommen sie zum Ausdruck. An ihr können wir meist sehr gut erkennen, welchen Überzeugungen wir unbewusst (meist schon aufgrund frühkindlicher Prägungen) auf den Leim gegangen sind.

Und das ist der finale Schritt zur Motivation, den jeder von uns gehen sollte: Reflektieren, Hinterfragen und ggf. Ersetzen gesellschaftlich eingeimpfter Dogmen.

Das ist nämlich der Weg, einen eigenen Antrieb zu finden. Die Abkehr von der extrinsischen, der von außen kommenden, Motivation hin zu einem rein intrinsisch motivierten Verhalten. Der Antrieb muss von dir allein kommen, nur dann ist er stark und beständig.

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